Alles neu macht der Mai – aber nicht bei mir, denn im Mai ist es für viele Aussaaten schon deutlich zu spät. Genaugenommen stehe ich längst in den Startlöchern, und kann es kaum erwarten, zumindest schon mal Tomaten und Chilis auszusäen. Der beschränkende Faktor ist so früh im Jahr zum einen die Temperatur, vor allem aber der Lichtmangel. Stehen die Sämlinge zu dunkel, strecken sie sich unnatürlich in die Länge – nicht gut, denn die dünnen Stiele sind weniger standfest und anfälliger für Schaderreger. Also vertreibe ich mir die Wartezeit damit, ihnen schon jetzt ein Maximum an Licht zu sichern: Ich mache Frühjahrsputz im Gewächshaus!
Vergangenes Jahr habe ich nur einen Teil der Fenster geschafft, aber dieses Jahr wird definitiv alles blitzeblank, denn ich habe endlich das richtige Putzequipement – einen Schrubber und einen Einwascher. Ha, was ich jetzt für Fachbegriffe kenne! Seinem Namen zum Trotz wäscht der „Schwamm am Stiel“ den Schmutz natürlich nicht ins Glas ein, sondern weicht ihn nur ein, auf dass sich Wasser samt Schmutz federleicht mit dem auf der anderen Seite befestigten Gummistreifen abziehen lassen. (Darum auch „Abzieher“ genannt, obwohl ich bei dem Begriff eher an den Schulhof denken muss.)
Leider funktioniert das mit dem Abziehen bei unserem Gewächshaus nur bedingt, weil hier noch „Nörpelglas“ verwendet wurde. Das ist prinzipiell gar nicht verkehrt, weil es viel Licht hindurchlässt, aber die gewellte Oberfläche lässt sich schlechter reinigen als eine glatte.
Macht aber andererseits auch nix, denn anstelle des Abziehers funktioniert auch die Kombi Schrubber und Gartenschlauch und fürs Abtrocknen verwende ich alte T-Shirts. Der Schrubber ist für Nörpelglas überhaupt ziemlich gut zu gebrauchen und gleichzeitig dient er mir als Armverlängerung. (An den zu kurzen Armen scheiterte im vergangenen Jahr die Reinigung des Dachs von außen – und auf einen zweiten Putztag hatte ich danach keinen Bock mehr.)
Dieses Jahr jedenfalls war das Ergebnis meiner Putzaktion einwandfrei. Beweis: Unmittelbar danach zog sich ein Taubenschiss beeindruckender Größe einmal quer über das Mittelfenster – saubere Fenster können die Viecher einfach nicht ertragen. Ergo habe ich alles richtig gemacht, und da das Revier nun auch markiert ist, bleibt es hoffentlich bei dem einen Klecks. Der Aussaat unter besten Bedingungen steht damit nichts mehr im Wege.
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