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Letzte Woche haben wir unsere Küchenschränke ausgemistet. Als wir unsere Nudelmaschine aus dem Schrank gehievt haben, wurde mir bewusst: Das war das erste Mal seit unserem Umzug vor mehr als drei Jahren. Wie viele Geräte versauern wohl in unseren Schränken, obwohl wir sie einmal unbedingt haben wollten?

Jedes neue Küchengerät kostet Geld, Ressourcen und Platz. Und bevor ich meine Schränke mit weiteren Dingen zupflastere, werde ich künftig abwägen: Brauche ich dieses neue Gerät wirklich selber – oder kann ich es mir vielleicht auch einfach mal für ein, zwei Wochen oder eine besondere Gelegenheit ausleihen?

Übergabe einer kurbelbetriebenen Nudelmaschine von zwei Händen in zwei andere.
Judith Pulg | Fotografie

Selber kaufen lohnt sich meiner Meinung nach nur in drei Fällen:

1. Ich benutze das Gerät regelmäßig.

Meine Küchenmaschine ist so ein Gerät für mich: Die steht auf der Arbeitsfläche und ist jede Woche mehrmals im Einsatz. Kühlschrank, Herd und Backofen stehen außer Frage. Aber schon bei der Mikrowelle haben wir uns beim Umzug gegen den Neukauf entschieden: Wenn wir mal Reste vom Mittagessen aufwärmen, tun wir das in der Pfanne oder im Ofen. Und statt Kirschkernsäckchen gibt es nun wieder Wärmflaschen.

2. Ich muss spontan darauf zugreifen können.

Aktuell denke ich darüber nach, mir ein neues Waffeleisen anzuschaffen. Das werde ich zwar auch nicht jede Woche nutzen. Aber ich liebe die fluffigen Herzen und vermisse es, spontan entscheiden zu können: Heute backen wir Waffeln! Das kann ich natürlich nicht, wenn ich erst überlegen muss: Wo bekomme ich ein Eisen her?

3. Niemand sonst hat das Gerät und ich brauche es unbedingt.

Spätestens bei der zweiten Bedingung wird es natürlich sehr subjektiv. Mir fällt zum Beispiel niemand ein, der ein Eishörnchen-Eisen hat. Und mir hängt noch immer der Duft selbst gebackener und warm gedrehter Hörnchen in der Nase – ein wunderbarer Geruch... Aber wirklich brauchen tue ich ein solches Eisen deshalb nicht. (Vorher muss ich mich ohnehin noch an selbst gemachtem Eis versuchen. Mit einer geliehenen Eismaschine natürlich!)

Netzwerke nutzen und professionell leihen

Nicht immer ist ganz klar, von wem ich mir was leihen kann. Aber man kann sich ja mal umhören. Vielleicht haben auch andere Interesse an einer Leih- und Tauschbörse. Facebook-Gruppen und WhatsApp-Gruppen gibt es wie Sand am Meer. Warum also nicht auch dazu? Und wer auch da nicht fündig wird, kann immer noch auf kommerzielle Leihbörsen und Online-Marktplätze zurückgreifen. Dort findet sich auch so manches – dann gegen Cash.

Leihen hat übrigens einen großen Vorteil: Ich merke, ob die Maschine meinen Vorstellungen entspricht oder ob ich vielleicht doch etwas anderes brauche.

Beispiel Nudelmaschine: Hätte ich die Nudelmaschine vorab bei einer Freundin (die es mir auch angeboten hatte) geliehen, hätte ich vielleicht gemerkt: „Puh, das ist ein ganz schöner Aufwand. Das werden wir nicht häufig machen...“ Oder ich hätte festgestellt: „Puh, das ist ein ganz schöner Aufwand. Aber das Ergebnis ist der Wahnsinn! Wir brauchen unbedingt eine Maschine mit Motor, damit es leichter geht.“ (Oh, oh...)

Unsere Nudelmaschine geht demnächst erst einmal auf Reise. Zu einer lieben Bekannten, die das schwere Gerät vor kurzem entdeckte und bestaunte. Wir hoffen im Gegenzug auf ein Relikt aus ihrem Besitz und freuen uns im Stillen schon auf dünne französische Pfannkuchen von einem echten Crêpe-Eisen, das dort – so hat sie mir gebeichtet – bei ihr im Schrank versauert...

Habt ihr Küchen-Relikte? Welche Maschinen/Utensilien vergammeln bei euch im Schrank? Welche nutzt ihr regelmäßig? Und welche wünscht ihr euch schon ewig, wisst aber nicht, ob sich die Anschaffung lohnt? Hinterlasst eure Gedanken in den Kommentaren – vielleicht können wir uns ja gegenseitig helfen!

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