Ich habe zwar keinen Garten, stehe aber trotzdem fast jeden Sommer vor der Frage, wie man das eine oder andere Obst haltbar machen kann. Von Verwandten bekomme ich Äpfel und Brombeeren, hinter unserem Haus wachsen auf einem öffentlichen Grundstück Holunder, Quitten und Walnüsse. Und diese Köstlichkeiten möchte ich natürlich nicht am Baum vergammeln lassen. Im Moment gibt es Brombeeren, aus denen ich Marmelade koche und die ersten Äpfel fallen von den Bäumen. Daraus koche ich Apfelmus oder ich backe Apfelkuchen zum Einfrieren.
Brombeermarmelade
Ich finde, Marmelade kochen lohnt sich ab circa einem Kilo Früchte. Zum Einkochen mische ich die Früchte mit einem Paket Gelierzucker 2:1. Das bedeutet, dass auf ein Kilo Früchte 500 g Zucker kommen. Das reicht, damit die Marmelade haltbar ist, aber gleichzeitig nicht so süß wird wie mit Zucker 1:1. Auf dem Gelierzucker steht, dass man die Früchte einige Stunden mit dem Zucker durchziehen lassen soll. Da ich oft ungeduldig bin, dürfen die Früchte bei mir höchstens eine Stunde ziehen. Das geht auch. In der Zwischenzeit spüle ich einige Schraubgläser gründlich aus und fülle sie mit kochendem Wasser. Das ist wichtig, damit sie richtig sauber sind und die Marmelade in den Gläsern auch lange hält. Am besten sind Schraubgläser mit einer weiten Öffnung, damit man die Marmelade gut hineinbekommt.
Nach dem Ziehen lassen koche ich Früchte und Zucker kräftig auf und lasse alles für 3-4 Minuten sprudelnd kochen (die Kochzeit auf der Verpackung sollte man beachten). Ich liebe den Geruch, der dabei durch die ganze Wohnung zieht. Um zu probieren, ob die Marmelade schon fest wird, kann man einen kleinen Klecks auf einen Teller geben. Wird dieser sofort fest, kann die Marmelade ins Glas. Die Gläser randvoll machen und rasch verschließen. Dazu ziehe ich Spülhandschuhe an, denn die Gläser sind sehr heiß. Zum Schluss beschrifte ich die Gläser mit Inhalt und Jahreszahl. Ich habe übrigens schon Gläser mit zwei Jahre alter Marmelade geöffnet, die völlig in Ordnung waren. Marmelade schmeckt natürlich auch aus allen anderen Beeren oder Mischungen daraus.
Apfelmus
Für Apfelmus müssen die Äpfel geschält, entkernt und in Stücke geschnitten werden. Die Apfelstücke koche ich mit wenig Wasser bis sie weich sind, wer wirklich Mus haben möchte, sollte die weichen Apfelstücke mit dem Pürierstab zerkleinern. Da das Fallobst oft noch etwas sauer ist und damit das Apfelmus besser hält, gebe ich nach Geschmack Zucker und Zitronensaft dazu. Das Apfelmus fülle ich genauso ab, wie die Marmelade, bewahre es aber im Kühlschrank auf, damit es länger hält. Wegen der geringeren Zuckermenge befürchte ich, dass es sonst schlecht wird.
Apfelkuchen
Eine zweite Möglichkeit Äpfel „haltbar“ zu machen ist Apfelkuchen zum Einfrieren. Dafür verwende ich ein Rezept das mir unter dem Namen „Schwedischer Apfelbiskuit“ zugetragen wurde. Ob das Rezept wirklich schwedisch ist, kann ich nicht beurteilen. Für Biskuit ist meiner Meinung nach zu viel Fett drin. Vielleicht ein Übersetzungsfehler? Egal, der Kuchen ist schnell gemacht, lecker und gut zum Einfrieren geeignet.
Für ein Blech brauche ich
- 4 Eier
- 200 g Zucker
- 125 g Butter
- 120 ml Milch
- 300 g Mehl
- 3 TL Backpulver
Eier und Zucker schaumig schlagen, Butter und Milch in einem kleinen Topf kurz aufkochen und wenn sich die Butter gelöst hat heiß zu den Eiern geben. Mehl und Backpulver zusammen mit dem restlichen Teig vermischen. Die Masse auf ein Blech geben und mit Apfelstücken belegen. Als Belag genügen 3-5 ganze Äpfel. Bei Fallobst muss man natürlich gucken, wieviel Abfall durch Druckstellen und Wurmlöcher entsteht.
Der Kuchen bäckt für 25-30 Minuten im 200 Grad heißen Ofen. Wenn er abgekühlt ist, friere ich ihn in 6-8 Stücken ein, damit ich zu jeder Gelegenheit die richtige Menge auftauen kann. Den Kuchen kann man natürlich auch mit anderem Obst belegen, zum Beispiel Birnen oder Aprikosen.
Wer keine Verwandten mit Garten hat und keine Obstbäume in seiner Umgebung, kann auf www.mundraub.org frei zugängliche Obstbäume finden und dort ernten.
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