Springe direkt zum Inhalt , zum Menü .

Alena Ozerova/stock.adobe.com

(BZfE) – Wenn die Eltern oder ein Geschwisterkind eine Allergie haben, ist das Allergierisiko beim Baby erhöht. Viele Jahre lang wurde Eltern von nicht (ausschließlich) gestillten Säuglingen mit erhöhtem Allergierisiko empfohlen, HA-Nahrung als Säuglingsnahrung bis zum Beikost-Beginn zu füttern. Diese hydrolysierte Anfangs- bzw. Anschlussnahrung wurde früher „hypo-allergene“ Säuglingsnahrung genannt. Die Empfehlung für diese Nahrung hat der wissenschaftliche Beirat des Netzwerks Gesund ins Leben nun aufgrund der aktuellen Datenlage angepasst. Die Empfehlung lautet nun: Wird nicht oder nur teilweise gestillt, sollten die Eltern zunächst prüfen, ob es eine Säuglingsanfangsnahrung gibt, deren allergievorbeugende Wirkung durch Studien belegt ist. Ob dies der Fall ist, entscheidet die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Derzeit ist keine HA-Nahrung mit bestätigter Wirksamkeit verfügbar (Stand 06/2024). Solange keine Säuglingsanfangsnahrung mit einem bestätigten Wirksamkeitsnachweis verfügbar ist, kann keine Empfehlung für oder gegen eine bestimmte Nahrung zum Zweck der Allergieprävention gegeben werden. Bis auf Weiteres können Eltern daher nach Belieben eine industriell hergestellte Säuglingsanfangsnahrung auswählen. 

Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben im Bundeszentrum für Ernährung, fasst zusammen: „Es ist aktuell nicht notwendig, bei Säuglingsnahrungen extra Geld für die Allergieprävention auszugeben. Jede industriell hergestellte Säuglingsanfangsnahrung (Pre- oder 1) ist ab der Geburt für die Ernährung des Säuglings geeignet, wenn nicht gestillt wird.“ 

Allgemein hat das Netzwerk Gesund ins Leben zur Allergievorbeugung bei Säuglingen mit erhöhtem Allergierisiko folgende Empfehlungen:

  • Säuglinge vor hohen Luftschadstoffbelastungen schützen, zum Beispiel durch Tabakrauch, Autoabgase, organische Lösungsmittel.
  • In Familien mit erhöhtem Allergierisiko sollte keine Katze neu aufgenommen werden.
  • Allergiegefährdete Kinder sollten entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) geimpft werden.
  • Die Beikost sollte vielfältig und abwechslungsreich sein.

www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Welche Säuglingsnahrung für allergiegefährdete Babys? Update zu HA-Nahrungen: gesund-ins-leben.de/fuer-fachkreise/bestens-unterstuetzt-durchs-1-lebensjahr/nachgefragt/welche-saeuglingsnahrung-fuer-allergiegefaehrdete-babys-update-zu-ha-nahrungen/

Monatsschrift Kinderheilkinde: ble-medienservice.de/3291-4-ernaehrung-und-bewegung-von-saeuglingen-und-stillenden-frauen.html

(Bildquelle: Alena Ozerova/stock.adobe.com)

als hilfreich bewerten 0 Versenden