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Zum Wichteln habe ich seit der Schulzeit ein zwiespältiges Verhältnis. Was ich hingegen ganz lustig finde, ist das Schrottwichteln, bei dem jeder verpackte Kleinigkeiten mitbringt, die er zuhause aussortiert hat – sei es, weil sie nicht mehr gefallen, noch nie gefallen haben, oder man zu viel davon hat. Es wird reihum ein Geschenk gezogen und unter den gespannten Blicken aller ausgepackt. Was nicht gefällt, kommt in die Flohmarktkiste, aber erstaunlicherweise lösen recht viele Sachen sogar ehrliche Freude aus. Unterstützend ergänzen wir das Geschenkesortiment in unserer Wichtelrunde noch durch Kleinigkeiten, die erfahrungsgemäß immer gut ankommen – Süßigkeiten, eine Packung Nudeln oder in meinem Fall überzähliges Saatgut.

Weihnachtsmannfigur zwischen Koniferenzweigen und -zapfen
Janny2 / istockphoto.com

Denn da unser Garten bekanntlich klein, die Lust aufs Ausprobieren neuer Sorten aber umso größer ist, bleibt nach der Aussaat immer viel übrig. Anstatt die Gemüsesamen so lange aufzubewahren, bis sie ohnehin nicht mehr keimfähig sind, bringe ich sie lieber unters Volk und freue mich über jeden, den ich auf diese Weise mit dem Gartenfieber anstecken kann. In selbstgefaltete Papiertütchen verpackt (die Krönung meiner Bastelkünste, mehr geht nicht), stieß die diesjährige Ausbeute auf großes Hallo und setzte sofort einen zweiten Tauschprozess in Gang, weil sich jeder an jeder Sorte versuchen wollte. So soll das sein :-).

Praktischerweise hat man nach einer solchen Aktion auch gleich die nächsten Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke im Sack, schließlich brauchen die angehenden Gärtner ja einiges an Ausstattung. Was ich besonders liebe und deshalb ebenso gerne verschenke wie selbst bekomme, sind hochwertige Keramiktöpfe. Ja, sie sind schwer, ja, sie sind vergleichsweise teuer und ja, sie können kaputtgehen, wenn nebenan Fußball gespielt wird. Aber sie sind einfach sooo schön und der optische Gewinn ist kaum zu unterschätzen, egal, ob darin Hortensien, Lupinen oder Mangold wachsen.

Lieblingsstücke – und ein Geständnis

Meine beste Freundin – Preis sei ihr – hat es geschafft, auch jenseits edler Gartenfestivals mit völlig überteuerten Eintrittspreisen eine Quelle aufzutun, über die man Töpfe der britischen Whichford Pottery beziehen kann, dafür danke ich ihr noch heute. Zumal die Keramik über eine nicht ganz unwichtige Eigenschaften verfügt, sie ist nämlich frostfest. Nicht vergessen, egal, ob ihr im Gartencenter kauft oder euch solch dekadentem Gedöns verschrieben habt wie ich :-). Andernfalls gibt es im Frühjahr Scherben und Tränen oder aber einen Bandscheibenvorfall beim herbstlichen Einräumen. Einen solchen Topf werde ich dieses Jahr definitiv unter den Weihnachtsbaum legen. Umgekehrt spekuliere ich auf eine ebenfalls getöpferte Vogeltränke, auf die ich mit ungefähr hundert ganz dezenten Hinweisen gedeutet habe – 2017 steht irgendwie im Zeichen der Keramik, unser Badezimmer haben wir dieses Jahr auch renoviert.

Ach ja, eine echte Überraschung und vielleicht auch für euch ein Geschenktipp war mein diesjähriges Nikolausgeschenk: Im Schuh lag eine dicke Zwiebel, die mit weißem, an Schnee erinnernden Wachs umhüllt ist. Aus der von der Wachsschicht geschützten Zwiebel soll sich ganz ohne Erde, Gießen und Düngen ein prächtiger Ritterstern (Hippeastrum) entwickeln. Bislang funktioniert es super, die dicken Blütenknospen sind schon da. Der einzige Nachteil dieser Convenience-Lösung: Die Pflanze verausgabt sich dabei völlig, eine zweite Saison ist ihr nicht vergönnt. Das widerspricht eigentlich meinen Grundsätzen – ich habe niemals den Drang verspürt, eine Pflanze verkehrt herum aufzuhängen oder einen Kaktus in Plastikhülle als Schlüsselanhänger zu benutzen. Aber in dem Fall muss ich sagen: Bei mir würde ohnehin kein Ritterstern eine zweite Saison erleben, deshalb freue ich mich jetzt einfach auf ein bisschen Blütenromantik zu Weihnachten – mal sehen, ob es auch darüber hinaus harmonisch wird ;-).

Euch allen auf jeden Fall gute Nerven für den Endspurt und ein fröhliches Weihnachtsfest!

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