Wer von Euch kauft regelmäßig Radieschen? Wenn ich tatsächlich mal zu einem Bund greife, hängen die Blätter meist schon ziemlich schlapp herab und lassen auf einen längeren Aufenthalt im Geschäft schließen. Falls sich der Beliebtheitsgrad eines Gemüses an der Rezeptdichte im Netz bemisst, hält sich die Fangemeinde ebenfalls in engen Grenzen. Und auch in den Garten scheinen sie ihren Weg vor allem deshalb zu finden, weil sie als das absolute Anfängergemüse gelten. Zumindest habe ich bislang zwar schon viele begeisterte Gärtnergespräche über Tomaten, Kartoffeln und Kohl verfolgen können, aber noch kein einziges über Radieschen.
Und trotzdem: Mal ganz abgesehen davon, dass sich die eigentlich unkomplizierten rosaroten Kugeln in meinem Gemüsegarten zuletzt ausgesprochen divenhaft gebärdet haben (sie wurden nur lang und dünn, hatte wohl doch etwas arg spät ausgedünnt), bin ich seit meinem ersten frischgeernteten Radieschen ein echter Fan der kleinen Wurzeln, je schärfer, desto besser. Diese Schärfe kommt von den Senfölen, und deren Gehalt steigt, je trockener das Gemüse kultiviert wird. Umgekehrt kann man Radieschen also ein wenig ihrer Schärfe nehmen, wenn man sie regelmäßig gießt – oder sie vor dem Verzehr aufschneidet und salzt, was ebenfalls sehr lecker schmeckt.
Das Wichtigste aber ist in jedem Fall: frisch verputzen! Es gibt nichts Besseres, als ein richtig knackiges Radieschen – und nichts Schlimmeres als die quietschende Gummivariante. Frisch geerntet, kann man außerdem auch die Radieschenblätter verwerten und ein leckeres Pesto daraus zaubern.
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