Eigentlich mag ich Plätzchen am liebsten klassisch. Auch die normalen Butterplätzchen dürfen gerne ganz schlicht daherkommen. Aber da habe ich natürlich die Rechnung ohne meine Kinder gemacht. „Mama, da müssen Streusel drauf!“ Okay, also mit Zuckerglasur. „Mama, die muss bunt sein!“ Nun gut, farbig also.
Ich hatte im Supermarkt bereits die Packung mit Speisefarben in der Hand. Und hach, ich konnte mich nicht durchringen, sie zu kaufen. Muss es denn wirklich so unangenehm künstlich sein? Das geht doch bestimmt auch anders. Also habe ich überlegt, was auf natürliche Weise gut färbt und bin ziemlich schnell auf rote Bete gekommen. Der Einfachheit halber habe ich dann Saft gekauft, denn ich wollte ja den Zitronensaft in der Glasur ersetzen. Hat prima geklappt, wurde knallpink! Und keine Sorge man schmeckt es nicht, es ist immer noch verdammt viel Puderzucker in so einer Glasur.
Dann bin ich experimentierfreudig geworden und habe auch noch Holunderbeer-, Karotten- und Granatapfel-Saft (jeweils 100% Muttersaft, also ohne Zusätze) gekauft. Das Ergebnis: etwas Holunderbeer-Saft plus Puderzucker ergibt ein tolles Lila. Granatapfel und Karotte waren eher schüchtern, ein zartes Pastell in Rosa beziehungsweise sehr hellem Orange führte bei meinen Mädchen zu Enttäuschung. Allerdings haben wir dann gemeinsam alles wild gemischt: ein Schuss Holunder in die Möhre, etwas rote Bete in den Granatapfel: eine herrliche Schmiererei! Und die Plätzchen sind wirklich schick geworden.
Als die Kinder dann im Bett waren, habe ich nochmal rumprobiert und zwar die Säfte (jeweils nur einen kleinen Schuss!) direkt in den Keksteig gegeben, weil wie gesagt, ich mag es lieber ohne Schnickschnack. Schön bunt darf es allerdings trotzdem sein, und tadaaa: auch nach dem Backen bleiben die Plätzchen schön farbig! Ich bin echt angetan und froh, dass die künstliche Speisefarbe im Supermarkt bleiben darf.
Da man von den Säften immer nur wirklich wenig braucht, kommen hier ein paar Ideen wie man sie übers Kekse backen hinaus nutzen kann: daraus Eiswürfel machen („Ohaaa! Meine Apfelschorle wird lila!“), in den Kartoffelbrei rühren („Prinzessinnen-Püree!“) oder ins Nudelwasser schütten („Mama, hast du die Spaghetti rosa angemalt?“).
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