(BZfE) – In den Mittelmeerländern wie Griechenland, Italien, Spanien und der Türkei ist Olivenöl traditionell ein zentraler Bestandteil der Esskultur. Auch bei uns ist es inzwischen sehr beliebt. Aufgrund seiner Fettsäuren, Antioxidantien und bioaktiven Inhaltsstoffe gilt es als wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung.
Es gibt verschiedene Qualitätsstufen: Besonders aromatisch ist „natives“ Olivenöl, das rein mechanisch und ohne größere Hitzeeinwirkung gewonnen wird. Der Zusatz „extra“ bedeutet, dass es als erste Pressung besonders hochwertig ist. Daneben gibt es sogenannte raffinierte Öle, bei deren Herstellung höhere Temperaturen und auch physikalische Verfahren eingesetzt werden dürfen. Dadurch sind sie länger haltbar und hitzestabiler, aber enthalten auch weniger Aromen und wertvolle Inhaltsstoffe. Wenn auf der Flasche nur „Olivenöl“ steht, handelt es sich um eine Mischung aus raffiniertem und nativem Olivenöl.
In der Küche ist Olivenöl ein Allrounder. Natives Olivenöl gilt als Klassiker für Salate, Pesto und Antipasti, denn seine einzigartigen Aromen kommen in der kalten Küche besonders gut zur Geltung. Man kann auch gedünstetes Gemüse, Suppen und Pasta vor dem Servieren damit abschmecken. Selbst Frittieren, Braten, Schmoren und Rösten ist möglich. Erst wenn die Temperatur des Öls 175 Grad Celsius übersteigt, können kritische Stoffe entstehen.
Nach wissenschaftlichen Studien kann ein regelmäßiger Verzehr von Olivenöl (etwa ein halber Esslöffel täglich) vermutlich das Risiko für Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden senken. Mit etwa 70 Prozent einfach ungesättigter Ölsäure und zehn Prozent mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist es ein ernährungsphysiologisch wertvolles Speiseöl. Es enthält viel Vitamin E (12 mg pro 100 g) und hat im Vergleich zu anderen Pflanzenölen einen besonders hohen Gehalt an antioxidativ wirkenden Polyphenolen. Verschiedene Studien belegen die positiven Auswirkungen phenolischer Komponenten auf Entzündungen, Krebsmarker, Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und Gene, die mit Adipositas und Stoffwechselerkrankungen in Beziehung stehen. In Olivenöl nativ extra ist der Gehalt an phenolischen Substanzen besonders hoch.
An einem kühlen, dunklen Ort ist Olivenöl bis zu 18 Monate lang haltbar. Ein verdorbenes Öl ist an einem leicht ranzigen Geruch zu erkennen und sollte in einem verschließbaren Gefäß in die Restmülltonne geworfen werden.
Das Aroma von Olivenöl hängt von verschiedenen Komponenten wie Olivensorte, Beschaffenheit des Bodens und Lage der Anbauflächen ab. Öle, die aus unreifen Früchten gewonnen werden, weisen oft ein fruchtig, scharfes, bitteres Aroma auf, Öle aus reifen Früchten sind milder. Wichtig ist eine hochwertige Rohware. Es lohnt sich also, die Bezugsquellen für Olivenöl sorgfältig auszuwählen und auf gute Qualität zu achten.
Heike Kreutz, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
Speisefette und -öle: Einkauf, Verwendung, Herkunft und Gewinnung: https://www.bzfe.de/lebensmittel/lebensmittelkunde/speisefette-und-oele/
Länger leben mit Olivenöl? https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2022/januar/laenger-leben-mit-olivenoel
Olivenöl "nativ extra": Auch zum Kochen und Braten geeignet? https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2020/maerz/olivenoel-nativ-extra/
Vitamin E: https://www.netdoktor.de/ernaehrung/lebensmittel/vitamin-e-lebensmittel/
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