Beim Thema Knoblauchsrauke fiel mir noch eine weitere knofelige Alternative zu der gesunden Zwiebelpflanze ein – der Schnittknoblauch (Allium tuberosum). Wobei man eines gleich ganz klar sagen muss: Er ist in Sachen „Nachhaltigkeit“ das genaue Gegenteil der Knoblauchsrauke. Während man vom Genuss der einen schon nach kurzer Zeit nichts mehr mitbekommt, sollte man zwischenmenschliche Begegnungen nach dem Verzehr von Schnittknoblauch tunlichst vermeiden.
Ich habe keine Ahnung, weshalb überall nachzulesen ist, Schnittknoblauch sei eine milde Alternative zu Knoblauch und habe vor allem keinen Nachgeschmack. Unser Schnittknoblauch ist a) angenehm scharf und besitzt b) wenn schon vielleicht einen schwächeren Nachgeschmack, dann auf jeden Fall einen intensiven Nachgeruch.
Und wenn ich das sage, will das schon was heißen, denn ich liebe Knobi. Wir verwenden ihn zuhause so oft, dass uns nicht auffällt, wenn er irgendwo dran ist, sondern wenn er irgendwo fehlt. Aber wenn unsere Tochter sich mal wieder einen Halm vom Gemüsebeet stibitzt hat, rutscht selbst mir gelegentlich raus: „Mensch, riechst du nach Knoblauch!“ Vielleicht liegt es ja an der Sorte, bei uns wächst 'Kobold'; falls ihr mit anderen Sorten geruchstechnisch bessere Erfahrungen gemacht habt, ich freue mich über Sortenempfehlungen.
Von diesem Aspekt mal abgesehen, ist das Zeug ebenso praktisch wie anspruchslos. Ruck-zuck sind ein paar der breiten fleischigen Halme abgeschnitten und mit der Schere direkt in den Salat geschnippelt. Im Frühling entwickelt sich der Schnittknoblauch deutlich schneller als der nahe verwandte Schnittlauch, die Ansprüche sind aber weitgehend gleich: Bei ausreichend Feuchtigkeit und in nährstoffreicher Erde gedeihen die Pflanzen ganz wunderbar. Sie können übrigens auch nach der wirklich wunderhübschen Blüte noch beerntet werden. Und wer im Winter nicht ohne frische Knobiwürze sein mag, gräbt im Herbst ein Teilstück aus, topft es ein und platziert es im Haus auf der Fensterbank.
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