(BZfE) – Viele haben Respekt vor der Zubereitung der Artischocke. Mit etwas Übung ist es aber nicht schwer, aus den dekorativen Blütenköpfen ein leckeres Gericht zu zaubern. Zunächst wird die Artischocke gewaschen und trocken getupft. Nun den Stiel über einer Tischkante abbrechen, um ihn mit den bitteren Fasern vom Boden zu lösen. Am besten trägt man dabei Handschuhe, damit der austretende Saft die Hände nicht verfärbt. Anschließend die äußeren harten Blätter und das obere Drittel der Artischocke mit einem Sägemesser entfernen. Wenn die Schnittstellen mit Zitronensaft abgerieben werden, behalten sie ihre Farbe.
Für eine leckere Vorspeise wird die Artischocke in Salzwasser mit einem Schuss Zitronensaft für 30 bis 45 Minuten gekocht. Am besten beschwert man die stachelige Köstlichkeit dabei mit einem kleinen Deckel, damit sie vollständig untertaucht. Zum Verzehr werden die Blätter herausgezupft, mit dem fleischigen Ende in eine Vinaigrette getaucht und das Fruchtfleisch mit den Zähnen abgezogen. Im Zentrum liegen der delikate Blütenboden und das Herz. Wenn die ungenießbaren Fasern („Heu“) und die stacheligen inneren Blätter entfernt sind, isst man das beste Stück des Edelgemüses mit Messer und Gabel.
Die feinherbe Artischocke ist ein Multitalent in der Küche. Die distelartigen Blütenköpfe lassen sich nicht nur kochen, sondern auch dämpfen, braten und grillen. Das Gemüse schmeckt gefüllt mit Ziegenfrischkäse, in Pasta und Risotto oder als Belag für eine Tarte. Baby-Artischocken sind besonders zart und können im Ganzen verzehrt werden – roh im Salat, mariniert als Antipasti oder in Öl eingelegt.
Die Artischocke ist vor allem im Mittelmeerraum bekannt. Es gibt viele verschiedene Sorten, die grün bis violett gefärbt sind. Zur Hauptsaison von Juli bis Oktober schmeckt der Korbblütler besonders gut. Dabei hat das kalorienarme Gemüse viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, B-Vitamine und Mineralstoffe wie Kalzium und Eisen.
Achten Sie beim Einkauf auf Frische und Qualität. Die Artischocke sollte sich in der Hand prall, fest und schwer anfühlen. Die Blätter liegen eng an und haben keine bräunlichen Stellen. Der Stiel sollte nicht ausgetrocknet und etwas länger sein, da er als Flüssigkeitsreserve dient und die Haltbarkeit erhöht. Im Kühlschrank bleibt die Artischocke, eingewickelt in ein feuchtes Tuch, einige Tage frisch.
Heike Kreutz, www.bzfe.de
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