Als ich euch im alten Jahr unser Lieblingsrezept für Milchbrei vorgestellt habe, wusste ich es noch nicht – beziehungsweise: Ich hatte mir noch keine Gedanken gemacht. Aber dann kam es mir doch seltsam vor, dass in allen Brei-Rezepten der BZfE-Broschüre „Ernährung von Säuglingen“ das Obst erst am Schluss beigemischt wird. Und in meinem Kopf wurde das Zentrum für gefährliches Halbwissen angetriggert: War da nicht was mit Hitze und Vitamin C? Geht das beim Kochen nicht kaputt?
Also noch einmal nachgefragt beim Netzwerk "Gesund ins Leben" und dessen Ernährungswissenschaftler empfehlen ebenfalls, ungekochtes, frisches Obst in den fertigen Brei zu reiben. Obst aus Gläschen oder Obstsaft seien ebenfalls gut. Aber auch hier gelte: immer erst zum Schluss dazu, damit die hitzelabilen Vitamine nicht zerstört werden. Bei Vitamin C wäre das doppelt doof: Der Körper des Babys braucht das Vitamin an sich, außerdem hilft es bei der Aufnahme von Eisen aus dem Essen.
Wer wie ich nicht immer darauf geachtet hat, braucht sich jetzt trotzdem keine Sorgen machen: Es sind nicht gleich alle Nährstoffe futsch. Erstens gibt es auch hitzebeständigere Vitamine und andere wertvolle Inhaltsstoffe, denen die Hitze nichts ausmacht.* Zweitens hängt es auch von der Art der Zubereitung ab (Dampfgaren ist zum Beispiel besser als kochen) und von der Dauer. In pasteurisierten, also nur kurz zur Haltbarmachung erhitzten, Säften oder Obstgläschen ist noch recht viel Vitamin C enthalten. Bei längerem Kochen kann laut BZfE-Broschüre „Vitamine und Mineralstoffe – eine starke Truppe“ schonmal die Hälfte des Vitamins C verschwinden. Und da zählt dann jede Minute.
Ich werde also in Zukunft versuchen, dem Brei immer auch ein paar frische Komponenten hinzuzufügen oder meiner Tochter etwas Obst als Nachtisch zu geben. Immerhin hat sie ja jetzt auch schon ein paar Zähnchen... Unseren Lieblingsmilchbrei mit gekochtem Apfel wird es trotzdem hin und wieder geben. Dafür ist er einfach zu lecker!
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