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Na los, Petersilie, sieh zu, dass du in die Puschen kommst! Auf geht’s Schnittlauch, dir werd' ich einheizen! Naja, ganz so kasernenartig geht es nicht zu, wenn die beiden Würzwunder vom Garten in die Wohnung umziehen, aber zimperlich braucht man zum Glück auch nicht zu sein. Ginge es nach den beiden Kräuterstars, würde spätestens jetzt im November die Winterruhe eingeläutet. Aber wie es so ist in unserer Hochleistungsgesellschaft, Ausruhen is' nich', es geht direkt weiter!

Krause Petersilie
AllNikArt / pixabay.com

Der Petersilie machen wir da erst gar nix vor und stechen noch vor dem ersten Frost einen Ballen aus. Eintopfen, wässern und ab auf eine möglichst helle Fensterbank – weiterwachsen! Der arme Schnittlauch hingegen hat sich bereits zur Ruhe begeben, da wird er nach dem ersten Frost holterdipolter einfach wieder ausgegraben und steht, ehe er sich's versieht, neben Genossin Petersilie in der warmen Wohnung.

Praxistipp

Bei uns in der Großstadt freue ich mich regelrecht über echte Frosttage, aber wo's früh und dauerhaft Minusgrade hat, empfiehlt es sich, den Schnittlauchballen beizeiten auszugraben und zu lagern (ruhig unter einem Dach, die Erde darf zwischenzeitlich austrocknen). Bei gefrorenem Boden benötigt ihr sonst später Spitzhacke und Aufbruchhammer...

Warum die unterschiedliche Behandlung? Petersilie schaltet aufgrund der winterlichen Temperaturen in den Ruhemodus. Beim Schnittlauch hingegen ist eine Mischung aus den zum Saisonausklang sinkenden Temperaturen und den kürzer werdenden Tagen der Auslöser. „Wecken“ lässt er sich danach auf dreierlei Weise:

  • durch eine sogenannte Langtagbehandlung, sprich mehr als 12 Stunden Tageslicht – könnte ich im November auch gut gebrauchen, wird aber schwierig.
  • durch ein mehrstündiges Tauchbad in 35-40 Grad warmem Wasser – finde ich ebenfalls zu energieintensiv.
  • durch den beschriebenen Kältereiz, was definitiv die simpelste Methode ist.

Ihr habt keine Lust, auf Minusgrade zu warten, sondern wollte die Fensterbank genau jetzt bestücken? Kein Problem, alternativ zum Draußenlassen kann man den ausgestochenen Ballen auch über Nacht ins Gefrierfach packen.

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