(BZfE) – Der Jodbedarf hängt von vielen Faktoren ab und kann von Tag zu Tag wechseln. Das macht eine Empfehlung für die tatsächlich benötigte Tagesmenge sehr schwierig. Eine Orientierung geben die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie beruhen auf umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen und Daten: Forschende führen Studien durch und sammeln Informationen über die Jodaufnahme in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Zum Beispiel setzen sie Befragungen zur Ernährung, Analysen von Jodgehalten in Lebensmitteln oder Untersuchungen zur Jodaufnahme in unterschiedlichen Regionen Deutschlands ein. Auch die Jodausscheidung über Urin oder Schweiß sowie der Bedarf des Körpers an Jod für eine gesunde Funktion der Schilddrüse wird gemessen.
Der durchschnittliche tägliche Bedarf wird mit Hilfe dieser wissenschaftlichen Studien geschätzt. Der Bedarf ändert sich je nach Alter, Geschlecht, besonderen Lebenssituationen wie Wachstum, Schwangerschaft oder Stillzeit und vielen anderen Faktoren. Auch mögliche Risiken, die aus einer zu geringen oder zu hohen Jodaufnahme folgen können, werden bewertet: So kann ein Mangel an Jod zu Entwicklungsstörungen bei Ungeborenen und Kindern oder zu Schilddrüsenerkrankungen bei Erwachsenen führen. Auch eine zu hohe Aufnahme kann negative Auswirkungen auf die Schilddrüse haben.
Aus allen gesammelten Daten leitet die DGE die empfohlene tägliche Jodzufuhr ab. Dabei berücksichtigt sie Sicherheitszuschläge über den durchschnittlichen Bedarf hinaus, damit der größte Teil der gesunden Menschen ausreichend mit Jod versorgt ist. Die Empfehlungen werden für Männer und Frauen, verschiedene Altersgruppen, Schwangerschaft und Stillzeit sowie für besondere Bevölkerungsgruppen wie Säuglinge, Jugendliche und ältere Erwachsene getrennt festgelegt. Die Empfehlungen für die Jodzufuhr werden regelmäßig überprüft und auf den neuesten Stand gebracht, wenn gesicherte neue Forschungsergebnisse vorliegen.
Zu berücksichtigen ist, dass die Empfehlungen Richtwerte sind und der individuelle Bedarf davon abweichen kann. Die Online-Auftritte des BZfE und des BMEL zur Informationsoffensive Jodsalz bieten fundiertes Wissen für Interessierte. Bei Fragen zur individuellen Jodversorgung hilft ein Besuch beim Arzt, bei der Ärztin oder bei einer Ernährungsfachkraft.
Dr. Birgit Jähnig, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
Wie die Jodversorgung gelingen kann: https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/wenn-salz-dann-jodsalz/
Informationen zur Informationsoffensive Jodsalz: https://www.bzfe.de/ernaehrung-im-fokus/informationsoffensive-jodsalz/
Wenn Salz, dann Jodsalz – Informationsoffensive des BMEL: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/jodsalz-landingpage/jodsalz-landingpage_node.html
Arbeitskreis Jodmangel: https://jodmangel.de
Informationen des Bundesinstitut für Risikobewertung: https://www.bfr.bund.de/de/jodversorgung_in_deutschland_wieder_ruecklaeufig___tipps_fuer_eine_gute_jodversorgung-128626.html
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