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Von wegen Bio-Müll: Seit Jahren benutzen wir diese samtigen grünen Müllbeutel, die versprechen: „100% kompostierbar“. Praktisch und grün. Doch bei der Recherche nach nachhaltiger Müllentsorgung habe ich nun erfahren: Keine gute Lösung!

Auf verschiedenen Zeitungen liegen ein kompostierbare Muellbeutel, durchgestrichen mit einem roten Kreuz, und eine Biomuelltuete aus Zeitungspapier
Judith Pulg | Fotografie

Dass sie manchmal durchnässen, wusste ich. Aber dass sie gar nicht unbedingt für die städtischen Kompostieranlagen geeignet sind, war mir neu. Dabei klärt die Abfallwirtschaft vielerorts schon seit Jahren auf (oder versucht es zumindest): Biomüllbeutel verrotten einfach zu langsam

Nachdem ich mich nun auch mal dem Kleingedruckten auf der Verpackung gewidmet habe, lese ich tatsächlich auch da nicht nur: „Die Beutel können zusammen mit kompostierbaren Haushaltsabfällen auf den Hauskompost oder über die Bio-Tonne entsorgt werden“, sondern auch den Nachsatz: „sofern dies behördlich zugelassen ist“.

Darum habe ich mich bisher nie gekümmert. Jetzt habe ich natürlich gleich zum Hörer gegriffen und siehe da: Kompostierbare Biomüllbeutel sind auch bei uns nicht in der braunen Tonne erwünscht. Man könne es zwar nicht verbieten, weil der Handel die Tüten ja anbiete. Bessere Alternativen seien aber Papiertüten aus der Bäckerei oder einfach Zeitungspapier.

Das habe ich jetzt auch wieder in meinem Mülleimer: Unten fülle ich den Behälter zunächst mit zerknüllten Zeitungsseiten auf, um das Volumen etwas zu verkleinern. Darauf lege ich ein paar Seiten Zeitung, die auch die Wände des Eimers verkleiden. Und oben auf eine gebastelte Papiertüte.

Die Papiertüte hat den Vorteil, dass ich sie zum Gemüse-Schnippeln einfach herausnehmen und später wieder in den Eimer einsetzen kann. Und die Größe der Tüte sorgt dafür, dass die Abfälle entsorgt werden, bevor die Zeitungen im Eimer durchnässen. Das schützt den Eimer sogar besser als zuvor die Mülltüten.

Aber ist das nur was für den Bio-Müll? NEIN!

Natürlich kann ich meinen Restmüll-Eimer genauso auskleiden. Mache ich inzwischen auch – allerdings mit etwas anderer Technik. Denn die kleine Zeitungstüte ist mir für den Restmüll zu klein. 

Zeitungsseiten und ein leerer eckiger Plastikeimer auf Holzboden
Ihr braucht: Zwei bis vier Bücher – so nennt man die einzelnen Teile – aus einer Zeitung und euren Mülleimer.

Wenn ihr das erste Buch in die Hand nehmt, als wolltet ihr es lesen, habt ihr links die Falz, die das Buch zusammenhält, und in der Mitte der Seite einen zusätzlichen Knick.
Hand falzt Zeitungsseiten in einer Ecke des dunkelgrauen Mülleimers.
Ihr stellt das Buch mit der Falz nach unten in den Eimer. Den Knick in der Mitte der Seiten platziert ihr in einer der Ecken. Der obere und der untere Teil der Zeitung deckt nun je eine Seite des Eimers ab. Ich knicke die Zeitungsseiten in den beiden angrenzenden Ecken ebenfalls ein.
Hand fächert die Zeitungsseiten im Plastikeimer auf.
Weil ihr den Zeitungsteil mit der offenen Seite nach oben in den Eimer gestellt habt, könnt ihr nun die zwei inneren Seiten abblättern...
Hand drückt die abgefächerten Seiten in der Mitte des Eimers auf den Boden.
...und nach unten in den Eimer drücken. So sind der Boden und zwei Seiten des Eimers schon abgedeckt und ein geschlossener Übergang zu den beiden anderen Seiten gewährleistet.

In die bisher unbesetzte Ecke kommt dann der nächste Teil der Zeitung –
Der Eimer ist rundum mit Zeitungspapier ausgelegt: gerade an den Seiten, zerknautscht auf dem Boden des Behälters.
...an den Übergängen jeweils innerhalb des ersten Teils. Dadurch könnt ihr wieder problemlos zwei Seiten abblättern und auf den Boden knautschen.

Jetzt ist die Papiertüte eigentlich schon fertig. Etwas dichter und stabiler wird sie aber, wenn ihr auch die zwei anderen Ecken noch in gleicher Weise mit je einem Zeitungsbuch ausstattet.
Hand reißt überstehende Zeitung entlang des Eimerrandes ab.
Seid ihr wie ich auf einen exakten Abschluss angewiesen (sonst passt der Eimer nicht in das Gestell unter der Spüle), könnt ihr noch den oberen Rand umknicken oder abreißen und als zusätzliche Papierlage in den Eimer werfen.
Hand wirft Taschentuch in den fertig ausgelegten Mülleimer.
FERTIG! :) Das Müllsammeln kann beginnen.

(Wobei ich mich gerade die Frage beschäftigt: was bei guter Planung und konsequenter Verwertung in der Küche überhaupt noch im Restmüll landet... Aber das ist ein anderes Thema!)

Auf diese Weise entsteht eine Tüte in Größe und Form des Mülleimers, die ich einfach aus dem Behälter herausziehen und in die schwarze Tonne werfen kann. Zur Sicherheit nehme ich die Papiertüte erst direkt neben der Tonne aus dem Eimer – aber das ist natürlich nur eine Frage der eigenen Risikofreude...

Wie entsorgt ihr euren Müll? Ich freue mich auf eure Tipps und Erfahrungen unten in den Kommentaren!

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