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Gründüngung ist ja an und für sich schon eine feine Sache: Die als Zwischenkultur oder zum Herbst hin auf leere Beetflächen gesäten Pflanzen verhindern, dass sich Unkraut breit macht, der Boden durch Regengüsse verschlämmt oder wertvolle Nährstoffe ungenutzt ausgewaschen werden. Anschließend in die Erde eingearbeitet, führen sie dem Boden wertvollen Humus zu und regen das Bodenleben an.

Blütenstände der Lupine auf weißem Holztisch
Diana Taliun / Fotolia.com

Eine besondere Aufgabe kommt Gründüngungspflanzen oft nach dem Hausbau zu, wenn, Variante 1, das unterste zuoberst gekehrt und quasi gar kein Mutterboden mehr vorhanden ist, oder, Variante 2, zwar Mutterboden vorhanden, aber ziemlich verdichtet ist. Dass der Garten oft erst nach einer Verschnaufpause ins Zentrum der Wahrnehmung rückt, kann ich (natürlich eigentlich gar nicht *ggg*) verstehen. Wer aber keine Lust hat, in der Zwischenzeit auf blanke Erdflächen zu starren, oder im Folgejahr erstmal einen Haufen Spontanvegetation zu entfernen, der sollte einfach eine große Packung blühender Gründüngungspflanzen aussäen.

Geradezu spektakulär wird das Ergebnis (nicht nur im Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte) mit Lupinen (Lupinus). Einige Zuchtsorten der bis zu 150 cm hohen Pflanzen sind in letzter Zeit als Nahrungsmittel in den Fokus gerückt; ihre Samen sind – im Gegensatz zu denen vieler Wildarten – frei von giftigen Bitterstoffen und ausgesprochen eiweißhaltig. Langfristig könnten Sie ein ebenbürtiger Sojaersatz werden. Lupinen sind aber auch einfach wunderschöne Gartenpflanzen, denen jeder Designfan das Prädikat „anbetungswürdig“ zugestehen dürfte. Schon ihre eleganten Blätter, von denen Tau und Regen dank Lotuseffekt dekorativ abperlen und sich im Zentrum als glitzernde Tropfen sammeln, sind ein echter Blickfang.

Zu allem Überfluss bilden die zweijährigen Pflanzen im zweiten Standjahr aber auch noch imposante Blütenkerzen, deren perfekt angeordnete Einzelblüten sich von unten nach oben öffnen und dabei in allen nur erdenklichen Nuancen von Reinweiß über Sonnengelb, Rosa, Violett und Blau bis hin zu Rot erstrahlen oder gar mehrfarbig sind. Dank ihrer klar umrissenen Gestalt sind sie dabei absolute Allrounder, die als funkelnder Solitär im Staudenbeet ebenso glänzen wie in kleineren Gruppen. Oder eben in großer Zahl gerade noch triste Neubaugärten in ein leuchtendes Blütenkerzenmeer verwandeln, während sie ganz nebenbei den Boden tiefgründig lockern und dank an den Wurzeln sitzender Knöllchenbakterien Luftstickstoff binden – kostenlosen Dünger für nachfolgende Pflanzen. Wobei, wer erst einmal vor einem blühenden Lupinenfeld stand, wird ihnen auch in Zukunft immer ein Plätzchen reservieren, soviel ist gewiss.

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