Heute ist Weiberfastnacht und in Bonn gehören Berliner einfach dazu. Nein, keine Touristen aus der Hauptstadt, sondern in Fett ausgebackene Hefebrötchen. Ihr nennt sie vielleicht Pfannkuchen, Berliner Pfannkuchen oder Kräppl, aber hier in Bonn heißen sie schlicht Berliner.
Auch wenn ich ein bisschen Respekt vor dem Frittieren habe, probiere ich heute für euch aus, ob man Berliner gut selber machen kann. Ich habe jeden Schritt fotografiert, die Bilder findet ihr in der Fotostrecke unten. Auf geht's.
Hefeteig mache ich oft, dafür braucht man hauptsächlich Zeit. Laut Rezept sollen in einen Hefeteig für Berliner auch Eier. Für 8 Berliner brauche ich:
- 250 g Mehl
- ½ Würfel frische Hefe
- 100 ml Milch
- 1 Ei
- 50 g Butter
- 30 g Zucker
- 1 L Fett zum Frittieren
Hefeteig sollte am besten in drei Phasen gehen: Vorteig, erste Ruhephase und zweite Ruhephase.
-
Vorteig: Hefe in der lauwarmen Milchauflösen und je einen TL Mehl und Zucker dazugeben. Das braucht die Hefe als Futter. Die Mischung in einer mittelgroßen Schüssel mit einem sauberen Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort 20 Minuten stehen lassen. In dieser Zeit arbeitet die Hefe und die Flüssigkeit wirft große Blasen.
-
Hefeteig: In einer großen Schüssel wiege ich das Mehl ab, gebe Ei und Butterstückchen dazu. Dann kommt der Vorteig dazu und alles muss seeeehr gründlich geknetet werden. Wohl dem, der eine Küchenmaschine hat. Ich knete von Hand, meistens auf dem Küchentisch. Wenn der Teig schön geschmeidig geworden ist, kommt er zurück in die Schüssel. Abgedeckt an einem warmen Ort eine Stunde ruhen lassen.
-
Berliner formen: Den Teig knete ich nochmal durch und forme daraus acht gleich große Kugeln. Die Oberfläche soll möglichst glatt sein. Ich gebe mir alle Mühe, aber besser wird's nicht. Nochmal 20-30 Minuten gehen lassen.
Jetzt kommt das Frittieren. Um eine fettige Sauerei zu verhindern, räume ich rund um den Herd alles weg. In einem mittelgroßen Topf (gute 20 cm Durchmesser) erhitze ich einen Liter Sonnenblumenöl, das ist neutral und hoch erhitzbar. Das Öl ist viel schneller heiß, als ich dachte. Als Probe kann man den Stiel eines Holzlöffels ins Fett tauchen. Wenn daran Bläschen aufsteigen, ist das Fett heiß genug. Heißer sollte es nicht sein, dann verbrennen die Berliner und es entstehen ungesunde Stoffe im Fett und auf der Oberfläche der Berliner.
Der erste Probeberliner schwimmt! Ich frittiere ihn von beiden Seiten je drei Minuten und bin mit dem Ergebnis zufrieden. Die restlichen sieben Berliner frittiere ich in zwei Fuhren und wälze sie direkt in Zucker. Warum sich der typische helle Ring nicht gebildet hat, kann ich nicht sagen. Habt ihr eine Idee?
Auch wenn es (fast) keine fettige Sauerei gab, habe ich nach so viel Arbeit keine Lust mehr, mit Spritztülle und Marmelade herumzuwerkeln und die Berliner zu füllen. Die Marmelade schmeckt ja auch einfach so dazu.
Kommentare (0)