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Ich koche wirklich gerne und manchmal auch richtig viel. Ich kann den ganzen Tag in der Küche stehen, schnippeln, bruzzeln und mich freuen, dass es Familie und Freunden schmecken wird. Dann mache ich alles selber vom Mürbeteig über Kräuterquark bis zum Sahnetupfen auf dem Dessert.

Fertige Mürbeteig auf Backpapier
Julia Icking, Bonn

Jetzt kommt das Aber: Denn das aufwendige Kochen macht mir dann Spaß, wenn ich Zeit habe. Im Alltag zwischen Laptop und Schreibtisch, Sportverein und Musikschule muss es meistens effizienter zugehen.

Fertigprodukte als kleine Helfer

Dann greife ich zu kleinen Helfern aus dem Supermarkt. Zum Beispiel zu tiefgefrorenen Kräutern für den Quark. Ich würze also selber, spare mir aber das Ernten, Waschen und Hacken. So gewinne ich Zeit, habe aber einen Quark von dem ich weiß was drin ist und der mir schmeckt.

Ein Produkt, das ich erst vor Kurzem für mich entdeckt habe, ist herzhafter Mürbeteig - fix und fertig auf Backpapier ausgerollt. Klar, Mürbeteig ist eigentlich schnell gemacht, aber dann ist doch wieder eine Schüssel mehr dreckig und das Zubereiten und Ruhen brauchen eben ihre Zeit. Und dann muss ich den Boden ausrollen. Das ist eine Küchenarbeit, die ich nicht besonders mag. Hier spart das Fertigprodukt Zeit und Nerven - das finde ich toll! Einziger Kritikpunkt: Die fertigen Teige enthalten Palmfett. Das würde ich zu Hause nicht einsetzen. Die verwendeten Konservierungsstoffe nehme ich in Kauf, schließlich soll der Teig auf dem Weg von der Fabrik bis zu mir nicht verderben.

Fertigen Teig finde ich praktisch, eine komplette Quiche aus dem Supermarkt habe ich noch nie gekauft. Dafür ist es mir zu wichtig, wie unser Essen schmeckt und welche Zutaten darin sind. Der Aufwand-Ergebnis-Kompromiss mit dem fertigen Teig ist für mich genau richtig. So habe ich Zeit, meine Kinder zum Sportverein zu begleiten und trotzdem die Kochmütze noch ein bisschen auf.

Mein Liebling der Saison: Mangoldquiche

Für den Boden (Ein kleines Blech oder eine Quicheform):

  • eine Packung fertiger Mürbeteig, ca. 300 g (gibt's in eckig und rund)

oder

  • 200 g Mehl
  • 1 Eigelb
  • 100 g kalte Butter in kleinen Stücken
  • 1 Prise Salz
Mangoldquiche mit Tomaten

Alle Zutaten rasch verkneten bis ein glatter Teig entsteht. Eventuell ein bis zwei Esslöffel kaltes Wasser verwenden, wenn der Teig bröselig bleibt. Mindestens 30 Minuten kalt stellen. Dann ein kleines Blech oder eine Quicheform mit dem Teig auskleiden. Es sollte auf jeden Fall ein Rand entstehen, damit die Füllung nicht herunterläuft. Den Teig 10 Minuten bei 180 Grad vorbacken.

Für den Belag:

  • 1 Zwiebel
  • 2 EL Öl zum Braten
  • 500 g Mangold (oder weniger und dafür zum Beispiel Tomaten)
  • 3 Eier
  • 200 ml Sahne
  • 100 ml Milch
  • Salz, Pfeffer, Muskat

Die Zwiebel häuten und würfeln. Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebeln andünsten. Die Mangoldblätter waschen, Stiele und Blätter trennen. Die Stiele in kleine Stücke schneiden, zu den Zwiebeln geben und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Mangoldblätter grob hacken und nach etwa drei bis fünf Minuten zu den Mangoldstielen geben. Die Blätter zusammenfallen lassen und einige Minuten garen. Das Gemüse auf dem vorbereiteten Mürbeteigboden verteilen.

Eier, Sahne und Milch verrühren, kräftig würzen. Die Mischung gleichmäßig über das Gemüse gießen und die Quiche 25-35 Minuten bei 180 Grad backen. Sie ist fertig, wenn die Ei-Masse fest und leicht gebräunt ist.

Tipp: Wer mag gibt noch geriebenen Käse in die Ei-Mischung.

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Kommentare (4)

Tipp zum Vorbacken des Mürbeteiges
J. Buck / 25.07.2019 / 13:27 Uhr

Hallo, dass Rezept für die saisonale Füllung der Gemüsequiche ist gut. Hier noch ein Tipp zum vorbacken des Mürbeteiges: Den Mürbeteig "blind" vorbacken, d. h. den Mürbeteig nach Rezept herstellen und die Form damit auskleiden. Dann den Mürbeteig mit einer Gabel mehrmals einstechen. Der Mürbeteig wird dann mit Backpapier abgedeckt und mit ca. 500 g trockenen Hülsenfrüchten oder Reis beschwert. Der Teig wird dann wie im Rezept 10 min. bei 180 °C vorgebacken. Bevor das Gemüse darauf verteilt wird den Teig auskühlen lassen. Diese Methode wird "Blind backen" genannt, weil der Teig zugedeckt gebacken wird und nicht sichtbar ist. Das "Blind backen" bewirkt, dass der Teig nicht zusammenfällt und auch keine Blasen wirft. Die Hülsenfrüchte oder den Reis kann man natürlich nach dem vorbacken wiederverwenden, dazu diese in einem Schraubglas oder Vorratsdose aufbewahren. Viel spaß beim ausprobieren. Viele Grüße Johannes Buck

Danke für die Ergänzung
Julia Icking / 25.07.2019 / 13:43 Uhr

Hallo, vielen Dank für die Ergänzung. Ich habe diese Methode schon oft gelesen, konnte mich aber nie aufraffen, es auszuprobieren. Es sind mir zu viele Arbeitsschritte ... Haben Sie schon einmal den Vergleich gemacht, ob das Ergebnis wirklich anders schmeckt? Interessierte Grüße! Julia Icking

Unterschied "blind backen" oder nicht
J. Buck / 28.07.2019 / 18:37 Uhr

Hallo Frau Icking, hab den Vergleich zwischen "blind backen" und ohne dass beschweren des Teiges gemacht. Der Unterschied im Vergleich ist nur, dass der Teig keine Blasen wirft und auch stabil seine Form in der Kuchenform behält. Geschmacklich gibt es da keine Unterschiede. Viele Grüße Johannes Buck

Blindbacken nur bei saftiger Füllung
Löwenzähnchen / 12.09.2019 / 13:53 Uhr

Hallo Julia, ganz vielen Dank für die tolle Anregung mit der Mangold-Quiche :-) ! Da revanchier ich mich doch gleich mit meiner Erfahrung zum "Blindbacken". Ich mache das nur selten, aber zum Beispiel bei Kürbistarte, weil die Füllung da extrem saftig ist. Ohne Blindbacken ist der Boden einige Male ziemlich labbrig geblieben. Liebe Grüße, Löwenzähnchen (seit Neuestem bekennender Mangold-Fan --> https://www.bzfe.de/inhalt/magischer-mangold-34347.html)

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