In unserer Garage hängt ein ganzes Arsenal unterschiedlichster Haken und Harken, Schaufeln und Spaten, aber wir nutzen nur einen Bruchteil davon. Die meisten Gerätschaften stammen noch von den Vorbesitzern, aber es gibt auch den einen oder anderen Eigenerwerb, zum Beispiel eine Teleskop-Astschere, einen Freischneider oder den an ein Repetiergewehr erinnernden Löwenzahnstecher, den wir eher aus Klamauk erstanden haben, weil wir gar nicht so viel Löwenzahn haben, aber das „Durchladen“ so viel Spaß macht.
Die meisten dieser Geräte fristen ein Dasein als ewige Zuschauer oder werden lediglich ein-, zweimal im Jahr von ihren Haken geholt, weshalb man zum Schluss kommen könnte, dass wir eher mal dringend aussortieren als den Bestand noch weiter ausbauen sollten. Ausnahmen bestätigen aber die Regel – und eine solche Ausnahmeerscheinung habe ich mir nun endlich zugelegt – viel zu spät, wie ich im Nachhinein nur sagen kann.
Meine Neue ist so einfach gestrickt und wankelmütig, dass sie schon wieder genial ist: Die Rede ist von einer Pendelhacke. Dieses wundervolle Teil werdet ihr vermutlich in den wenigsten Baumärkten finden, weil es unergründlicherweise etwas in Vergessenheit geraten ist, aber in einem gut sortierten Gartencenter habt ihr es vielleicht sogar schon mal erspäht.
Die Pendelhacke sieht aus wie ein Steigbügel, der unten angeschärft wurde, und besitzt oben ein Metallgelenk. Dank dieses Gelenks kann man den „Steigbügel“ ohne abzusetzen mit fließenden Zieh- und Schiebebewegungen durch die Erde ziehen. Die Schneide kappt dabei Samenunkräuter oder aufkeimende Wurzelunkräuter im Wurzelbereich in etwa 3 cm Tiefe beziehungsweise lockert die Erde so auf, dass die Wurzeln und damit die ganzen Pflänzchen vertrocknen.
Ausgewachsene Wurzelunkräuter sollten wie vor jeder Bodenbearbeitungsmaßnahme entfernt werden, da sich auch aus Teilstücken wieder ganze Pflanzen entwickeln.
Von der ersten Benutzung an belegt die Pendelhacke bei mir Platz eins der Bodenbearbeitungsgeräte. Was mich so begeistert, ist zum einen der geringe Kraftaufwand, mit dem sie durch die Erde gleitet. Zum anderen wird die Erde nur oberflächlich gelockert, ohne die Bodenschichten durcheinanderzuwirbeln oder neue Unkrautsamen aus tieferen Schichten nach oben zu befördern. Das gekappte oder entwurzelte Grünzeug kann einfach auf dem Beet liegen bleiben.
Ich habe mich bewusst für eine schmalere Variante mit einer Breite von nur 8,5 cm entschieden, weil ich damit auch zwischen den Gemüsereihen prima arbeiten kann. Der einzige Nachteil der Neuanschaffung: Auch Kinder kommen schon so gut damit zurecht, dass ich nun nicht mehr zum Unkrautjäten animieren, sondern stattdessen die Komplettrodung des Beetes verhindern muss. Aber damit kann ich ziemlich gut leben ;-).
Kommentare (0)