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(BZfE) – Immer mehr Menschen ernähren sich überwiegend pflanzlich und nutzen teilweise Soja-Lebensmittel als Eiweißlieferant und Alternative zu Fleisch und Milch. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat gesundheitliche Aspekte des gestiegenen Verzehrs von Soja-Produkten zusammengefasst.

In den vergangenen Jahren hat sich das Konsumverhalten stark gewandelt. Immer mehr Menschen in Deutschland ernähren sich überwiegend pflanzenbasiert. Wenn dadurch häufiger Soja-Produkte wie Tofu und Sojadrink verzehrt werden, spielen verschiedene Punkte eine Rolle – etwa die hormonelle Wirkung der enthaltenen Phytoöstrogene, mögliche allergische Reaktionen auf das Sojaeiweiß und unerwünschte Inhaltsstoffe wie Schwermetalle.

Phytoöstrogene sind sekundäre Pflanzenstoffe, zu denen auch die Isoflavone zählen. Isoflavone kommen in der Sojabohne in relativ hohen Mengen vor und wirken ähnlich wie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. In Deutschland werden hochdosierte und isolierte Isoflavone aus Soja auch als Nahrungsergänzung bei Wechseljahrsbeschwerden angeboten. Solche Produkte können für bestimmte Bevölkerungsgruppen bedenklich sein – vor allem für Frauen mit akuten oder in der Vergangenheit diagnostiziertem östrogen-abhängigen Erkrankungen der Brust oder Gebärmutter. Die Sicherheit von isoflavonhaltigen Präparaten bei längerer Anwendung ist nicht eindeutig belegt. Es bleibt offen, ob die deutlich niedrigeren Konzentrationen von Isoflavonen und anderen hormonähnlichen Stoffen in sojabasierten Lebensmitteln die Gesundheit beeinträchtigen können.

Allergische Reaktionen auf Sojaeiweiß gehören zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien: In Deutschland sind etwa 0,3 bis 0,4 Prozent der Bevölkerung betroffen. Die Produkte sind daher entsprechend gekennzeichnet. Allerdings können sojahaltige Produkte durch sogenannte Kreuzallergien auch bei Personen mit Birkenpollenallergie schwere allergische Reaktionen auslösen. Dafür ist mehr Aufklärung notwendig, betont das BfR.

Soja-Lebensmittel haben im Vergleich zu anderen pflanzlichen Produkten einen höheren Gehalt an Aluminium, Cadmium und Nickel. Die durch sojabasierte Lebensmittel aufgenommenen Mengen sind aber sehr gering, sodass auch bei Vegetariern selbst bei lebenslanger Aufnahme keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Des Weiteren sind, wie bei anderen Hülsenfrüchten, antinutritive Substanzen enthalten, die eine maximale Verwertung der mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe einschränken.

Da Soja-Lebensmittel in unserer Ernährung an Bedeutung gewinnen, sind viele offene Fragen zu klären. Für eine umfassende Bewertung möglicher Gesundheitsrisiken fehle es laut BfR bislang an Daten, vor allem zu den tatsächlichen Verzehrsmengen bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Informationen zu Sojaprodukten des BfR: www.bfr.bund.de/de/a-z_index/sojaprodukte-10278.html

www.bzfe.de/lebensmittel/trendlebensmittel/huelsenfruechte

www.bzfe.de/lebensmittel/trendlebensmittel/vegane-lebensmittel

Ernährungsbildung: Pflanzenbetont essen: www.bzfe.de/bildung/unterrichtsmaterial/sekundarstufe/vege-was

(Bildquelle: naito29/stock.adobe.com)

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