Knuspermüsli war für mich als Ernährungswissenschaftlerin immer ein rotes Tuch: zu süß, zu fett, zu ungesund. Mittlerweile erobert eine neue Art die Müsliregale: Es nennt sich Granola und wird im Ofen gebacken. Viele Produkte werben damit, weniger süß zu sein als herkömmliche Knuspermüslis oder die Verpackung trägt den Schriftzug "ohne raffinierten Zucker". Wie immer gilt, wer genau wissen will, was drin ist, macht es am besten selber. Und Granola backen ist gar nicht schwer. Zum Ausprobieren entscheide ich mich für eine nussige Version.
Für mein Nuss-Granola mische ich Haferflocken, Nüsse und Mandeln mit Sonnenblumenöl und Agavendicksaft. Dazu ein bisschen Sesam, denn den esse ich sehr gerne, und Leinsamen, denn die kleinen braunen Körner sind super-gesund. Ja, ich weiß, Leinsamen klingt nicht so hipp wie Chia, dafür können die Samen aber in Deutschland wachsen und kosten vergleichsweise wenig.
Für mein Granola verwende ich
- 300 g Haferflocken
- 100 g gemischte Nüsse und Mandeln
- 30 g Sesam
- 20 g Leinsamen
- 50 g Sonnenblumenöl
- 70 g Agavendicksaft
Die Nüsse nach Geschmack grob hacken und alle Zutaten in einer großen Schüssel gründlich vermischen. Auf einem Backblech gleichmäßig verteilen und bei 160 °C im Ofen 20-30 Minuten knusprig backen. Auf dem Blech vollständig abkühlen lassen und in ein luftdicht verschlossenes Gefäß füllen.
In einem Rezept, dass ich bei meiner Recherche gelesen habe, standen als Backtemperatur 180 Grad Celsius, aber bei dieser Temperatur war das Granola nach 15 Minuten schon ziemlich dunkel. Deshalb würde ich die Temperatur niedriger wählen. Wie lange das Granola haltbar ist, kann ich schlecht einschätzen. Durch das Trocknen im Ofen sollte es lange haltbar sein, allerdings verliert es mit der Zeit wahrscheinlich seine Knusprigkeit. Mein Granola kommt in eine luftdicht schließende Dose, aber vorher wird natürlich probiert.
Wie schmeckt das selbst gemachte Granola
Ich war ein wenig skeptisch, ob man mit relativ wenig Süße ein leckeres Granola herstellen kann, aber es geht. Es ist schön knusprig, schmeckt leicht süß und nussig. Wer mehr Süße möchte, nimmt einfach 10 bis 30 Gramm mehr Agavendicksaft. Ich verwende das Granola als i-Tüpfelchen auf meinem Müsli-Naturjoghurt-Obst-Frühstück. Das bringt knusprigen Biss und etwas Süße.
Welche Haferflocken eignen sich für Granolas?
Es gibt verschiedene Sorten Haferflocken: Man unterscheidet kernige und zarte Flocken und die sogenannten Schmelzflocken. Kernige Haferflocken entstehen, indem das ganze Korn gewalzt wird. Sie heißen auch Großblatt. Sogenannte Feinblatt-Haferflocken, auch zarte Flocken genannt, sind gewalzte Hafergrütze, also zerkleinerte Haferkörner. Auch hier wird das volle Korn verwendet. Beide Arten von Flocken eignen sich zur Herstellung von Granolas. Sie verändern natürlich dessen Beschaffenheit. Ungeeignet sind Schmelzflocken, die aus Hafermehl hergestellt werden. Sie lösen sich in Flüssigkeit auf und eignen sich für die Säuglingsernährung oder als Schonkost.
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