(BZfE) – Volle Lebensmittelregale beim Einkaufen sind für uns heute nahezu eine Selbstverständlichkeit. Aber trotz eines zuverlässig funktionierenden Verteilersystems für Lebensmittel gibt es dennoch gute Gründe, Zuhause einen Vorrat anzulegen: Einerseits hilft er bei der Versorgung in Notfällen – das können schon ein längerer Stromausfall oder das witterungsbedingte Abgeschnittensein von der Lebensmittelversorgung durch Hochwasser oder Schnee sein. Auf der anderen Seite macht eine Lebensmittelreserve das alltägliche Leben leichter. Vorratshaltung spart Zeit beim Einkaufen und Kochen und macht unabhängiger von Ladenöffnungszeiten. Zudem lässt sich Geld sparen, wenn beispielsweise bei Großeinkäufen Sonderangebote genutzt werden.
In jedem Haushalt sollte ein ausreichender Vorrat an Lebensmitteln für etwa zehn Tage vorhanden sein. Beim Anlegen eines Notvorrats sind folgende Dinge zu beachten: Anzahl, Alter, Tätigkeit und eventuelle diätetische Bedürfnisse der Haushaltsmitglieder. Auf jeden Fall sollten bei der Zusammenstellung der Lebensmittel die Essgewohnheiten und die geschmacklichen Vorlieben berücksichtigt werden. Wichtig ist zudem, welche Lagermöglichkeiten vorhanden sind – zum Beispiel Speisekammer, Keller, Regal in der Garage, Kühl- und Gefriergeräte. Natürlich sollte auch ein ausreichender Futtervorrat für Haustiere vorhanden sein. Im Fall einer Krisensituation kann es auch zum Ausfall der Energie- und Wasserversorgung kommen. Deshalb gehören zu jedem ausgewogenen Notvorrat ausreichende Mengen an Trinkwasser sowie Lebensmitteln, die auch kalt gegessen werden können. Hilfreich ist eine alternative Kochgelegenheit wie ein Campingkocher, um Speisen und Wasser erhitzen zu können.
Mit dem Vorratskalkulator auf der Internetseite „Ernährungsvorsorge“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft können Sie Ihren persönlichen Vorrat für einen Tag bis 28 Tage berechnen. Es handelt sich um allgemeine Empfehlungen, die gegebenenfalls an die individuellen Ernährungsbedürfnisse angepasst werden müssen. Außerdem gibt es auf der Seite eine praktische Vorratstabelle, auch für die vegetarische Ernährung.
Die regelmäßige Pflege und Kontrolle der Vorräte vermindert deren Verderb und schützt vor einem "bösen Erwachen" während eines tatsächlichen Notfalls. Eine gute Hilfe dabei ist ein Vorratsplan. Er erspart das Suchen und Wühlen in Vorratsschränken oder Gefriergeräten und hilft, den Überblick über die Menge der Vorräte zu behalten. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bei verpacktem Lagergut sollten regelmäßig kontrolliert und die Lebensmittel rechtzeitig verbraucht werden. Weitere Tipps für die Vorratspflege finden Sie ebenfalls auf der Seite Ernährungsvorsorge.
Wie ein persönlicher Notvorrat konkret aussehen kann, zeigt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit einem Stand zur Ernährungsvorsorge am 24. Juni 2023 auf dem Tag des Bevölkerungsschutzes in Potsdam. Der Tag wird erstmals vom Land Brandenburg und dem Bund veranstaltet. Auf mehr als 19.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentieren dort insgesamt mehr als 40 Akteure aus dem Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz ihre Arbeit.
Julia Seeher, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
Website zum Tag des Bevölkerungsschutzes 2023 am 24.06.2023 in Potsdam: https://www.tdbs23.de/
Portal zur Ernährungsvorsorge des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: https://www.ernaehrungsvorsorge.de/
Wie lagern Lebensmittel am besten? https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-kochen-essen-teilen/lebensmittel-richtig-lagern/
Aufessen oder wegwerfen? https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-kochen-essen-teilen/lebensmittelverderb-erkennen/
Zubereitung und Lagerung von Wasser: https://www.bzfe.de/lebensmittel/vom-acker-bis-zum-teller/wasser/wasser-zubereitung-und-lagerung/
(Bildquelle: AdobeStock, Carola G.)