Immer wieder begegnen mir in Bäckereien Brote mit Kamut bzw. Khorasan-Weizen. Es scheint sich um eine Getreideart zu handeln, aber so richtig weiß ich das nicht. Oft steht da auch Kamut mit einem ® dahinter. Warum das so ist, habe ich bei meiner Recherche herausgefunden.
Warenkunde Khorasan-Weizen
Khorasan-Weizen bezeichnet eine alte Weizensorte, die schon 6000 Jahre alt ist. Die genaue Herkunft lässt sich nicht mehr feststellen, wahrscheinlich stammt die Sorte aus Zentralasien, aus der Region "Chorasan". Es handelt sich um eine Kreuzung aus Hartweizen und einer Wildform des Weizens. Khorasan-Weizen ist, genau wie andere alte Getreidesorten, anspruchsloser und robuster als moderne Getreidearten. Allerdings liefert er auch deutlich geringere Erträge. Ihre Körner sind auffallend groß und werden bis zu dreimal länger als Weizen. Sie liefern deutlich mehr Proteine, Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe als normaler Weizen. Der Geschmack ist mild-nussig. Die Sorte benötigt warmes, eher trockenes Klima, so dass sie in Deutschland nicht wächst.
Was ist Kamut?
Kamut ist eine geschützte Handelsmarke, die dafür steht, dass die ursprüngliche Sorte des Khorasan-Weizens nicht weiter gekreuzt oder gentechnisch verändert und ausschließlich biologisch angebaut wird. Seine Geschichte beginnt mit Bob Quinn, der Ende der 1970er Jahre Khorasan-Weizen - eine zu der Zeit in Vergessenheit geratene Sorte - in Montana anbaut. Dank des umtriebigen Farmers und der positiven Eigenschaften verbreitet sich die alte Weizenart immer weiter. 1990 lässt die Familie Quinn ihre Khorasan-Weizensorte unter dem Namen Kamut schützen. Daher lautet die ganz korrekte Schreibweise eben Kamut®.
Wie bereite ich Kamut zu?
Kamut® habe ich bisher vor allem in Brot wahrgenommen, es gibt auch Körner oder Mehl zu kaufen. Verarbeiten lässt sich der Urweizen genau wie seine heutige Form: zu Brot, Backwaren oder Nudeln. Da das Getreide Gluten enthält, bildet sich im Teig eine gute Struktur. Kamut® hat allerdings einen stolzen Preis. 500 Gramm Körner, Mehl oder Nudeln kosten mindestens drei Euro, manchmal sogar mehr als vier.
Mein Fazit
Ich finde es gut, wenn das Angebot an Lebensmitteln bei uns vielfältig ist. Ich habe zwar nichts gegen normalen Weizen, finde es aber schön, wenn es links und rechts der ausgetretenen Lebensmittelpfade Neues oder wie in diesem Fall Altbewährtes gibt. Und gesund ist diese Weizenart mit Sicherheit, denn sie liefert reichlich Protein und sättigende Ballaststoffe. Andererseits kommt Kamut® vor allem aus Kanada und den USA. Das verdirbt mir die Freude ein bisschen, denn regional ist anders. Mal schauen, wo mir der alte Weizen das nächste Mal auffällt.
Kommentare (0)