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Zwei Senioren trinken Wasser
AdobeStock, Robert Kneschke

(BZfE) – Das Statistikportal des Statistischen Bundesamtes DESTATIS gibt an, dass knapp 1.500 stationäre Behandlungen pro Jahr auf Hitzschläge, Sonnenstiche und andere durch Hitze oder Sonnenlicht verursachte Schäden zurückzuführen seien. Speziell die Krankenhausbehandlungen wegen Flüssigkeitsmangels haben sich innerhalb von 20 Jahren mehr als verdoppelt – Dehydrierung bei Seniorinnen und Senioren zähle zu den Top 10 der Gründe für Krankenhauseinweisungen. Der Trend gebe Anlass zur Sorge mahnen Forschende des Robert Koch- Instituts (rki), die derzeit im Schnitt von zwei bis drei Hitzewellen pro Jahr ausgehen. Kein Wunder, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze in letzter Zeit immer stärker in den Fokus von Forschung und Öffentlichkeit getreten sind.

Hochsommerliche Temperaturen werden durchaus unterschiedlich empfunden, wofür ein ganzes Potpourri an Faktoren verantwortlich ist. Gesundheitszustand, Fitness und Alter spielen dabei eine zentrale Rolle. Insbesondere ältere Menschen sind gefährdet: Im Alter ist der Stoffwechsel nicht mehr so aktiv, weshalb ältere Menschen Wärme meist erst später spürten als junge Menschen. Hinzu kommt, dass Seniorinnen und Senioren nicht mehr so stark schwitzen können. Es ist ein vorprogrammierter biologischer Prozess, dass mit zunehmendem Alter der Wassergehalt des Körpers durch Abnahme von Muskelgewebe abnimmt, kleinere Flüssigkeitsdefizite haben daher eine wesentlich größere Auswirkung als beim jungen Menschen. Der Körper wird dann schlechter gekühlt.

Zudem verringert sich im Alter das Durstempfinden, weshalb darauf nicht mehr unbedingt Verlass ist. Gut 1,5 Liter braucht der Körper am Tag. Weniger bedeutet Unterversorgung. Verminderte Leistungsfähigkeit des Gehirns, geringere Aufmerksamkeit bis hin zu Bewusstseinsstörungen und Nierenversagen sind die Folge. Geriatriker schätzen, dass jede dritte Person über 85 Jahre nur einen Liter pro Tag trinkt, was definitiv zu wenig ist. Wer Probleme hat, die richtige Trinkmenge einzuschätzen, sollte zunächst ein Trinkprotokoll führen und sich einen festen Trinkplan für den Tag aufstellen. Auch Trinkrituale wie zum Beispiel der Kaffee am Nachmittag oder der „5-Uhr-Tee“, das Glas Wasser, Saft oder Tee am Morgen als Start in den Tag oder die Wasserflasche am Bett, sind hilfreich.

Geeignete Getränke sind vor allem Leitungs- und Mineralwasser, Saftschorlen, Kräuter- und Früchtetees. Auch zwei bis drei Tassen Kaffee oder schwarzer Tee am Tag sind in Ordnung. Alkohol ist übrigens keine gute Idee: die Leber arbeitet im höheren Alter langsamer und durch den geringeren Wasseranteil des Körpers führen schon kleine Mengen Alkohol zu erhöhten Alkoholkonzentrationen im Blut.

Rüdiger Lobitz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

https://www.bzfe.de/einfache-sprache/gut-essen/warum-trinken-so-wichtig-ist/

https://www.bzfe.de/lebensmittel/vom-acker-bis-zum-teller/wasser/wasser-gesund-trinken/

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/06/PD23_N039_231.html

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/42_22.pdf?__blob=publicationFile

https://www.fitimalter-dge.de/fileadmin/user_upload/medien/Trinken_im_Alter.pdf

(Bildquelle: AdobeStock, Robert Kneschke)

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