Irgendwie muss ich geahnt haben, dass uns der Sommer dieses Jahr mit Nachdruck auf den Klimawandel hinweisen würde: Im Mai habe ich Palmkohl ausgesät, der uns nun mit frischem Grün versorgt.
Gut, die Gewächse auf unserem Gemüsebeet (ein samenechter roter Grünkohl ohne Sortenbezeichnung und die Palmkohl-F1-Hybride 'Black Magic') sind einen Hauch kleiner als echte Palmen und auf Sand würden sie vermutlich auch nicht allzu gut gedeihen. Dafür sieht der Palmkohl aber fast noch hübscher aus als das Original und man muss nicht warten, bis einem die Kokosnüsse auf den Kopf fallen, sondern kann sich jederzeit gefahrlos bedienen und so viele Blätter pflücken, wie man braucht.
Wofür? Na, klassischerweise für „Grünkohl mit Pinkel“, denn bei Palmkohl handelt es sich quasi um die gestylte Variante des gesunden Wintergemüses. Da wir auf Fleisch verzichten, dürfen wir uns die Wurst mit dem unappetitlichen Namen aber guten Gewissens sparen. Stattdessen gönnen wir dem Palmkohl zumindest kulinarisch einen Ausflug in südlichere Gefilde: Wir packen ihn zum Beispiel in einen Kartoffelauflauf mit Feta und getrockneten Tomaten oder lassen ihn zusammen mit roten Linsen und Currypaste sogar eine Runde in Kokosmilch schwimmen – Südsee pur!
Besonders praktisch: Solange wir immer nur die äußeren Kohlblätter ernten – und das kann man auch schon vor den ersten Frostnächten, auch wenn die den Geschmack verbessern – wächst der toughe Geselle langsam aber beständig weiter. Auf diese Weise zieren die adretten Palmen den ganzen Winter über das Gemüsebeet und immer wieder auch unsere Teller.
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