„Im Toaster? Jetzt wirklich?“ Als ich die Idee von getoasteter Süßkartoffel am Wochenende zum ersten Mal hörte, fand ich das etwas skurril. Andererseits wäre es eine ziemlich unkomplizierte Alternative zu Brot – wenn es denn schmeckt. Ich war auf jeden Fall sofort ziemlich neugierig!
Also: Ran an die Knolle!
Bei meinem nächsten Einkauf lag die Süßkartoffel mit als erste im Korb. Und als abends die Gelüste kamen, gab es diesmal Süßkartoffel-Toast:
Unglaublich, dass dieser „Trend“ an mir vorüberging. Denn im Netz wurde das Süßkartoffel-Toast schon vor zwei, drei Jahren gehypt. Nicht nur als Brotersatz für Gluten-Allergiker, sondern auch aufgrund der guten Nährwerte von Süßkartoffeln.
Leider selten regional
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Süßkartoffeln haben in der Regel eine lange Flugreise hinter sich, bevor sie in unseren Supermarkt-Regalen landen. Es gibt zwar auch in Deutschland Bauern, die Süßkartoffeln anbauen, bisher jedoch nicht sehr viele.
Für mich Anreiz genug für einen Test! Alle Welt spricht vom Süßkartoffel-Toast. Aber geht das nicht auch mit heimischen Kartoffeln?
Ich habe es einfach ausprobiert. Um nicht auf giftiges Solanin in meinem Snack zu stoßen, habe ich die Kartoffel geschält und alle grünen Stellen großflächig abgeschnitten. Im Toaster dann drei statt zwei Mal Stufe vier. Immerhin ist die Garzeit bei der normalen Kartoffel ja etwas länger...
Und? Mit etwas Butter und Salz schmeckt auch die heimische Kartoffel aus dem Toaster super lecker. Schade, dass ich damit nicht auch die Freunde überraschen kann, die kein Gluten vertragen. Das wäre endlich mal ein etwas anderer Snack gewesen... Aber es ist sicher eine gute Alternative für alle, die abends auf der Couch nach Kartoffeln, Fett und Salz aus Tüten gieren!
Nichts für Besuch mit echter Glutenunverträglichkeit
Menschen mit Zöliakie reagieren schon auf kleinste Mengen von Gluten. Bei ihnen ruft das Klebereiweiß Immunreaktionen hervor, die zum Beispiel zu Bauchkrämpfen und Durchfall führen können, aber auch weniger auffällige Auswirkungen haben kann. Deshalb sollten Lebensmittel, die sie essen, nicht mit glutenhaltigen Speisen in Berührung kommen. Mitdenken also auch bei der Zubereitung! In diesem Fall heißt das: Keine Kartoffeln aus dem verkrümelten Toaster, sondern doch lieber vom Blech aus dem Ofen. Im glutenfreien Toaster zu Hause können sie dann die getoastete Variante natürlich probieren.
Mehr Info auf BZfE.de: Zöliakie
Kommentare (6)
Hallo, für den, der Zöliakie hat nützt es wenig, wenn du den selben Toaster verwendest, in dem du deine gluten haltigen Brote gesteckt hast. Tu das Bitte nicht. Es reichen bereits Spuren von Gluten aus!!!! mfg Svend
Lieber Svend, vielen Dank für dein kritisches Auge! Habe deine wichtige Anmerkung direkt aufgenommen und die Info noch einmal in einen Extrakasten gepackt. Mit besten Grüßen, Judith
hallo, bitte korrigieren sie ihre darstellung, dass die süsskartoffel nicht im heimischem anbau vorhanden ist, es gibt in der pfalz inzwischen genug anbauer in kleinem stiehl, und ergänzt bitte den monatskalender mit der süsskartoffel, die fehlt. bald kommt die YACON hinzu, wenn die bei euch endlich dargestellt wird.
Lieber Herr Boesherz, vielen Dank für Ihren Kommentar. Es freut mich, dass Sie in Ihrer Umgebung Süßkartoffeln aus heimischem Anbau beziehen können. Leider ist das nicht überall möglich. Offizielle Zahlen dazu sind meinen Recherchen zufolge leider schwer zu bekommen. Ich habe bei verschiedenen Verbänden und statistischen Ämtern nachgefragt. Dort scheint die Süßkartoffel als heimische Ackerfrucht bisher keine große Rolle zu spielen. Sollten Sie andere Zahlen vorliegen haben, lassen Sie uns die aber gerne zukommen! Herzliche Grüße, Judith
es gibt bei uns auf dem Pfalzmarkt in Mutterstadt ca 300 Tonnen Süsskartoffel, und natürlich viele Kleinerzeuger in der PFALZ die direkt Vermarkten ab Hof wie wir selbst, weitere Anpflanzer finden sie in Baden Württenberg in Bayer in Niedersachsen, usw. das Internet ist voll von Produzenten, nur dieses Jahr setzt Portugal mit seinen Dumpinpreisen den Kleinerzeugern sehr zu, im Supermarkt für 1,49€ / Kg Angebote aus Portugal, weil dort ein irischer Anbauer eine Fläche von über 500 ha angebaut hat, das ist leider nicht sehr gut für unsere heimischen.
Lieber Herr Boesherz, es freut mich zu lesen, dass es anscheinend mehr Betriebe gibt, als die Suche nach einer offiziellen Statistik und meine bisherigen Erfahrungen vermuten lassen. Werde bei meinen Einkäufen ab sofort noch wachsamer sein... Ihnen viel Erfolg mit Ihren Produkten und herzliche Grüße in die Pfalz!