In unserem urbanen Topfgarten grünt und blüht es zur Zeit kräftig. Gurken, Bohnen und Kohlrabi haben wir schon geerntet. Nur die Möhren machen uns ein bisschen Kummer. Ein eifriger Junggärtner hat sie so eng gesät, dass sie kaum dicker als einen halben Zentimeter werden können. Dafür tragen sie jede Menge frisches Grün. Und auf das habe ich es heute abgesehen: Ich versuche mich an einem Pesto aus Möhrengrün.
Nach ein bisschen Recherche beschließe ich, das Möhrengrün mit Sonnenblumenkernen zu kombinieren. Das restliche Rezept bleibt klassisch mit Olivenöl und Parmesan. Ich versuche es so:
Pesto mit Möhrengrün
Zutaten für etwa zwei Portionen Pesto
- 40 g Möhrengrün
- 20 g Sonnenblumenkernen
- 100-125 ml leckeres Olivenöl
- Wer mag: 1 Knoblauchzehe
- 40 g Parmesan
- 1 Prise Salz
Parmesan reiben und eventuell den Knoblauch fein hacken. Dann beginne ich wie beim Basilikumpesto damit, das Möhrengrün und die Kerne im Mörser zu zerkleinern. Das Möhrengrün ist allerdings ziemlich hartnäckig. Die Stiele lassen sich gar nicht zerdrücken. Also raus mit den Stielen. Das zarte Grün lässt sich zerreiben! Beim Mörsern gebe ich nach und nach das Öl zu. Auch den gehackten Knoblauch kann man jetzt dazugeben. Wenn alles eine gleichmäßige Konsistenz angenommen hat, rühre ich den Parmesan und etwas Salz unter.
Der Geschmack
Welche Blätter eignen sich?
Grundsätzlich sollte man für Zubereitungen aus Gemüseblättern zu Bioware greifen, denn die enthalten weniger unerwünschte Inhaltsstoffe. Zu Pesto lassen sich auch die Blätter von Radieschen, Kohlrabi oder Rote Bete verarbeiten.
Natürlich habe ich das Möhrengrün probiert, bevor ich es weiter verarbeitet habe. Es schmeckt frisch und ein bisschen nach Möhre. Im Pesto fällt mir der Möhrengeschmack nicht mehr auf. Es erinnert eher an Petersilie oder ein mildes Basilikumpesto. Ich finde es auf jeden Fall lecker und auch eine prima Resteverwertung. Denn natürlich muss das Möhrengrün nicht aus dem eigenen Garten stammen. Bioware aus dem Handel geht auch.
Wer jetzt zwar Hunger auf Pesto, aber keine Lust auf Experimente hat, dem rate ich zu einem Pesto mit Basilikum. Dafür braucht ihr:
Pesto mit Basilikum
- 40 g Basilikum (das ist ungefähr ein Bund und etwas weniger als in einem Topf aus Supermarkt wächst)
- 20 g Pinienkerne
- 125 ml Olivenöl
- Wer mag: 1 Knoblauchzehe
- 40 g Parmesan
Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett hellbraun rösten. Abkühlen lassen. Den Parmesan reiben. Die Blätter vom Basilikum zupfen und in einen Mörser geben. (Mit dem Pürierstab geht es auch, aber da bleibt immer so viel drin hängen). Die Pinienkerne und den grob gehackten Knoblach hinzufügen und die Zutaten zerquetschen. Dabei das Öl zugeben. Zum Schluss den Parmesan unterheben. Das Pesto mit einer Prise Salz abschmecken und frisch gekochte Nudeln damit verfeinern.
Pesto schmeckt aber auch als Brotaufstrich, als Zutat in Dips oder als Dressing für Tomate-Mozzarella oder Kartoffelsalat. Das gilt natürlich für jede Sorte Pesto!
Mehr Ideen für die vollständige Verwertung von Gemüse findet ihr im Artikel: Vom Blatt bis zur Wurzel.
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