Ich kaufe nur selten Müsliriegel, weil ich abgespeichert habe, dass die meisten ziemlich viel Zucker und eher wenig Vollkorn enthalten. Neulich habe ich mal wieder eine Packung gegriffen, unter anderem, weil vorne auf der Packung stand: „Ohne Zuckerzusatz“. Ok, dachte ich, sie verwenden Honig statt Zucker, das schmeckt dann wenigstens lecker, auch wenn Honig nicht gesünder ist als Zucker. Erst viel später habe ich die Packung umgedreht und weitergelesen: „Müsliriegel mit Süßungsmitteln“ - na toll, von wegen Honig...
Auch im Bioladen sieht es nicht viel besser aus. Das erste Paket, das ich betrachte, listet als Zutat Glukosesirup gleich an zweiter Stelle auf. Das geht doch auch anders, oder?
Die Recherche
Nach etwas Recherche im Internet bin ich schlauer: Ja, es geht anders und es ist nicht einmal besonders schwer, Müsliriegel selber zu machen. Nur die Haltbarkeit ist natürlich anders als beim Industrieprodukt. Deshalb probiere ich es zuerst mit einer kleinen Menge. Aus den vielen, verschiedenen Rezepten im Netz bastele ich mir ein Grundrezept:
- 100 g Getreideflocken
- 100 g Trockenfrüchte
- 50 g Nüsse oder Mandeln
- 50 g Butter
- 50 g Honig
Die Zubereitung
Wer mag kann die Nüsse und Flocken trocken anrösten. Damit die Riegel gut zusammenkleben, muss man sie außerdem kleinhacken. Dann Butter und Honig in einem Topf langsam zum Kochen bringen und die anderen Zutaten hinzufügen. Alles gut vermengen und ungefähr einen halben Zentimeter dick auf einem Blech mit Backpapier ausstreichen. Am besten rechtecktig, damit man später Riegel schneiden kann. Ich streiche die Menge auf geschätzten 15 x 20 Zentimetern aus. Um die Masse in Form zu bringen klappe ich das Backpapier darüber und benutze es als „Handschuh“, denn am Papier klebt die Masse nicht so sehr wie an den Händen. Nun muss alles noch 20 Minuten bei 150 Grad in den Ofen. 15 Minuten abkühlen lassen und in Riegel schneiden.
Der Geschmack
Der Geschmackstest fällt sehr positiv aus. Die Riegel sind knusprig, fruchtig und natürlich süß, das schmeckt auch den Kindern. Ich freue mich, denn jetzt habe ich eine leckere Abwechslung für ihre Frühstücksdose.
In meinen Riegeln sind übrigens Hafer- und Dinkelflocken, getrocknete Aprikosen und Feigen, Cashewnüsse und Mandeln - einfach weil ich das alles mag. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, auch tropische Trockenfrüchte, Kokosflocken, gepuffter Amaranth und vieles mehr kann man zu Riegeln formen.
In einer Dose luftdicht verschlossen sollen die Riegel übrigens zwei Wochen halten - ich wette allerdings, dass dann schon lange keine mehr da sind...
Das Fazit
Für mich steht fest: Wenn Müsliriegel, dann selbst gemacht. Süßungsmittel und Glucosesirup sind nur zwei der Zutaten, die mich in der Zutatenliste stören. Wahrscheinlich schaden sie nicht, aber ich mag selbst gemacht mit wenigen Zutaten lieber, als industriell hergestellt - vor allem, wenn es so einfach ist.
Kommentare (9)
Eine super Anregung! Ich würde statt der Butter nur ein gutes Kokosöl nehmen, einfach vom gesundheitlichen Aspekt her. Und bei normaler Zimmertemperatur ist es fest, vielleicht gibt es da auch eine festere Struktur für die Riegel. Ich probiere es aus! Liebe Grüße von Bettina
Vielen Dank! Gute Idee!
Ich habe gerade mal lose überschlagen die Kalorien ausgerechnet für dieses Rezept und komme niedrig angesetzt auf 412 kcal/100 Gramm bei mindestens 20 Gramm Zucker.
Ja, Nüsse und Trockenfrüchte sind kleine Kalorienbomben, aber auch Nährstoffbomben, das gilt für gekaufte und selbst gemachte Müsliriegel gleichermaßen. Was ich an den selbst gemachten Riegeln mag ist, dass ich bestimme, was hineinkommt. Übrigens: Wenn man die Kalorien auf einen Riegel herunterbricht, sind es bei 12 Riegeln ca. 120 Kalorien.
Das sieht gesund und lecker aus! – Vielen lieben Dank für die Empfehlung! Selbst gebacken habe ich bislang nur leckere Hafercookies. Diese sind allerdings etwas gooey und nicht ganz so fest und knackig, wie ein Riegel. Für die Zubereitung nehme ich kernige Haferflocken oder einen 5-Kern-Mix von alnatura, mische Rosinen, etwas Amaranth, Chia oder Leinsamen und ein bisschen Mandeln rein, etwas Agavensaft und matsche es mit ungezuckertem Apfelmus so lange kleiln, bis sich eine zähe Masse bildet. Die Cookies werden anschließend geformt, aufs Blech geworfen und dann bei milder Temperatur (180 Grad?) im Ofen gebacken, bis sie die richtige bräune erreicht haben. Sind noch schneller gegessen, als zubereitet! :-) Gekauft habe ich bisher leckere Fruchtvariationen von Alnatura und ausgefallene raw riegel (glutenfrei, laktosefrei und vegan) Beste Grüße aus NRW
peter-rump@gmx.net Sehr geehrte Damen + Herren, danke das es diese Seite gibt! Können Sie mir bitte erklären, warum nicht die wichtigsten Nährwert-Angaben in Erscheinung treten? Was nützen die ganzen Infos über gesunde Ernährung, wenn nicht gerade Sie es vorleben. Selbst bei Lidl in den Rezepten sind sie selbstverständlich! Ich höre gern von Ihnen. MfG
... für Ihre Frage. Die Rezepte im Blog sollen vor allem als Anregung zum Selbermachen dienen und (kreative) Ideen geben. Trotzdem danke für Ihre Anregung, über die wir gerne nachdenken. Herzliche Grüße Julia Icking
Danke, dass Sie bei Butter bleiben. Kokosöl ist genauso kritisch zu betrachten, wie Palmöl. Dann doch lieber die einheimischen Fette. Um gesund zu essen, brauche ich auch keine Nährwertangaben.
... für den Kommentar. Herzliche Grüße, Julia