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Als es im April um bienen- und insektenfreundliche Gärten ging, hatte ich ja schon kurz das Stichwort Blumenwiese erwähnt. Das ist ja so ein Klassiker, wenn es darum geht, mehr „Wildnis“ in den Garten oder sonstwohin zu holen. Die Vielzahl an bunt bebilderten Saatgutmischungen verstärkt noch den Eindruck, dass es sich um ein schnelles Projekt mit Gelinggarantie handelt.

Bunte Sommerblumenmischung
S.H.exclusiv / stock.adobe.com

Pustekuchen. Erwartungshaltung und Realität klaffen wohl selten so sehr auseinander wie beim Projekt Blumenwiese. Aber, und das ist die gute Nachricht, man kann gleich an zwei Fronten ansetzen, um Erwartung und Ergebnis in Einklang zu bringen – und dann macht die Sache richtig Spaß.

Heute soll es deshalb erst mal darum gehen, zu klären, welche Art von Blumenwiese ihr eigentlich haben wollt. Im nächsten Post geht’s dann um den Weg dorthin.

Wie stellt ihr euch eine Blumenwiese vor?

Höchstwahrscheinlich habt ihr eines von zwei Bildern im Kopf: Sogenannte Magerrasen, die sehr arten- und blütenreich sind und eindeutig Wildwiesencharakter haben.

Oder die leuchtend bunten Mischungen, die immer häufiger auf Gartenschauen oder im städtischen Grün zu sehen sind.

Letztere sind von natürlichen Pflanzengesellschaften meist weit entfernt: Sie enthalten gar keine oder wenig Gräser, sondern überwiegend einjährige Blütenpflanzen, darunter vielen nicht-heimische Arten, und wurden vor allem nach optischen Kriterien zusammengestellt.

Die artenreichen Magerrasen wiederum sind wunderschön, aber damit sie dauerhaft funktionieren, brauchen sie etwas, was schon im Namen steckt, sich im Garten aber fast nie findet: mageren Boden.

Klingt vielleicht paradox, weil ja gleichzeitig so oft propagiert wird, wie wichtig regelmäßiges Düngen ist. Aber zum einen sind viele Gartenböden längst überversorgt – auf Phosphor könnten viele Gartenbesitzer jahrelang verzichten –  zum anderen haben Magerrasenpflanzen einfach ganz andere Ansprüche als ein Blumenkohl oder eine Rose.

Daher wird es auch niemals funktionieren, einfach einen Streifen vom Gemüsebeet zur Blumenwiese umzuwidmen – zumindest nicht mit einer Mischung aus Magerrasenarten.

Ihr habt also drei Möglichkeiten:

  1. Ihr mopst euch ein Stück vom Gemüsebeet und sät eine bunte Zierblumenmischung, die ein paar Wochen Blütenspaß bringt und dann sicher auch viele Insekten begeistert, vor und nach der Blüte allerdings für Mensch und Tier nur mäßig interessant ist. Grundvoraussetzung: volle Sonne.
  2. Ihr möchtet wirklich, wirklich gerne einen Magerrasen haben und seid bereit, euch ordentlich ins Zeug zu legen, und den Boden abzumagern. Mehr dazu im nächsten Post. Grundvoraussetzung auch hier: volle Sonne.
  3. Ihr wünscht euch eine dauerhafte Blumenwiese, es muss aber nicht zwangsläufig ein Magerrasen sein. Dann ist vielleicht eine Fettwiese genau das richtige, denn die funktioniert auf fast allen Gartenböden und auch in halbschattigen Bereichen.

Falls eure Wahl auf einen Magerrasen oder eine Fettwiese gefallen ist: In meinen nächsten beiden Posts gibt's die jeweilige Anleitung zum Nachmachen.

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