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Immer wieder höre ich die Frage: Warum sind ausgerechnet die Biogurken in Plastik verpackt? Die Antwort ist so einfach wie unbefriedigend: Der Handel muss sicherstellen, dass Bioware und konventionelle Ware voneinander unterscheidbar sind. Denn der Verbraucher soll ja sicher sein können, was er kauft. Deshalb brauchen die Händler eine Möglichkeit, Bioware leicht von der Konventionellen unterscheiden zu können. Also kommt eine Sorte Gurken in den Plastikschlauch. Die Wahl fällt auf die Biogurke, weil das weniger sind. Die Kennzeichnung auf der Verpackung sorgt für weitere Klarheit.

Süßkartoffel mit Natural Branding, Bio
Julia Icking, Bonn

Da vielen Bio-Kunden nicht nur "bio", sondern auch "nachhaltig" wichtig ist, passt der Plastikschlauch nicht so recht ins Bild. Das gilt auch für Paprika, Zucchini und Co. im sogenannten Flow-Pack. Eine Lösung könnte ein Aufkleber auf der Ware sein. Aber der klebt auf der rauen oder unebenen Oberfläche schlecht und das Klebemittel auf der Ware mögen auch nicht alle Kunden.

Natural Branding als Lösung?

Seit 2013 ist eine neue Art der Lebensmittelkennzeichnung erlaubt. Das so genannte Natural Branding. Dabei wird ein Stück Obst oder Gemüse direkt mit einem Laser gekennzeichnet. Zum Beispiel mit dem Bio-Siegel. Es wird in der äußersten Schicht von Obst und Gemüse sichtbar gemacht. Eingraviert wäre falsch, denn das hieße ja, dass die Oberfläche verletzt wird. Tatsächlich werden nur die Farbpigmente in der Schale verändert. Dem Lebensmittel passiert sonst nichts, Geschmack, Qualität und Haltbarkeit bleibt gleich. Die markierte Schale ist essbar.

Besonders geeignet ist das Natural Branding für festeres Obst und Gemüse. Auf Trauben und anderen weichen Früchten geht es nicht. Genauso auf Zitrusfrüchten, sie bilden die veränderten Schalenpigmente schnell neu.

Vorteile des Natural Brandings

Diese Art der Kennzeichnung hat mehrere Vorteile: Die Bioware ist einfach und dauerhaft von der konventionellen Ware unterscheidbar, die Oberfläche bleibt frei von Kleber und der Müllberg klein. Außerdem können Lebensmittel, die bisher oft zu zweit oder dritt verpackt werden, lose angeboten werden. Zum Beispiel Paprika oder Zucchini. Das ermöglicht es dem Kunden, die Menge zu kaufen, die er wirklich braucht. So können Lebensmittelabfälle reduziert werden. Deshalb finde ich die Laserkennzeichnung eine richtig gute Idee!

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Kommentare (2)

Tolle Idee, aber...
Mokey / 26.11.2018 / 11:27 Uhr

Von der Erfindung habe ich schon vor Jahren gelesen. Seitdem suche ich nach solchen Produkten. Gesehen habe ich noch kein einziges derartig gekennzeichnetes Produkt. Warum wird so eine tolle Erfindung nicht eingesetzt?

Schon seit 2013 zugelassen
Julia Icking / 26.11.2018 / 13:29 Uhr

Danke für die Nachfrage! Ja, dafür, dass das Verfahren schon seit 2013 genutzt werden könnte, findet man erstaunlich wenige Produkte mit dem Laser-Tatoo. Das kann viele Faktoren haben: Preis, Probleme beim Handling, Haltbarkeit des Brandings. Ich kann mir da einiges vorstellen. Bei Rewe wird laut Website am Ausbau des Systems gearbeitet. Ich bin gespannt.

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