Diese Wochen, in denen wir so viel Zeit zu Hause verbringen, können sehr anstrengend sein. Aber es gibt auch vieles, was wir (gezwungenermaßen) lernen – oder wiederentdecken. Und so manches davon erfüllt mich jeden Tag mit Freude. Was dann in den chaotischen Phasen auch wieder ganz gut ist...
Hier ein paar Dinge, die ich gerne auch nach Corona mit in unseren normalen Alltag nehmen würde:
1. Planung und Improvisation
Während der Ausgangsbeschränkungen war unser Ziel, nur einmal in der Woche einkaufen zu gehen. Schließlich sollen wir momentan ja möglichst wenig unter Leute.
Tipp für die Essensplanung:
Frühjahrswochenplan
Gar nicht so einfach, wenn man sonst alle zwei Tage zumindest einmal in den Biomarkt rennt. Der liegt ja auch fast auf dem Weg in die Kita... Zurzeit aber eben nicht. Also erstelle ich gerade regelmäßig einen Wochenplan mit Gerichten für die gemeinsame Mittagspause, damit uns nicht nach drei Tagen die Zutaten ausgehen. Und damit das auch wirklich nicht so ist, halte ich mich an den Plan. Wir müssen seltener raus – das spart auch Zeit – und es vergammelt weniger, weil jedes Lebensmittel seinen Platz im Wochenplan hat.
Und wenn dann doch mal etwas fehlt? Wären wir gewöhnlich auch für eine einzelne Zitrone kurz in den Laden um die Ecke gesprungen, lernen wir heute zu improvisieren: Dann machen wir die Muffins eben ohne Zitronenabrieb und träufeln stattdessen nach dem Backen Zitronensaft aus der Flasche darüber. Der Clou: So schmecken sie sogar noch viel besser!
2. Spaß am Kochen
Dadurch, dass wir morgens zu dritt sind und ich somit eh nicht arbeiten kann, nehme ich mir viel bereitwilliger die Zeit zum Kochen. Außerdem gönne ich mir auch unter der Woche mal etwas Exotisches aus einem der vielen Kochbücher. Dadurch bekomme ich auch wieder ein besseres Gefühl für die Abläufe und für benötigten Mengen. Das Essen steht pünktlicher auf dem Tisch und es gibt weniger Reste. Und irgendwie macht das Kochen dann auch wieder viel mehr Spaß!
3. Zeit mit den Kindern – Lernen durch Machen
Gerne machen wir aus dem Kochen und Backen auch ein gemeinsames Event. Oder die Kinder kochen gleich ganz alleine... Mein sechsjähriger Sohn hat uns nun schon zum zweiten Mal selbst panierte Schnitzel serviert – und zuletzt hat er auch den Karottensalat dazu selbst gerieben und angemacht. Gut bebilderten Kinderkochbüchern sei es gedankt! Nur die Kroketten kamen aus dem Beutel.
Muffins, Waffeln, Pizza – überall mischen die Kinder mit. Beim Schneiden schaut mir meine Dreijährige jetzt immer ganz genau auf die Finger und ermahnt mich scharf, wenn ich mein Gemüse nicht im Krallengriff halte. Und wenn die beiden weiter so fleißig mithelfen, finden sie die Zutaten auch bald alle ganz ohne Hilfe...
4. Augen offen halten und ausprobieren
Wenn es schon ein Event ist, dann dürfen auch endlich mal wieder längst vergessene Utensilien aus dem Schrank: Für die Lasagne gestern haben die Kinder und ich den Nudelteig zig mal durch die Walzen der Nudelmaschine getrieben. Und für die Kasspatzen kam der Spätzlehobel endlich mal wieder zum Einsatz. Die gusseiserne Kastenform backt wieder Brot. Und ich habe endlich ein neues Waffeleisen! Denn wen schon so vieles verboten ist, dann wollen wir doch wenigstens richtig genießen!
Und das Schöne: Dadurch dass gerade ohnehin so vieles anders läuft, sind auch wir bei manchem etwas entspannter. Da darf es die Waffeln dann auch mal noch zum Abendessen geben. Und die Nudelmaschine wird sogar danach noch angeschmissen. Auch wenn wir ansonsten deutlich merken, wie gut unserem Familienalltag ein wenig Struktur tut.
Schmecken, spielen, selber machen
Schon kleine Kinder können in der Küche viel selber machen. Aber auch für die Spiel- und Bastelphasen bietet das Bundeszentrum für Ernährung schöne Anregungen, Spiele und Hefte, mit denen Große und Kleine gemeinsam Lebensmittel kennenlernen können. Für ältere Schüler gibt es Anregungen für Küchen-Experimente. Schaut doch mal rein!
Ich gebe zu: Wir nutzen deutlich mehr Konserven als sonst. Das ist natürlich Abwägungssache. Bei all den Bastelprojekten gerade sind sie manchmal ganz hilfreich. Aber auf Dauer ist das natürlich kein Argument. Im Sommer können wir dann hoffentlich doch immer mal wieder eine Dose mit etwas frischem Gemüse aus dem Garten ersetzen. Auch die Kinder sind gerade ganz heiß auf ihr eigenes Beet. Es bleiben also noch genug Herausforderungen für die nächsten Wochen!
Wie geht es dir? Natürlich hinterlässt Corona viel Schmerz und Unsicherheit und fordert von vielen Menschen sehr viel. Aber vielleicht kannst auch du diesen Tagen ja daneben auch etwas Gutes abgewinnen? Ich freue mich, wenn du es hier mit uns teilst!
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