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Es ist passiert: Ich habe fertig geschnittenes Obst im Supermarkt gekauft. Jede Woche laufe ich mehrmals an der Kühleinheit mit den kleinen Plastikschälchen vorbei und denke: „Wie faul sind wir denn bitte geworden, dass wir nicht einmal mehr ein paar Beeren waschen und einen Apfel schneiden können?“ Aber wie das so ist: Schnelle Mittagspause, keine Zeit (genommen) zum Kochen, eine Leberkässemmel auf die Hand. Und dann aber zum Nachtisch was Gesundes – und schwupps griff meine Hand nach einer Schale „Ananas mit Heidelbeeren“...

Fertiger Obstsalat im Büro.
natashaphoto / fotolia.com

Und wie so oft bei aktionistischen Taten folgte die Enttäuschung auf dem Fuße: Die Ananas war hart, zu sauer und ansonsten relativ geschmacksneutral. Die Heidelbeeren okay. Das mag jetzt nicht die Regel sein. Sicher gibt es auch in Plastikschalen Obst, das schmeckt (zum Beispiel, wenn sich der Käufer bei seiner Auswahl ein wenig am saisonalen Obstkalender orientiert). Aber bei mir hat dieser Kauf im Nachhinein doch eine kleine Maschinerie an Fragen angekurbelt:

  1. Wie lange lagert es eigentlich fertig geschnitten im Supermarkt? Welche Einbußen muss ich dadurch bei den Nährstoffen hinnehmen?
  2. Wie sieht das mit der Qualitätskontrolle aus? Muss das Obst irgendwelchen Kriterien entsprechen? Und wie kann ich durch die Plastikverpackung überhaupt selbst entscheiden, ob das Obst meinen Qualitätsansprüchen genügt?
  3. Wie viel zahle ich eigentlich drauf – und ist mir das meine Faulheit wert?

Ich muss nicht lange recherchieren, da stoße ich auf einen Bericht, der gleich einige Antworten liefert: Die Zeitschrift Ökotest hat in ihrer März-Ausgabe „Obstsalat to go“ getestet. Ihr Fazit: zum Teil vernichtend. Aufgeschnittenes Obst vergammelt einfach schneller als das in seiner natürlichen Schale verpackte. An der Luft oxidiert das Fruchtfleisch, Licht und Wärme zerstören Vitamine.

Letztlich kommt es gerade beim fertig geschnittenen Obst sehr stark auf die Hygiene hinter den Türen an und auf die Lagerung der Früchte. Werden die Obstsalate bei Zimmertemperatur gelagert und sammelt sich vielleicht sogar schon Flüssigkeit im Becher? Dann lieber die Finger davon lassen.

Bei meinem Supermarkt um die Ecke scheint die Kühlung zu funktionieren. Ich bin noch einmal losgezogen, um die „Fast-Fruit“-Packungen einer kleinen Inspektion zu unterziehen. Die Ananas wirkt diesmal etwas gelber, die Mango vollreif. Allerdings machen die aufgeschnittenen Erdbeeren einen leicht angetrockneten Eindruck, während sich unten schon ein wenig Flüssigkeit sammelt. Laut Etikett soll das Ganze aber noch mindestens den nächsten Tag „haltbar“ sein.

Das werde ich mit meinem Vorwissen nicht abwarten und unterziehe Probe zwei lieber noch heute einer Geschmacksprobe – als kleiner Snack beim Schreiben. :) Die Erdbeeren fallen geschmacklich leider völlig durch (wässrig, fad, und irgendwie mit kleinem Beigeschmack – oder bilde ich mir das ein?) . Dafür ist die Ananas diesmal saftig-säuerlich-süß – genau so, wie ich’s mag.

Vielleicht gehört auch einfach eine kleine Portion Glück dazu... Für das Geld eines Fertig-Obstsalats kann man sich allerdings auch richtig leckere Bio-Früchte leisten. Nicht dass Geld hier das ausschlaggebende Argument wäre. Ich persönlich finde: Wenn sich jemand für mich hinstellt und mein Essen klein schnippelt, soll er auch dafür bezahlt werden. Aber schmecken muss es! Und da investiere ich das Geld lieber in Obst von verlässlicher Qualität aus dem Biomarkt meines Vertrauens – und dann gerne auch etwas Zeit in die Zubereitung.

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