(BZfE) – Viele können es kaum erwarten, dass die Saison für heimische Erdbeeren beginnt. Je nach Wetter startet sie Anfang bis Mitte Mai und endet im Juli bis Anfang August. Während dieser gut drei Monate können Erdbeer-Fans die frischen Früchte optimal genießen – und dies tun sie ausgiebig. Rund 3,9 Kilogramm Erdbeeren haben die Deutschen 2022/23 pro Kopf verzehrt, und damit etwas mehr als im Jahr zuvor.
Die Begeisterung für Erdbeeren ist übrigens kein Phänomen der Moderne. Erdbeeren (Fragaria) spielen schon seit Langem eine Rolle in der Ernährung, mindestens seit der Steinzeit. Im Mittelalter wurde die kleine Walderdbeere (Fragaria vesca) bereits auf großen Flächen kultiviert. Die Kultur-Erdbeere, wie wir sie heute kennen, entstand im 18. Jahrhundert durch die Kreuzung der Sorten Fragaria chiloensis aus Chile und der Fragaria virginiana aus Nordamerika. Im Laufe der Zeit wurden weitere Züchtungen vorgenommen, die größere Früchte mit mehr Aroma hervorbrachten. Zudem entwickelte man Sorten, die sich durch größeren Ertrag, Resistenzen gegen Krankheiten sowie eine bessere Anpassungsfähigkeit an die klimatischen Gegebenheiten auszeichneten.
Inzwischen existieren mehr als 1.000 Sorten Erdbeeren, die eine große Vielfalt an Aromen, Größen, Farben sowie Reifezeiten bieten. Eine wahre Exotin ist zum Beispiel die weiße Ananas-Erdbeere, die in Sachen Geschmack ihrem Namen alle Ehre macht. Bei uns ist die Sorten-Vielfalt auf den Feldern allerdings recht gering, es wird überwiegend die mittelfrühe Sorte „Elsanta“ angebaut. Wer die Möglichkeiten hat, kann im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse weniger verbreiteten Erdbeer-Sorten den Vorzug geben, die oftmals besonders aromatische Früchte hervorbringen.
Frische und ausgereifte Früchte bekommt man vor allem auch beim Selberpflücken auf dem Erdbeerfeld. „Das macht vor allem Spaß und frischere Erdbeeren gibt es nicht“, so Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung. Der Ernährungswissenschaftler hat auch noch zwei Tipps: „Starten Sie morgens, denn das ist die beste Erntezeit, weil die Früchte noch schön fest sind. Und pflücken Sie die Erdbeeren mit Stiel und Kelchblättern. So bleiben die Erdbeeren länger frisch und aromatisch.“
Wer dann eine größere Erdbeerernte nach Hause trägt, kann die empfindlichen Früchte zu leckeren Brotaufstrichen verarbeiten oder auch einfrieren und außerhalb der Saison ganz nach Wunsch genießen.
Verena Dorloff, www.bzfe.de
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Anbau: Mit einem Ernteertrag von 84.700 Tonnen lag der deutsche Selbstversorgungsgrad bei etwa 37 Prozent. Importware kommt vor allem aus Spanien, den Niederlanden und Griechenland sowie zunehmend aus Marokko. Bei den heimischen Anbauflächen liegen Niedersachsen (3.057 Hektar), Nordrhein-Westfalen (2.820 Hektar) und Baden-Württemberg (2.556 Hektar) vorne. Insgesamt wird immer mehr unter Schutzabdeckungen angebaut, um möglichst früh in der Saison die ersten Früchte anbieten zu können. Gleichzeitig ging der Freilandanbau von rund 17.600 Hektar Anbaufläche 2015 auf knapp 12.000 Hektar im vergangenen Jahr zurück.
Erdbeeren – vom Feld bis in die Küche: https://www.bzfe.de/lebensmittel/vom-acker-bis-zum-teller/erdbeeren/
Flyer „Erdbeeren“: https://www.ble-medienservice.de/0104-3-erdbeeren.html
Wie werden Erdbeeren erzeugt? https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaftliche-produkte/wie-werden-unsere-lebensmittel-erzeugt/pflanzliche-produkte/erdbeeren
(Bildquelle: AdobeStock, Anna)