Eigentlich hatte ich die handgefertigten Weihnachtsschmankerl nach dem Eklat ad acta gelegt: Ich hatte den Adventskalender für eine gute Freundin unter anderem mit einer Packung handgefertigter Teepralinen gefüllt. Und als dieses Päckchen an der Reihe war, war sie zum Glück geistesgegenwärtig genug zu fragen, ob der grünliche Bezug so gewollt ist... Ein dunkles Kapitel meiner Küchengeschichte.
Nun habe ich es aber nicht übers Herz gebracht, bei unserem Umzug, all die gesammelten Gläser und Flaschen zu entsorgen, die ich über die Monate und Jahre so angesammelt hatte. Der Deal mit meinem Mann: Zu Weihnachten werde ich sie befüllen und verschenken. Und alles, was dann noch da ist, darf mit zum Wertstoffhof.
Das Problem: In vier Tagen ist Weihnachten und die Gläser sind immer noch in unserem Schrank. Die Kiste mit den vorbereiteten Geschenken dagegen leer. Aufwendig darf es also nicht mehr werden. Schnell muss es gehen – aber trotzdem mit Mehrwert. Und deshalb fiel meine Wahl auf folgende drei Geschenkideen:
1. Für Schleckermäuler
Das Rezept habe ich zum ersten Mal entdeckt, als ich bei einem Arzttermin im Wartezimmer die „Allgäuerin“ durchblätterte. Es sprach mich sofort an und nachdem ich mich im Netz noch von unzähligen anderen Varianten und meinen Lieblingsbratäpfeln habe inspirieren lassen, hier nun mein persönliches Rezept:
Bratapfel-Marmelade
1 kg Äpfel
100g Marzipan
2 EL Zitronensaft
150 g Gelierzucker 3:1
1 TL Zimt
1/2 TL Kardamomsamen
100 g Haselnüsse
1 Schuss Rum-Aroma
Die Äpfel waschen, entkernen und im vorgeheizten Backofen 30 Minuten bei 180 Grad garen. Die Haselnüsse in einem mit Backpapier belegten Blech mit in den Ofen schieben und rösten – dabei immer wieder durchrühren, damit sie nicht schwarz werden. Die Nüsse nach ca. 10 Minuten rausnehmen, in ein Küchentuch einpacken und die Schale losrubbeln (vgl. Anleitung im Blog Flowers on my plate). Dann nochmal 5 Minuten mitrösten.
Nach dem Backen die Nüsse zerhacken bzw. im Mixer zerkleinern und beiseite stellen. Die Äpfel mit den restlichen Zutaten in einen Topf füllen und pürieren. Dann aufkochen, vier Minuten kochen lassen und in heiß ausgespülte Gläser füllen.
Das Tolle daran: Die Marmelade schmeckt nicht nur lecker als Brotaufstrich. Sie eignet sich auch perfekt für allerlei winterliche Dessert-Kreationen. (Ich habe zum Beispiel einfach gleich noch zwei Äpfel mehr in den Ofen geschoben, die zwei Löffel fertige Marmelade in das Gehäusloch gefüllt und den Teller mit etwas Sahne garniert. Mmmmm...)
Aber gut, süße Früchtchen sind nicht jedermanns Sache. Deshalb gibt es dieses Jahr auch eine Alternative, die ich zugegebenermaßen tatsächlich schon gestern Abend vorbereitet habe! :)
2. Für harte Kerle (und Frauen)
Vor ein paar Jahren hatten wir einen Freund mal mit selbstgemachtem Honig-Chili-Senf beglückt. Nachdem der Senf so gut angekommen ist, wird es auch dieses Jahr wieder ein paar Gläschen geben – allerdings mit etwas weniger Süße, dafür einer zusätzlichen Geschmackskomponente: Es wird ein Chili-Ingwer-Senf mit schwarzen und gelben Senfkörnern. Für fleischliebende und grillwütige Männer sicherlich eine gute Alternative zum süßen Brotaufstrich.
Chili-Ingwer-Senf
100 g schwarzes Senfpulver und
150 g Weinessig
vermischen und über Nacht offen stehen lassen. (Das habe ich gestern schon gemacht.)
200 g gelbe Senfkörner,
2 Chilischoten ohne Kerne und
ein daumengroßes Stück Ingwer (besser mehr!!)
im Mixer zerkleinern,
400 ml Wasser und
1 EL Salz aufkochen und mit
150 g Honig und den übrigen Zutaten vermischen.
Die Masse in heiß ausgespülte Gläser füllen und verschließen. Leider muss der Senf noch zwei Wochen reifen – fürs Weihnachtsfest ist er also leider noch nichts. Aber die Beschenkten sollen ja auch noch eine Weile was von ihrer Gabe haben...
3. Für Kinder
In der Zwischenzeit widme ich mich dem Kinder-Geschenk. Denn auch die Kleinen in unserem Bekanntenkreis sollen nicht leer ausgehen. Aber zu naschen bekommen sie sicher ohnehin genug. Deshalb entspring meiner Küchenmaschine diesmal etwas zum Spielen: selbstgemachte Knete.
Habe das vor ein paar Wochen zum ersten Mal mit einem Rezept der Seite bastelstunde.de ausprobiert, damals eingefärbt mit rotem Wackelpudding. Super schnell angerührt und mein Sohn fand die Knete toll. Ich auch – immerhin hat er sich damit so lange selbst beschäftigt wie nie zuvor.
Zum Verschenken habe ich mir allerdings doch ein paar knalligere Farben gewünscht, weshalb ich diesmal die Variante mit Lebensmittelfarben ausprobiert habe. Im Supermarkt einfach ein Kilo Mehl und eine Packung Salz besorgt und das Ganze auf vier Farben aufgeteilt. Daraus ergibt sich in etwa folgendes Rezept:
Selbstgemachte Knete
(nach bastelstunde.de)
Zutaten je Farbe:
250 g Mehl
125 g Salz
1 EL Öl
ca. 1/8 l warmes Wasser
eine Tube Lebensmittelfarbe
Pro Farbe alle Zutaten miteinander vermischen und gut durchkneten. Die Menge ergibt etwa ein Honigglas voll Knete in jeder Farbe.
Wichtig ist es, die Knete luftdicht zu verschließen und möglichst kühl aufzubewahren. Was sonst passiert, weiß ich aus eigener Erfahrung: Unsere Wackelpudding-Knete lagerte ein paar Tage auf der Heizung. Danach ließ sie sich nur noch zerbröseln, aber nicht mehr kneten. Also: bis Weihnachten ab in den Kühlschrank!
Ihr habt noch weitere tolle, schnelle Geschenkideen? Hinterlasst gerne einen Kommentar mit eurem Lieblingsrezept!
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