(BZfE) – Plätzchen backen und eine heiße Tasse Punsch genießen – das ist Winterzeit. Winterliche Gewürze wärmen den Körper von innen und geben süßen und pikanten Speisen eine besondere Note. Besonders beliebt sind Vanille, Zimt, Sternanis, Kardamom und Gewürznelken.
Die Vanille gilt als „Königin der Gewürze“ und gehört zu den teuersten Gewürzen der Welt. Ihr sahniges bis blumiges Aroma passt nicht nur zu weihnachtlichem Gebäck wie Vanillekipferln und Dampfnudeln, sondern auch zu herzhaften Gerichten wie Pfannengemüse und Couscous. Die wichtigste Art ist Bourbonvanille (Vanilla planifolia). Die länglichen „Schoten“ erhalten übrigens erst durch Fermentation ihre braunschwarze Farbe und das typische Aroma.
Auch Zimt ist in der Adventszeit allgegenwärtig – ob in Gebäck wie Zimtsternen, im Milchreis oder im heißen Kakao. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen hochwertigem Ceylon-Zimt und günstigerem Cassia-Zimt. Ceylon-Zimt stammt vom echten Zimtbaum (Cinnamomum verum) aus Ceylon, dem heutigen Sri Lanka. Er hat nicht nur mehr Aroma, sondern auch einen deutlich geringeren Cumaringehalt als Cassia-Zimt aus Südostasien und China. Cumarin gilt in höheren Dosen als gesundheitsgefährdend. Auch wenn bei üblichem Verzehr die Risiken sehr gering sind, ist Ceylon-Zimt die bessere Wahl.
Im Gewürztee und Punsch sind die kleinen achtzackigen Sterne des Sternanis ein Hingucker. Fein gemahlen gibt das Gewürz Printen und Lebkuchen, Konfitüre, Pudding und Kompott eine besondere Note. Die Früchte wachsen vor allem in Südostasien an immergrünen, magnolienähnlichen Bäumen und entfalten erst getrocknet ihr volles Aroma, das an Fenchel und Anis erinnert. Da dieses sehr intensiv ist, sollte Sternanis sparsam verwendet werden.
Kardamom passt mit seiner feinen Eukalyptusnote hervorragend in fruchtige Desserts, Schmorgerichte und indische Chutneys. In vielen Rezepten wird er mit Zimt und Vanille kombiniert. Ein Genuss ist Kardamom im arabischen Kaffee. Gemahlener Kardamom ist zwar praktisch, aber geschmacklich weniger intensiv. Wer das volle Aroma genießen möchte, kauft besser ganze Kapseln, diese können auch mitgekocht werden. Oder Kapseln kurz vor der Verwendung öffnen und die Samen nutzen. Wer mag röstet sie kurz an und zerstößt sie im Mörser – das verstärkt das Aroma zusätzlich.
Für einen dezent weihnachtlichen Duft in der Wohnung lässt sich eine Orange mit einer Handvoll Gewürznelken bespicken. In der Küche sind die getrockneten Blütenknospen eines indonesischen Baums (Syzygium aromaticum) der Klassiker im Apfelrotkohl und in Weihnachtsgebäck wie Pfeffernüssen und Lebkuchen. Probieren Sie das feine Nelkenaroma aber auch im Gewürzreis, in Suppen und Eintöpfen, um sich kulinarisch auf den Advent einzustimmen. Ein Hauch davon passt auch gut zu Gerichten mit Hülsenfrüchten.
Heike Kreutz, www.bzfe.de
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