Letzte Woche konntet ihr lesen, warum ich Linsen richtig gerne mag. Über eine Sache habe ich dabei nicht geschrieben, denn immer wieder heißt es: "Linsen, vertrage ich einfach nicht". Warum Linsen schwer zu verdauen sind, ist schnell erklärt: Sie enthalten eine Menge Ballaststoffe. Die gute Nachricht ist: Man kann die Hülsenfrüchte leichter verträglich machen.
Verträglichkeit von Hülsenfrüchten
Fakten
Kräuter und Gewürze helfen dabei, Blähungen zu vermindern. Zum Beispiel Rosmarin, Thymian, Ingwer oder Bohnenkraut.
Wir können unseren Darm trainieren, mit Ballaststoffen zurecht zu kommen.
Ballaststoffe können die Blutfettwerte, das Immunsystem und die Verdauung verbessern.
Linsen und eigentlich alle Hülsenfrüchte enthalten viele Ballaststoffe. Die werden nicht wie andere Nährstoffe im Dünndarm aufgenommen, sondern wandern bis in den Dickdarm. Hier verwertet sie eine bunte Bakterienkultur - auch Darmflora genannt. Ballaststoffe haben positive Effekte, aber sie verursachen auch Blähungen, die vielen Menschen Probleme bereiten. Wenn die Bakterien im Dickdarm die Ballaststoffe verwerten, entstehen neue Stoffe. Darunter Gase. Wozu die führen, muss ich wohl nicht erklären. Es gibt aber auch gute Nachrichten.
1) Alles eine Frage der Gewöhnung
Unsere Darmflora passt sich ständig an. Sie ist flexibel und kann lernen, mit vielen Ballaststoffen zurecht zu kommen. Dafür braucht sie ein bisschen Zeit. Weil gelbe und rote Linsen bereits geschält sind, enthalten sie weniger Ballaststoffe und sind ein guter Start beim Gewöhnen an mehr Ballaststoffe. Vielleicht schmeckt euch ja mein Brotaufstrich mit roten Linsen oder das Curry mit gelbe Linsen?
2) Kräuter und Gewürze gegen Blähungen
Ballaststoffe
Den etwas abwertenden Namen bekamen die Ballaststoffe, weil sie früher als überflüssig galten. Heute sind sie das Lieblingskind vieler ErnährungswissenschaftlerInnen. Allerdings sind sie für den Körper gewöhnungsbedürftig, denn sie verlangen unserer Verdauung einiges ab. Es handelt sind um richtig große Moleküle, die es dem Darm schwer machen. Er kann sie nicht vollständig verdauen. Nützlich sind sie trotzdem, denn sie dienen unserer Darmflora als Futter, sättigen langfristig und können sogar die Blutfettwerte positiv beeinflussen. Weil sie viel Wasser aufnehmen können, helfen sie bei einer reibungslosen Verdauung.
Kräuter und Gewürze helfen dabei, Hülsenfrüchte leichter zu verdauen. Im meinem Brotaufstrich wirken die frischen Kräuter positiv auf die Verdauung. Besonders gut sind Rosmarin, Thymian, Majoran, Bohnenkraut und Koriander. Im oben verlinkten Linsencurry wirkt Ingwer gegen Blähungen.
Klassiker unter den Anti-Blähgewürzen sind Fenchel, Kümmel und Anis. Fenchel würzt zum Beispiel meinen Linsensalat mit schwarzen Linsen und Feta. Er passt auch prima in einen klassischen Linseneintopf. Wer das Würzen der Hülsenfrüchte mit den passenden Kräutern vergessen hat, kann als Erste Hilfe einen Fenchel-Kümmel-Anistee nach dem Essen trinken.
Ballaststoffe fürs Immunsystem
Die Bakterienflora im Dickdarm ist wichtig für das Immunsystem. Ist sie intakt, können krankmachende Keime weniger ausrichten. Weil die guten Darmbakterien gerne Ballaststoffe verwerten, ist es sinnvoll, reichlich Ballaststoffe zu verzehren. Wer regelmäßig Hülsenfrüchte isst, kommt diesem Ziel ein guten Stück näher.
Und, welche Linsensorte esst ihr am liebsten? Habt ihr ein Spezialrezept? Ich freue mich über eure Linsen-Geschichten und -Rezepte in den Kommentaren.
Kommentare (6)
Mein Lieblingsgericht:
Zwiebel in fett anbraten
400 g grüne Linsen oder Berglinsen dazu geben
Ca. 2 Liter Wasser und Gemüsebrühe drauf geben
Ca 800 g Kartoffel. Dazu geben nach ca 10 Minuten.
Speckwürfel gegen Ende der Kochzeit zugeben
Am Schluss der Kochzeit angebratene landjäger in Scheiben dazu geben.
Am Tisch mit apfelessig und Zucker würzen.
Leider ist mein Magen Danach aber mehrere Tage nicht gut drauf
Hallo Jonas, das klingt nach einem ziemlich leckeren und deftigen Linseneintopf! Hast du schonmal probiert, von den oben genannten Gewürzen dazuzugeben? Majoran und Fenchel stelle ich mir in diesem Rezept lecker vor. Vielleicht auch Bohnenkraut und wer mag Kümmel? Vielleicht findet der Magen das gut. Probier's doch mal aus!
Weiterhin guten Appetit!
Julia
Ich bin gerade dabei meine Ernährung umzustellen und wollte ein "Rezept" teilen
Ich habe noch nicht oft mit Linsen gekocht daher habe ich es erst getrennt zubereitet:
Rezept für ca 2 bis 3 Personen
100g Linsen
1 Stück Ingwer
2 frische Knoblauchzehen (frische schmecken sehr gut aber getrockneter Knoblauch geht auch )
1 Halber Fenchel
3 bis 4 Stängel Staudensellerie
1 kleine Zuchini
eine Halbe Dose Kokosnusmilch
1 tl /El Mae Ploy Currypaste rot oder grün je nachdem wie scharf man es mag ( Aus dem Asiasupermarkt oder Onlineshop kommt aus Thailand)
Als beilage Reis oder Naanbrot
Zuerst habe ich die Linsen für 10 Minuten mit der 2 bis 3 fachen Menge an Wasser gekocht.
Zuchini der länge nach vierteln und die "Kerne" im innern reduzieren und mit dem Fenchel , Staudensellerie kleinschneiden.
Öl in einer Pfanne erhitzen und kleingeschnittenen Knoblauch und Ingwer hinzugeben und ein wenig anrösten dann das restliche Gemüse hinzugeben und bei mitlerer temp atwa 10 bis 15 Minuten anbraten wer mag kann vorher auch eine halbe Tasse wasser dazu geben damit es eher Schmort als brät , zu selben zeit kann man auch den Reis zubereiten.
Nach ende der zeit die pfanne ausschalten die Currypaste hinzugeben und umrühren sodas die Paste sich über das Gemüse verteilt nun nach belieben Kokosmilch hinzugeben + die Linsen und noch einmal Kurz aufkochen.
Man kann das ganze noch mit kaltem Stärkewasser andicken wenn man mag.
Danke für das leckere Rezept. Ich finde, Linsencurry geht immer. Mein Favorit ist mit roten Linsen und Möhren. Da kann alles zusammen kochen, denn die roten Linsen sind schnell gar. Viel Spaß beim weiteren Experimentieren!
Julia
Möhren halten sich bei mir oft nicht lange, liegt im Moment auch an der Heizungsluft neben Kartoffeln gehören Möhren auf jedenfall in manche Currys vor allem die japanisch beeinflussten was aber auch gut geht falls man mal keine frischen Karotten hat ist Karottensaft anstelle von Wasser ins Gericht zu geben.
Hallo nochmal,
danke für den Tipp mit dem Karottensaft. Klingt spannend!
Die Kollegen von "zu gut für die Tonne!" empfehlen zum Lagern von Möhren übrigens folgendes: "Damit sie knackig bleiben, lagern sie zuhause am besten in einer geschlossenen Box mit einem Küchen- oder Handtuch unter und über den Möhren. Das Tuch nimmt die überschüssige Flüssigkeit auf und verhindert, dass die Möhren faulen." Das Tuch bitte regelmäßig wechseln.
Alternativ kann man Wurzelgemüse auch an einem kühlen, dunklen Ort in leicht feuchtem Sand lagern. Vielleicht helfen die Tipps?
Viele Grüße
Julia