Ich koche wirklich gerne, auch mal aufwendig. Aber im Alltag (und dazu zähle ich durchaus auch so manches Wochenende) beibt dafür einfach keine Zeit. Also was tun, wenn ich schnell und gesund kochen will? Die Lösung ist ziemlich einfach. Sie lautet: Fertigprodukte. Aber nicht irgendwelche. Der Blick aufs Etikett muss für mich schon sein. Zum Glück bin ich mit meinem Anspruch auf gesunde und schnelle Küche nicht allein. Das zeigt der Trend zum sogenannten Deprocessing. Ich übersetze mal frei mit "weniger Verarbeitungsschritte".
Weil sich immer mehr Menschen für gesundes und möglichst natürliches Essen interessieren, verlassen die Hersteller von Fertigprodukten die alten Pfade. Sie produzieren Lebensmittel, die möglichst wenig verarbeitet sind, wenig Zusatzstoffe enthalten und im besten Falle schmecken, wie selbst gekocht. Den Trend kann man übrigens sowohl im Fernsehen, als auch im Supermarkt beobachten: Auf der Jagd nach Investoren präsentieren sich Jungunternehmer mit hausgemachter Fleischbrühe oder Porridge mit besonders schonend getrockneten Früchten. Im Supermarkt stehen Regale mit eingekochten Eintöpfen, die Omas Keller alle Ehre gemacht hätten. Eine große Supermarktkette ließ kürzlich die Kunden über den Zuckergehalt im Schokopudding entscheiden. Die Mehrheit befand 30 (!) Prozent weniger Zucker als besonders lecker. Das lässt hoffen!
Welche Fertigprodukte kaufe ich?
Bei Fertigprodukten schaue ich mir die Zutatenliste genau an. Ganz grob denke ich: Je kürzer desto besser. Zum Beispiel Gnocchi: Die gibt es getrocknet oder im Kühlregal. Die Zutatenliste der ersten Version liest sich (meistens) wie der Index eines Chemiebuches. Bei der gekühlten Variante kann das deutlich anders sein: Im besten Fall sind Kartoffeln, Mehl, Ei und Salz enthalten. Genau die Zutaten, die ich selber auch verwenden würde. Bei solchen Produkten greife ich zu. Und wenn es dann immernoch schnell gehen muss, bekommen die Gnocchi in der Pfanne Gesellschaft von Olivenöl, Zwiebelwürfeln, Kürbisstücken und Thymian. Fertig ist ein schnelles und leckeres Essen.
Natürlich gibt es noch mehr Beispiele für Fertigprodukte, die ich kaufe: Zum Beispiel Falafel. Man kann sie als Pulver zum Anrühren kaufen oder gleich als fertige Bällchen, die man nur noch in die Pfanne kippen muss. Auch hier lohnt sich der Blick auf die Zutatenliste, denn ich brauche weder Verdickungsmittel noch natürliches Aroma. Kirchererbsen als Schrot und / oder Mehl, Gewürze und im zubereiteten Produkt etwas Öl sollten reichen. Dazu Brot, Dip und Salat, mehr brauche ich nicht für ein leckeres Mittagessen.
Ach so: Dips kaufe ich selten fertig. Dafür sind sie zu schnell selber angerührt: Joghurt, Salz, Pfeffer und gehackte Kräuter (im Zweifel aus der Tiefkühltruhe) - dazu ein bisschen Zeit zum Durchziehen - fertig!
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