(BZfE) – Preiselbeere und Cranberry werden aufgrund ihres herb-säuerlichen Aromas selten pur genascht. Viel besser schmecken sie verarbeitet als Saft, Kompott oder fruchtige Soße zu Wild oder gebackenem Camembert. Häufig werden die roten Beeren miteinander verwechselt, obwohl es einige Unterschiede gibt.
Preiselbeere und Cranberry gehören zur gleichen Gattung wie die Heidelbeere. Die Preiselbeere (Vaccinium vitis idaea) wächst in Europa wild in Nadelwäldern, Mooren und Heiden. Die erbsengroßen Beeren hängen in kurzen Trauben an einem Zwergstrauch, der kaum höher als dreißig Zentimeter wird. Im Reifeprozess verfärbt sich die Schale von weiß nach hell- bis scharlachrot, während das feste Fruchtfleisch weiß bleibt.
Die Cranberry (Vaccinium macrocarpon) kennt man auch unter Namen wie „Großfrüchtige Moosbeere“ oder „Kranichbeere“. Die amerikanische Verwandte der Preiselbeere wächst kriechend und wird großflächig angebaut. Die rubinroten Früchte sind kirschgroß und sehen im reifen Zustand aus wie sehr große Preiselbeeren. Das feste Fruchtfleisch ist weißlich mit eingebetteten Samen und vier kleinen Luftkammern. Das Aroma ist etwas milder als bei der Preiselbeere.
Preiselbeeren und Cranberrys haben ähnliche Inhaltsstoffe – etwa Pektine, organische Säuren, Mineralstoffe wie Kalium und Vitamine wie Vitamin C (11-12 mg pro 100 g). Gesundheitlich wertvoll sind vor allem die enthaltenen Phenole: Oligomere Proanthocyanidine, kurz OPC, wirken unter anderem entzündungshemmend und antibakteriell. So soll der regelmäßige Verzehr von Preiselbeer- und Cranberrysaft helfen, besonders Harnwegsinfektionen vorzubeugen. Allerdings ist die Studienlage nicht eindeutig, sodass bei Beschwerden immer eine ärztliche Klärung und Behandlung ratsam ist.
Auf dem deutschen Markt finden Verbraucher und Verbraucherinnen vor allem verarbeitete Produkte wie Saft, Sirup, Kompott, Konfitüre und Gelee. Das Obst eignet sich auch für Kuchen und Muffins, süße Desserts und getrocknet als fruchtige Zugabe zum Müsli. Frische und tiefgekühlte Preiselbeeren sind abseits der Feinkostabteilungen seltener erhältlich, aber in den Herbstmonaten kann man inzwischen öfter frische Cranberrys im Handel entdecken. Aufgrund der meist langen Transportwege haben diese, ob frisch oder verarbeitet, aber eine schlechtere Klimabilanz als Preiselbeeren aus nord- und osteuropäischen Wildsammlungen.
Heike Kreutz, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
Obst – essbare Früchte: bzfe.de/lebensmittel/lebensmittelkunde/obst/
Preiselbeeren im Geschmackstest – nicht immer ein beeriges Vergnügen: bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2021/november/preiselbeeren-im-geschmackstest/
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