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Als ich euch im alten Jahr unser Lieblingsrezept für Milchbrei vorgestellt habe, wusste ich es noch nicht – beziehungsweise: Ich hatte mir noch keine Gedanken gemacht. Aber dann kam es mir doch seltsam vor, dass in allen Brei-Rezepten der BZfE-Broschüre „Ernährung von Säuglingen“ das Obst erst am Schluss beigemischt wird. Und in meinem Kopf wurde das Zentrum für gefährliches Halbwissen angetriggert: War da nicht was mit Hitze und Vitamin C? Geht das beim Kochen nicht kaputt?

Also noch einmal nachgefragt beim Netzwerk "Gesund ins Leben" und dessen Ernährungswissenschaftler empfehlen ebenfalls, ungekochtes, frisches Obst in den fertigen Brei zu reiben. Obst aus Gläschen oder Obstsaft seien ebenfalls gut. Aber auch hier gelte: immer erst zum Schluss dazu, damit die hitzelabilen Vitamine nicht zerstört werden. Bei Vitamin C wäre das doppelt doof: Der Körper des Babys braucht das Vitamin an sich, außerdem hilft es bei der Aufnahme von Eisen aus dem Essen.

Männerhand reibt Apfel in Haferbrei auf rotem Teller.
Judith Pulg | Fotografie

Wer wie ich nicht immer darauf geachtet hat, braucht sich jetzt trotzdem keine Sorgen machen: Es sind nicht gleich alle Nährstoffe futsch. Erstens gibt es auch hitzebeständigere Vitamine und andere wertvolle Inhaltsstoffe, denen die Hitze nichts ausmacht.* Zweitens hängt es auch von der Art der Zubereitung ab (Dampfgaren ist zum Beispiel besser als kochen) und von der Dauer. In pasteurisierten, also nur kurz zur Haltbarmachung erhitzten, Säften oder Obstgläschen ist noch recht viel Vitamin C enthalten. Bei längerem Kochen kann laut BZfE-Broschüre „Vitamine und Mineralstoffe – eine starke Truppe“ schonmal die Hälfte des Vitamins C verschwinden. Und da zählt dann jede Minute.

Ich werde also in Zukunft versuchen, dem Brei immer auch ein paar frische Komponenten hinzuzufügen oder meiner Tochter etwas Obst als Nachtisch zu geben. Immerhin hat sie ja jetzt auch schon ein paar Zähnchen... Unseren Lieblingsmilchbrei mit gekochtem Apfel wird es trotzdem hin und wieder geben. Dafür ist er einfach zu lecker!

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Eltern-Tipp

Zeit für B(r)eikost

 

Das Netzwerk Gesund ins Leben gibt Tipps zur Einführung von Brei in Babys Speiseplan.

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Was Verbraucher zur Ernährung von Säuglingen wissen wollen

Säugling wird gefüttert
Fotolia.com/nuzza11

Ist es möglich, einen Säugling von 7-11 Monate vegetarisch zu ernähren? Lässt sich durch Hafer, Hirse und Co. der Eisenbedarf decken oder muss ich Fleisch geben? Wie oft sollte das dann in der Woche sein?

Claudia Thienel

Es antwortet: Claudia Thienel, Ernährungsberaterin

Frage von gs (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)

Eine vegetarische Ernährung ist für Kinder grundsätzlich möglich, wenn sie vielseitig und nährstoffreich ist. Um einen Mangel an Eiweiß, wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu verhindern, benötigt Ihr Kind regelmäßig Milchprodukte und Eier, wenn möglich auch Fisch. Besonders wichtig bei der vegetarischen Ernährung ist die Versorgung mit dem Mineralstoff Eisen. Wenn Ihr Kind regelmäßig Hafer und Hirse in Form von Breien, später auch Müsli, Brot oder Getreidespeisen ist, bekommt es pflanzliches Eisen. Zudem sollten mehrmals in der Woche Hülsenfrüchte und viel eisenreiches Gemüse wie Spinat und Fenchel und ab dem ersten Lebensjahr auch Salate auf dem Speiseplan stehen.

Wenn Sie Ihrem Baby kein Fleisch geben möchten, ersetzen Sie es am besten durch andere eisenreiche Lebensmittel. Anstelle vom Fleisch im Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei eignen sich besonders gut Vollkorngetreidesorten, wie Vollkornhaferflocken (mindestens 10 g) und Weizenvollkornflocken, sowie auch Hirse. Das Eisen aus dem Vollkorngetreide und Gemüse kann der Körper noch besser verwerten, wenn Sie Vitamin-C-reichen Fruchtsaft in den Brei geben.

Der fleischfreie alternative Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei sollte milchfrei sein, damit die Milch nicht die Bioverfügbarkeit von Eisen in der Mahlzeit verringert.

Für Ihr Kind ist in der extremen Wachstumsphase im ersten Lebensjahr und auch danach eine ausreichende Versorgung mit biologisch hochwertigem Eiweiß besonders wichtig. Behalten Sie daher die Eiweißversorgung Ihres Kindes im Auge und lassen das Wachstum regelmäßig vom Kinderarzt untersuchen. Tierisches Eiweiß hat die höchste biologische Wertigkeit, kann also besonders gut vom Körper in körpereigenes Eiweiß umgebaut werden. Die geringe biologische Wertigkeit von pflanzlichem Eiweiß kann durch Kombination bestimmter pflanzlicher Lebensmittel miteinander oder pflanzlicher Lebensmittel mit Milch oder Ei verbessert werden. Beispiele sind hier Kartoffeln mit Ei, Getreide mit Ei (Vollkornpfannkuchen, Getreidebratlinge, Ei mit Mais), Getreide mit Milch bzw. Milchprodukten (z. B. Müsli mit Joghurt, Vollkornbrot mit Käse, Milchreis, Nudelauflauf mit Käse) oder die (rein pflanzlichen) Mischungen aus Getreide mit Hülsenfrüchten (Bohnen-Mais-Eintopf, Linsengemüse mit Reis oder Linsensuppe mit Vollkornbrot). Auch Kartoffeln mit Quark, Kartoffelauflauf, Kartoffeln mit Spiegelei, Reibekuchen, Kartoffeln mit Erbsengemüse sind günstig.

Vitamin B12 kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor und wird nur von Bakterien, Pilzen und einigen Algen gebildet. Neben Fleisch und Fleischwaren stellen Milch und Milchprodukte eine gute Quelle für Vitamin B12 dar. Wenn Ihr Kind regelmäßig Milch und Ei bekommt, brauchen Sie sich über einen Vitamin B12-Mangel keine Gedanken zu machen.

Viele Tipps und praktische Informationen zur gesunden Ernährung Ihres Kindes finden Sie in der Broschüre

Ernährung von Säuglingen

sowie beim Netzwerk Gesund ins Leben. Beachten Sie auch die App Baby & Essen des Netzwerks Gesund ins Leben.

Mein Sohn ist jetzt bald 10 Monate. Wenn wir morgens am Frühstückstisch sitzen, greift er immer wieder nach den Brötchen im Korb. Darf er schon Brot essen?

Maren Krüger

Es antwortet: Maren Krüger, Ernährungsberaterin

 
 

Frage von SM (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)

Mit zehn Monaten können Sie Ihren Sohn allmählich an die normale Familienkost gewöhnen. Die meisten Kinder haben ihre ersten Zähne, die etwas zum Kauen haben wollen. Ihr Sohn kann daher ohne Bedenken morgens und abends eine Brotmahlzeit essen. Bestreichen Sie Brot oder Brötchen, möglichst oft aus Vollkorn, dünn mit Butter, Margarine oder Frischkäse und schneiden Sie es in mundgerechte Stücke, sodass Ihr Kind es ganz allein essen kann. Oder geben Sie ihm ein nicht zu weiches Brötchen, das er mit den Fingern zerreißen, abbeißen oder lutschen kann. Auch Knäckebrot lieben fast alle Kinder!

Die übrigen Mahlzeiten brauchen Sie jetzt nicht mehr zu pürieren. Die Kinder vertragen durchaus schon Stückiges. Kleine gegarte Fleischbällchen, Kartoffel- oder Möhrenstückchen, Kohlrabistifte, Brokkoli- oder Blumenkohlröschen, grüne Bohnen, feine grüne Erbsen, weiches, zerkleinertes Obst ohne Schale kann Ihr Kind zum Teil auch schon selbständig mit den Fingern oder vom Löffel essen.

Viele Tipps und praktische Informationen zur gesunden Ernährung Ihres Kindes finden Sie in der Broschüre

Ernährung von Säuglingen

sowie beim Netzwerk Gesund ins Leben.

Meine Tochter Nora (6 Monate) weigert sich nach ein paar Löffeln Mittagsbrei mehr zu essen, weint und dreht den Kopf weg. Oft muss ich sie mit Spielzeug und Geschichten erzählen ablenken, damit sie überhaupt was isst.

Claudia Thienel

Es antwortet: Claudia Thienel, Ernährungsberaterin

Frage von Mama183 (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)

Diese Situation ist sicher nicht einfach für Sie und Nora. Aber ich kann Sie beruhigen, das ist nichts Ungewöhnliches. Gerade bei der Umstellung auf Breimahlzeiten oder feste Kost treten diese Situationen häufig auf. Man nennt dies auch eine leichte Fütterstörung. Sie geht in der Regel von selbst wieder weg.

Wichtig ist nun, dass Sie Ruhe bewahren. Hier einige Tipps dazu:

  • Wenn Sie in der Nacht noch stillen, reduzieren Sie die Stillmahlzeiten in der Nacht.
  • Vergleichen Sie Ihr Kind nicht mit anderen Kindern, sondern versuchen Sie ein Gefühl dafür zu bekommen, wann der richtige Zeitpunkt für das Baby ist neue Konsistenzen und Geschmäcker kennen zu lernen.
  • Es gibt zwar Mengenvorgaben auf Verpackungen und Gläschen, orientieren Sie sich besser daran, was Ihre Tochter essen kann und will. Lernen Sie Signale zu verstehen, zum Beispiel erst Füttern, wenn das Kind den Mund öffnet und sie anschaut.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter hungrig und nicht zu müde ist, wenn Sie den Brei geben.
  • Generell sollten Sie zu Beginn des Zufütterns nur kleinere Mengen insgesamt und auch nur kleine Mengen auf dem Löffel anbieten.
  • Vielleicht hilft es Ihrer Tochter, wenn Sie selbst aktiv beim Essen sein kann. Geben Sie also Ihrem Kind schon mal den Löffel in die Hand, damit es die Lebensmittel durch riechen, probieren, anfassen und matschen erleben kann.
  • Beenden Sie die Mahlzeit freundlich und schnell, wenn Ihr Kind nicht mehr essen will.
  • Haben Sie möglichst viel Spaß zusammen mit Ihrem Kind am Essenstisch.

Muss bei der selbst hergestellten Säuglingskost zwingend auf Demeter-Bio-Produkte zurückgegriffen werden oder können auch Lebensmittel mit EU-Biosiegel oder frische Zutaten ohne Siegel für die selbst hergestellte bedenkenlos genutzt werden?

Maren Krüger

Es antwortet: Maren Krüger, Ernährungsberaterin

Frage von Suse (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)

Wenn Sie den Babybrei selbst herstellen, muss das nicht zwingend mit Bio-Lebensmitteln sein und auch nicht mit Demeter Bio-Produkten sein. Sowohl herkömmlich erzeugte als auch biologisch angebaute Produkte sind für die Zubereitung von Säuglingsbrei geeignet. Alle Produkte müssen den bei uns geltenden lebensmittelrechtlichen Bestimmungen entsprechen. Biologische Lebensmittel müssen speziell nach den Vorschriften der EG-Öko-Verordnung produziert worden sein. Verbände, wie Demeter oder Bioland, orientieren sich bei einigen Aspekten an noch strengeren Auflagen.

Hinsichtlich des Nährstoffgehaltes gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen ökologischen und konventionell erzeugten Lebensmitteln. Dennoch haben Bioprodukte einige Vorteile:

  • sie enthalten keine bzw. weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln
  • ökologisch erzeugtes Gemüse weist in der Regel einen geringeren Nitratgehalt als konventionelles Gemüse auf
  • verarbeitete Bioprodukte enthalten meist weniger oder keine Zusatzstoffe
  • durch den Verzicht auf Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel sowie den geringeren Viehbesatz leistet der ökologische Landbau einen Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung
  • der Ökolandbau fördert die Erhaltung von Arten- und Sortenvielfalt und achtet auf gentechnikfreie Produktion und Zutaten

Darüber hinaus betonen viele Anhänger der Biolebensmittel den leckeren Geschmack der Produkte.

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