Letztes Jahr habe ich es zu spät erfahren: Kornelkirschen kann man essen! Die Früchte am riesigen Kornelkirschbaum hinter unserem Haus waren schon heruntergefallen. Aber jetzt weiß ich es - dieses Jahr verpasse ich die Ernte nicht! Im September ist es soweit.
Nach dem Sommerurlaub gab es aber erstmal eine herbe Enttäuschung. Der große Baum, der vor wenigen Wochen noch kleine, grüne Kirschen trug, war leer. Warum weiß ich nicht, aber heruntergefallen sind sie nicht. Eher vertrocknet oder gefressen? Zum Glück habe ich einen weiteren Baum gefunden und auch bei mundraub sind Kornelkirschen eingetragen. Hier findet ihr sie als Sträucher. Sie heißen auch "Gelber Hartriegel".
Die Ernte
Am einfachsten ist es, die Kornelkirschen vom Baum herunterzuschütteln. Dann sind sie richtig reif. Am besten eine Decke unter den Baum legen, dann muss man nicht jede Kirsche einzeln aufsammeln. Auch wenn ich gelesen habe, dass Kornelkirschen ziemlich herb sind, kann ich nicht widerstehen und stecke eine in den Mund. Uh, richtig sauer! Und in der Mitte ein dicker Kern, der fest mit dem Fruchtfleisch verbunden ist.
Kornelkirschen entkernen
Zum Entkernen koche ich die Kirschen in einem Topf mit etwas Wasser für knapp 10 Minuten. Um Fruchtfleisch und Kerne zu trennen, streiche ich alles durch ein Sieb. Das Sieb kann ruhig große Löcher haben, zum Beispiel ein Durchschlag für Nudeln, denn die dicken Kerne bleiben trotzdem hängen und das Fuchtfleisch geht besser durch. Ich bearbeite die Kirschen erst mit dem Kartoffelstampfer, dann mit einem Kochlöffel, aber am besten geht es mit der Hand. Ein bisschen Geduld brauche ich schon.
Kornelkirschmarmelade kochen
Zutaten und Material
- gründlich gespülte Gläser mit Schraubverschluss
- Fruchtfleisch von Kornelkirschen
- Gelierzucker 2:1 (Menge je nach Gewicht des Fruchtfleisches)
Die Gläser und Deckel mit kochendem Wasser füllen. Stehen lassen.
Das Fruchtfleisch der Kornelkirschen wiegen und in einen Topf geben. Die Hälfte des Gewichts als Gelierzucker 2:1 dazugeben und aufkochen lassen. Einige Minuten köcheln.
Die Gläser ausgießen und die kochend heiße Marmelade einfüllen. Gläser verschließen und darauf achten, dass sich beim Abkühlen ein Vakuum bildet. Dann ist die Marmelade mehrere Monate haltbar.
Probieren und Fazit
Die Kornelkirschmarmelade ist ziemlich schnell fest geworden. Sie schmeckt säuerlich, aber auch fruchtig - ein bisschen nach Johannisbeer. Aber doch irgendwie anders.
Für mich hat sich der Aufwand gelohnt, denn ich mag es, Wildfrüchte zu ernten und zu verarbeiten. Wenn ich im Winter in den Keller gehen kann und die Leckereien aus Sommer und Herbst finde, freue ich mich wie eine Schneekönigin! Dieser Gedanke tröstet mich beinahe darüber hinweg, dass der Sommer sich dem Ende entgegen neigt.
Umdrehen - besser nicht!
Früher habe ich Marmeladengläser nach dem Abfüllen immer für einige Minuten auf den Kopf gestellt. So wollte ich etwaige Keime im Deckel abtöten. Das mag zwar funktionieren, allerdings kann das Umdrehen auch dazu führen, dass sich im Glas kein richtiges Vakuum bildet. Das passiert, wenn sich Marmelade zwischen Deckel und Glas schiebt. Daher verzichte ich inzwischen aufs Umdrehen und verlasse mich auf gründliches Spülen und heißes Wasser.
Kommentare (0)