(BZfE) – Wie der Name schon vermuten lässt, wird Maiskeimöl aus den Keimlingen des Maiskorns gewonnen. Für einen einzigen Liter Öl braucht man rund 120.000 Körner. Es wird als Nebenprodukt der Stärkeherstellung gewonnen. Durch schonende Kaltpressung und Filtration entsteht ein wertvolles Speiseöl, das je nach Sorte und Anbaugebiet goldgelb bis rötlich gefärbt ist. Raffinierte Maiskeimöle sind fast farblos und besonders hitzestabil. Zum Teil wird für eine goldgelbe Färbung Beta-Carotin (Provitamin A) hinzugefügt.
Das Speiseöl enthält relativ viel Ölsäure (einfach ungesättigte Fettsäure) und Linolsäure. Diese mehrfach ungesättigte Fettsäure (Omega-6-Fettsäure) ist lebensnotwendig, kann aber in Arachidonsäure umgewandelt werden, die Entzündungen befeuert. Entzündungssenkende Omega-3-Fettsäuren sind hingegen nur in geringen Mengen enthalten. Deshalb ist das Fettsäurespektrum nicht optimal und es empfiehlt sich, Maiskeimöl im Wechsel mit anderen Pflanzenölen wie Rapsöl zu verwenden, die eine günstigere Fettsäurezusammensetzung haben.
Mit rund 35 mg pro 100 g hat es einen relativ hohen Gehalt an Vitamin E , das die Körperzellen vor schädlichen freien Radikalen schützen kann. Die Vitamin-E-Gehalte von Sonnenblumen- und Distelöl sind allerdings noch deutlich höher. Weitere positive Inhaltsstoffe sind Provitamin A und Vitamin K.
Wegen seines geringen Eigengeschmacks ist raffiniertes Maiskeimöl ein vielseitiger Begleiter in der Küche. Das Speiseöl kann für Salatdressings, Soßen und Marinaden, aber auch zum Dünsten von Gemüse und zum Anbraten von Fleisch und Fisch verwendet werden. Auch kaltgepresstes Öl eignet sich zum Kochen. Zum Backen und Frittieren ist aber raffiniertes Maiskeimöl ideal, da es hohe Temperaturen besser verträgt. Es wird auch zur Herstellung von Margarine, Mayonnaise und Diätnahrung verwendet.
Ähnlich wie andere Pflanzenöle ist Maiskeimöl etwa ein Jahr lang haltbar, wenn es gut verschlossen, dunkel und kühl gelagert wird. Nach Anbruch der Flasche sollte das Öl im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von drei Monaten verbraucht werden.
Heike Kreutz, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
Speisefette und -öle – Einkauf, Verwendung, Herkunft und Gewinnung: www.bzfe.de/lebensmittel/lebensmittelkunde/speisefette-und-oele/
Sonnenblumenöl: Goldgelb mit nussig-saatigem Aroma: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/august/speiseoele-in-der-kueche-sonnenblumenoel/
Olivenöl – als Salatöl und zum sanften Braten: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/august/speiseoele-in-der-kueche/
Rapsöl – Vielseitiges Öl mit gesundem Fettsäuremuster: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/juli/rapsoel-in-der-kueche/
Weizenkeimöl – viel Vitamin E und Getreide-Aroma: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/august/speiseoele-in-der-kueche-weizenkeimoel/
Sojaöl – nicht nur für Asia-Gerichte: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/august/speiseoele-in-der-kueche-sojaoel/
Walnussöl – aromatisch und kräftig nussig: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/september/speiseoele-in-der-kueche-walnussoel/
Kürbiskernöl – sattgrün, zähflüssig und mild-nussig: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/september/speiseoele-in-der-kueche-kuerbiskernoel/
Distelöl – dezentes Nussaroma für Salate und Soßen: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2024/september/speiseoele-in-der-kueche-disteloel/
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