"Sagt mal, schneidet ihr das Grüne eigentlich raus?" fragt eine Freundin, während sie die Tomaten halbiert, um feine Würfel für unser Mittagessen zu schneiden. Aus jeder Hälfte entfernt sie mit zwei Extraschnitten den Stilansatz – das "Grüne" der Tomate. Und ich muss gestehen: Auch ich habe mich schon des Öfteren gefragt, ob diese Mühe eigentlich gerechtfertigt ist.
Die Dritte in unserem Bunde weiß: Es ist die Mühe wert. Denn die grünen Stellen enthalten Solanin. Das ist ein Gift, mit dem sich die Tomate gegen Schädlinge wehrt. Und das kann in großen Mengen sogar für den Menschen tödlich sein.
Ein Stiel allein reicht dafür natürlich nicht. Es sind vielmehr unreife grüne Tomaten, die jeder meiden sollte. Denn da kann schon einmal eine Menge Solanin zusammenkommen, die Übelkeit oder Schmerzen führt.
Für Kinder gilt wie so oft: Die Schwelle, ab der es zu Vergiftungserscheinungen kommt, ist niedriger als bei Erwachsenen. Um sich an Stilansätzen reifer Tomaten zu vergiften, müssten sie wahrscheinlich trotzdem deutlich mehr als zehn Tomaten essen.
Gibt es auch in eurer Küche Dinge, von denen ihr gar nicht wisst, warum ihr sie eigentlich so macht und nicht anders? Schreibt es in die Kommentare! Vielleicht geht es anderen ja genauso...
Kommentare (1)
Hallo, Solanin ist hitzestabil und bleibt deshalb auch nach dem garen enthalten. Es ist aber wasserlöslich. Bei Kartoffeln zumeist bei falscher Lagerung durch Licheinwirkung und Nässe reichert sich das Solanin in grünen Stellen, in der Schale oder den Keimansätzen an. Deshalb sollte die Kartoffel kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Die grünen Stellen und Keimstellen sollten großzügig entfernt werden. Die Kartoffel sollte auch möglichst ohne Schale verzehrt werden und auch das Kochwasser weggeschüttet werden. Die Aubergine enthält auch Solanin, deshalb sollte diese nicht roh verzehrt werden und am besten vor dem garen gesalzen und abgetropft werden, durch das überschüssige Wasser wird der Solaningehalt und auch die Bitterstoffe reduziert. Beim Braten saugt sich die Aubergine danach auch nicht mit Fett voll. Zum Thema Solaningehalt gibt es hier beim BZfE einige weitere Artikel mit Vorkommen und Tipps zum Umgang und zur Reduzierung. Viele Grüße Johannes Buck