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(BZfE) – Das goldgelbe bis rötliche Distelöl (auch Safloröl genannt) wird aus den Samen der Färberdistel durch schonende Pressung und Extraktion gewonnen. In der Industrie verwendet man Distelöl beispielsweise zur Herstellung von Margarine, aber auch für Produkte zur Haar- und Hautpflege.

In der heimischen Küche bietet Distelöl eine willkommene Abwechslung: Das kaltgepresste Öl verfeinert Salatdressings, Dips, Pesto und pflanzliche Brotaufstriche, aber auch Smoothies und süße Quarkspeisen. Das Öl eignet sich zum sanften Dünsten von Gemüse und gibt fertig gegarten Speisen wie Suppen, Soßen und Pasta das gewisse Etwas.

Distelöl hat von allen bekannten Pflanzenölen mit rund 75 Prozent den höchsten Gehalt an der mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäure Linolsäure. Linolsäure ist für den Körper essenziell, muss also über die Nahrung zugeführt werden. Dennoch ist dieser hohe Gehalt nicht günstig, weil der Körper aus Linolsäure die entzündungsfördernde Arachidonsäure bildet. Günstiger sind Pflanzenöle wie Rapsöl, die einen höheren Anteil an Omega-3-Fettsäuren haben, denn diese wirken eher entzündungssenkend. Im Wechsel mit anderen Pflanzenölen spricht aber nichts dagegen, gelegentlich Distelöl zu verwenden.

Positiv: In Distelöl ist auch die einfach ungesättigte Ölsäure enthalten. Diese kann sich günstig auf das Blutcholesterin auswirken. Hinzu kommt Vitamin E, das mehrfach ungesättigte Fettsäuren vor Oxidation schützt.

Seit Ende des 20. Jahrhunderts erlebt die Färberdistel (Carthamus tinctorius) eine Renaissance. Die alte Kulturpflanze wird vor allem in Indien, Kasachstan, Mexiko und den USA, aber auch in einigen europäischen Ländern zur Ölgewinnung angebaut. Funfact: Früher war es verbreitet, die orange-gelben Blütenblätter zum Färben von Textilien und in  Lebensmitteln als Safranersatz zu verwenden.

Wenn das Öl kühl, dunkel und gut verschlossen gelagert wird, hält es sich etwa ein Jahr lang. Nach Anbruch der Flasche sollte es rasch verbraucht werden. Das Aroma schmeckt frisch am besten und das Öl kann durch den hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren schnell ranzig werden.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Speisefette und -öle – Einkauf, Verwendung, Herkunft und Gewinnung: bzfe.de/lebensmittel/lebensmittelkunde/speisefette-und-oele/

Sonnenblumenöl: Goldgelb mit nussig-saatigem Aroma: bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/august/speiseoele-in-der-kueche-sonnenblumenoel/

Olivenöl – als Salatöl und zum sanften Braten: bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/august/speiseoele-in-der-kueche/

Rapsöl – Vielseitiges Öl mit gesundem Fettsäuremuster: bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/juli/rapsoel-in-der-kueche/

Weizenkeimöl – viel Vitamin E und Getreide-Aroma: bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/august/speiseoele-in-der-kueche-weizenkeimoel/

Sojaöl – nicht nur für Asia-Gerichte: bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/august/speiseoele-in-der-kueche-sojaoel/

Walnussöl – aromatisch und kräftig nussig: bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/september/speiseoele-in-der-kueche-walnussoel/

Kürbiskernöl – sattgrün, zähflüssig und mild-nussig: bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/september/speiseoele-in-der-kueche-kuerbiskernoel

(Bildquelle: katinkah/stock.adobe.com)

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