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Arnout van Son/BLE

(BZfE) – Kinder essen deutlich mehr Obst und Gemüse, wenn die Mahlzeiten mit der Familie zehn Minuten länger dauern. Das ist das Fazit einer gemeinsamen Studie der Universität Mannheim und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, an der Familien mit Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren teilnahmen.

Häufige Familienmahlzeiten geben dem Alltag Struktur. Es ist bekannt, dass sich gemeinsames Essen positiv auf das Körpergewicht und die Nahrungsqualität auswirkt. In der aktuellen Studie wurde untersucht, welchen Einfluss die Essensdauer auf den Obst- und Gemüseverzehr hat. Dazu nahmen Eltern mit ihren Kindern eine gemeinsame Mahlzeit ein, die im Durchschnitt entweder 20 oder 30 Minuten dauerte. Es handelte sich um ein typisch deutsches Abendbrot mit Aufschnitt und Käse sowie mundgerecht geschnittenen Obst- und Gemüsestücken. Im Anschluss wurde ein Dessert angeboten.

Wenn die Mahlzeit zehn Minuten länger dauerte, aßen die Kinder mehr Obst und Gemüse. Im Durchschnitt erhöhte sich der Verzehr um 100 Gramm, was einer von fünf empfohlenen Portionen am Tag und etwa einem kleinen Apfel oder einer kleinen Paprika entspricht. Der Verzehr anderer Lebensmittel wie Brot, Aufschnitt und Dessert erhöhte sich nicht. Möglicherweise bevorzugten die Kinder das geschnittene Obst und Gemüse, da es einfacher genascht werden kann. Zudem stand eine längere Mahlzeit mit einer geringeren Essgeschwindigkeit und einem erhöhten Sättigungsgefühl in Zusammenhang, steht im Fachjournal „JAMA Network Open“.

„Diese Erkenntnis hat praktische Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, da eine zusätzliche Portion Obst und Gemüse täglich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um sechs bis sieben Prozent verringert“, erklärt Jutta Mata, Professorin für Gesundheitspsychologie an der Universität Mannheim. „Für einen solchen Effekt muss natürlich genügend Obst und Gemüse auf dem Tisch vorhanden sein – am liebsten mundgerecht.“

„Gemeinsame Familienmahlzeiten sind aber nicht nur wichtig für die Gesundheit“, erläutert Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). „Wenn alle zusammen am Tisch sitzen, ist Zeit für Gespräche und einen Austausch über die Erlebnisse am Tag. Das stärkt den Zusammenhalt in der Familie. Und natürlich schmeckt es in geselliger Runde auch besser.“

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2023.6331

www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/in-bestimmten-lebensphasen/wenn-kinder-kein-gemuese-moegen/

Obst und Gemüse: Wie „5 am Tag“ im Alltag gelingt

www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/mehr-gemuese-und-obst/

www.bzfe.de/wie-man-5-am-tag-unterbringen-kann/

www.bzfe.de/5-am-tag-check/

Wie wichtig gemeinsame Mahlzeiten für Kleinkinder sind:
www.gesund-ins-leben.de/fuer-fachkreise/ernaehrung-und-bewegung-fuer-kleinkinder/handlungsempfehlungen/essen-lernen/gemeinsame-mahlzeiten/

(Bildquelle: Arnout van Son/BLE)

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