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(BZfE) – Die neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) sind nicht als Vorschriften für Mengen oder Portionsgrößen gedacht. Sie enthalten jede Menge Spielraum für individuelle Vorlieben und Anpassungen je nach Lebensstil und Energiebedarf. Wer sich aber grundsätzlich an den Empfehlungen orientiert, liegt mit Blick auf die Nährstoffzufuhr im grünen Bereich und schont gleichzeitig die Umwelt. Auf diese Kernbotschaften liefen viele Antworten beim zweiten Lunchtalk des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) am 8. Mai 2024 hinaus. Darin beantworteten Prof. Bernhard Watzl und Carolin Schäfer von der DGE weitere Detailfragen von Ernährungsfachkräften.

Diese drehten sich häufig um Milchprodukte und Bedenken zur Proteinversorgung. Dazu Carolin Schäfer: „Wir haben kein Eiweißproblem, sondern genügend Lebensmittel, die Eiweiße liefern. Zur Erfüllung der Nährstoffziele und der Umweltziele reichen die zwei Portionen Milchäquivalente auf jeden Fall aus und liegen nahe am aktuellen Verzehr. Die früher empfohlenen drei Portionen sind mehr als wir brauchen und außerdem nachteilig für die Umwelt.“ Durch welche Mischung aus Milch, Joghurt, Quark oder Käse Menschen diese Empfehlung erreichen und wie groß die einzelnen Portionen ausfallen, ist letztlich Geschmackssache. „Entscheidend ist, dass die Gesamtmenge an Milch und Milchprodukten möglichst nicht überschritten wird“, ergänzte Watzl.

Das gilt genauso für die empfohlenen 300 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche. Auch hierzu gab es viele Nachfragen, weil die pauschale Empfehlung nicht zwischen weißem Fleisch wie Geflügel und rotem Fleisch wie Rind oder Schwein unterscheidet. Die wichtigste und einfache Botschaft hierzu laute „Weniger Fleisch.“, betonte Watzl. „In der von uns empfohlenen Größenordnung birgt rotes Fleisch keine gesundheitlichen Risiken, liefert aber gut verfügbares Eisen und Vitamin B12. Außerdem werden zu dessen Erzeugung Futtermittel eingesetzt, die wir Menschen nicht verwerten können.“

Auch Fisch war ein Thema: Wie verträgt sich die Empfehlung von ein bis zwei Portionen Fisch pro Woche mit der Überfischung der Meere und der Schwermetallbelastung von Seefisch? Auch beim Fisch habe man natürlich alle Kriterien berücksichtigt, versicherte Watzl. Von der empfohlenen Menge sei daher keinerlei Gesundheitsgefahr zu erwarten. Stattdessen sei vor allem fetter Seefisch dank seiner Nährstoffe ein extrem gesundheitsförderliches Lebensmittel. „Um die Umwelt zu schützen, empfehlen wir aber ausdrücklich, beim Kauf auf Fisch aus nachhaltiger Fischerei oder Aquakultur zu achten.“

Gabriela Freitag-Ziegler, www.bzfe.de  
Weitere Informationen:

Den Videomitschnitt des Lunchtalks vom 08. Mai 2024 finden Sie hier: https://youtu.be/DaTB8l_kyxI 
Alle Infos zu den Lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE: www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken

Informationen vom BZfE zu den neuen Empfehlungen: bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/lebensmittelbezogene-empfehlungen-der-dge

(Bildquelle: Kossmann_Plutat/stock.adobe.com)

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