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"Mama, warum hat der Kartoffelsack ein blaues Etikett?" Ganz einfach, weil es mehligkochende Kartoffeln sind. Da diese Antwort auch in den Augen mancher Erwachsener Fragezeichen auftauchen lässt, hole ich ein bisschen aus: Je nachdem, was aus den Kartoffeln werden soll, braucht man den richtige Kochtyp. Und verschiedene Sorten gibt es auch. Sorte? Kochtyp? Falls ihr nicht mehr mitkommt, guckt mal in den grauen Infokasten.

frisch Gnocchi auf der Arbeitsfläche
Julia Icking, Bonn

Kochtypen

Festkochende Kartoffeln

  • zum Beispiel Cilena oder Nicola
  • Schale bleibt beim Kochen heil
  • enthalten wenig Stärke
  • für: Kartoffelsalat, Gratins, Bratkartoffeln

Vorwiegend festkochende Kartoffeln

  • zum Beispiel Marabel oder Solara
  • Schale platzt leicht
  • für Aufläufe, Suppen, Salz-, Pell- oder Bratkartoffeln

Mehligkochende Kartoffeln

  • zum Beispiel Melina, Karlena
  • Schale platzt beim Kochen
  • enthalten viel Stärke
  • für Kartoffelpüree, Suppen und Eintöpfe, Klöße, Puffer, Backofenkartoffeln

Kartoffelsorten

Weltweit gibt es rund 5000 Kartoffelsorten. Darunter braunschalige, rotschalige und solche, die innen blau sind. In Deutschland werden vor allem gelbe Kartoffeln verkauft. Jede Kartoffelsorte hat einen Mädchennamen, zum Beispiel Linda, Annabelle oder Augusta. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich zum Beispiel darin, wann sie reif werden. Frühe Sorten gibt es ab Juni, mittlere ab Ende August und späte bis Oktober. Frühkartoffeln haben eine dünne Schale und sind nur kurz lagerfähig. Spätere Sorten sind monatelang haltbar. Mehr Informationen gibt's im Artikel Kartoffeln: Zubereitung und Lagerung.

Zurück zu den mehligkochenden Kartoffeln. Die werde ich zu Gnocchi verarbeiten. Das ist zwar ein bisschen Arbeit, schmeckt aber richtig lecker. Man kann die kleinen Kartoffelklösschen gut vorbereiten und später in einer Pfanne mit Butter oder Öl braten.

Gnocchi Grundrezept

  • 1 kg mehligkochende Kartoffeln
  • 1 Ei
  • 50 g Mehl
  • 50 g Hartweizengrieß

Die Kartoffeln in der Schale garen. Noch warm pellen und durch eine Kartoffelpresse geben. Da ich keine Kartoffelpresse habe, nehme ich den Fleischwolf. Reiben geht auch. Die zerkleinerten Kartoffeln mit einem Ei, Mehl und Grieß verkneten, so dass ein weicher Teig entsteht. Je nachdem wie viel Stärke die Kartoffeln schon enthalten braucht man vielleicht auch mehr Mehl. Den Teig kurz ruhen lassen.

In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Auf einer bemehlten Unterlage den Kartoffelteig zu Würsten rollen. Mit einem Messer Gnocchi abschneiden. Wer mag kann jedem Kartoffelstück mit einer Gabel das typische Aussehen verleihen, mir ist das zu mühsam.

Die Gnocchi portionsweise im Salzwasser garen. Sie sind gar, wenn sie an die Oberfläche steigen. Mit einem Schaumlöffel herausheben und sofort essen oder zum Abkühlen in eine Schüssel mit Öl geben.

Zum Essen werden die Gnocchi in einer Pfanne mit Butter leicht gebraten. Dazu schmeckt Pesto, gebratenes Gemüse oder eine Soße.

Mein Fazit

Es lohnt sich, die richtige Kartoffelsorte für eine bestimmte Zubereitung zu wählen, denn dann gelingt sie am besten. Der Teig für Gnocchi wird mit mehligkochenden Sorten am besten, denn sie enthalten von Natur aus viel Stärke, die die Gnocchi zusammenhält.

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