Kürbisse haben ja oft etwas Behäbiges, wie sie sich so durchs Beet wälzen oder auf dem Kompost rumfläzen. Das gilt aber nicht für alle Vertreter der Riesenbeeren (ja, es sind Beeren, wirklich wahr!). Butternut-Kürbisse beispielsweise sind ebenso sportliche wie entspannte Zeitgenossen, wie mir dieses Jahr wieder bewusst wurde.
Wenngleich meine 'Tiana' (eine ertragreiche und sehr gesunde Sorte), wie ich finde, schon ein bisschen zum Posen neigt. Im Juli verließ sie mir nichts, dir nichts ihren zugewiesenen Platz innerhalb der Milpa-Kultur auf dem Gemüsebeet und hangelte sich behände am Kellergeländer entlang, zwischen die Weinreben und einen den Mauerritzen entspringenden Johannisbeerstrauch. Dort hängt sie seitdem ganz relaxt ab und lässt sich den Wind um die Nase wehen. Was ich extrem praktisch finde, denn auf diese Weise kann ich es mir sparen, Stroh oder trockene Zweige unter die Kürbisse zu schichten, um zu verhindern, dass die Früchte faulen – besser belüftet als freischwingend geht’s nicht.
Kein Wunder also, dass kleinfrüchtige Kürbisse auch bei Fans des vertikalen Gärtnerns sehr beliebt sind – bei guter Nährstoffversorgung, zum Beispiel mit Flüssigdünger, ranken sie auch bei Kübelhaltung willig am Balkongitter entlang.
Nun muss ich nur das Gewicht der birnenförmigen Beeren im Blick behalten und sie notfalls am Geländer festbinden oder die Ranken wieder tieferlegen. Denn einen Sturz vor den zwei Meter tiefer liegenden Kellereingang dürfte auch ein noch so leichtfüßiger Butternut nicht unbeschadet überstehen.
Ach ja, falls ihr noch nie Butternut gegessen haben solltet: unbedingt versuchen, er ist der ungekrönte Kürbiskönig. Mein superschnelles Lieblingsrezept: Kürbis schälen, entkernen und in etwa 5 cm große Stücke schneiden, in eine Auflaufform setzen und mit Olivenöl beträufeln. Salzen, pfeffern und bei 200°C im Ofen solange backen, bis er gerade gaaanz leicht weichzuwerden beginnt. Währenddessen Nudelwasser aufsetzen. Dann Sahne darübergeben und etwa 1 cm dicke Scheiben einer Ziegenkäserolle darauf verteilen. Backen, bis er weich ist, währenddessen Penne kochen. Zuletzt alles vermischen, sich an dem unglaublich köstlichen Duft erfreuen – und sich nicht allzusehr ärgern, wenn man schließlich viel zu viel gegessen hat, das gehört zum Prozedere.
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