(BZfE) – Jod ist lebenswichtig und für eine gesunde Schilddrüse unverzichtbar. Gleichzeitig zählt Deutschland zu den Jodmangelgebieten. Das bedeutet: Nur in wenigen natürlichen Lebensmitteln ist Jod enthalten. Entsprechend haben Studien gezeigt, dass der durchschnittliche Jodbedarf der Bevölkerung höher ist als die durchschnittliche Jodaufnahme. Diese Versorgungslücke lässt sich in der Regel schließen, wenn man zum Würzen zuhause jodiertes Speisesalz verwendet.
Das Lebensmittel Salz eignet sich sehr gut als „Jodträger“, da es die meisten Menschen verwenden – unabhängig von Bildung und Einkommen und in gut definierbaren Mengen. Das Salz wird durch die Zugabe festgelegter Dosen Kalium- oder Natriumjodat jodiert.
Die Verfügbarkeit von Jod aus jodiertem Salz kann allerdings stark schwanken, wie eine Studie des Max Rubner-Instituts zeigt. Sie untersuchte, wie haltbar Jod im Salz ist und wie einzelne Zubereitungsarten den Jodgehalt im fertigen Lebensmittel beeinflussen. Für den Kochalltag ist wichtig zu wissen:
- Beim Einkauf von Jodsalz sollte man auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten. Nach dessen Ablauf ist das Salz noch verwendbar – der Jodgehalt kann abhängig von Lagerort und -bedingungen aber leicht zurückgehen.
- Jodsalz sollte trocken lagern. Dazu gehört auch, dass die geöffnete Packung etwas entfernt von Herd oder Wasserkocher steht, wo sich Wasserdampf bildet. Feuchtigkeit reduziert den Jodgehalt im Salz auf Dauer.
- Jodsalz geht beim Zubereiten aus dem Kochwasser in Lebensmittel wie Nudeln, Kartoffeln, Reis oder Quinoa über. Die Vollkornvariante nimmt Jod genauso gut auf. Eiernudeln bieten aufgrund ihres Eianteils per se leicht höhere Jodgehalte. Kartoffeln sollten geschält und in kleine Stücke geschnitten gekocht werden. So nehmen sie Jod besser auf. Und festkochende Sorten sind diesbezüglich besser geeignet als mehlig kochende.
- Fermentieren, zum Beispiel bei der eigenen Herstellung von Sauerkraut oder Kimchi, funktioniert mit Jodsalz genauso gut und beeinflusst auch den Geschmack nicht.
- Einfrieren, Lagern, Auftauen, Erhitzen oder Aufbacken von jodsalzhaltigen Lebensmitteln verändert deren Jodgehalt nicht.
Jodsalz sollte in jeder Küche das Salz der Wahl sein, nach dem Motto „Wenn Salz, dann Jodsalz!“ Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) empfiehlt:
- Für eine möglichst bedarfsgerechte Jodversorgung regelmäßig natürliche jodreiche Lebensmittel wie Seefisch, Milch und Milchprodukte oder Eier essen. Vorsicht bei Algen- und Seetangprodukten. Sie können sehr hohe Jodmengen enthalten.
- Beim Kauf von hergestellten Lebensmitteln wie Brot, Backwaren, Wurst oder Fleischprodukten solche wählen, die mit Jodsalz hergestellt wurden. Ein Blick auf die Zutatenliste oder die Nachfrage beim Bäcker oder Metzger gibt Aufschluss.
- Für Personen, die teilweise oder vollständig auf tierische Lebensmittel verzichten, ist ein Jodsupplement wichtig. Sie sollten sich dazu von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin beraten lassen.
Dr. Birgit Jähnig, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
Wenn Salz, dann Jodsalz – wie die Jodversorgung gelingen kann: https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/wenn-salz-dann-jodsalz/
Um die Menschen in Deutschland für das lebenswichtige Spurenelement „Jod“ zu sensibilisieren, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Informationsoffensive Jodsalz „Wenn Salz, dann Jodsalz“ gestartet: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/jodsalz-landingpage/jodsalz-landingpage_node.html
Jodversorgung in Deutschland - Mögliche Ansätze zur Verbesserung der Jodprophylaxe in der Bevölkerung: https://www.mri.bund.de/de/themen/jod/
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