Vorneweg: Ich bin keine Veganerin. Allerdings gibt es Tage da wäre ich gerne eine. Und Tage da bin ich eine in Teilzeit. Aber halten wir uns nicht mit solch dogmatischen Details auf: Ich habe gekocht. Für Weihnachten. Und das komplett vegan. Warum ich das tue? Nun ja, zum einen einfach weil ich es kann. Und: weil es wunderbar nachhaltig ist und ich Herausforderungen in der Küche ab und an echt gerne mag!
Als Vorspeise gibt es was frisch Fruchtiges mit leicht orientalischer Note: einen Orangen-Zwiebel-Salat mit roter Bete, Oliven und Zimt. Die Mengenangaben sind übrigens immer für vier Gäste kalkuliert.
Veganes Schüsselglück
Der Hauptgang folgt nicht dem klassischen Teller-Prinzip, sondern lockt mit vielen verschiedenen Schüsseln auf dem Tisch, aus denen sich jeder bedienen kann, wie er mag. Im übrigen kann man hier auch wunderbar ein bisschen schummeln, falls ein Gast mit am Tisch sitzt, der schlechte Laune bekommt, wenn das Fleisch/der Fisch fehlt. In die Nähe dieses speziellen Gastes dürfen dann gerne die leckersten Bio-Bratwürste gestellt werden oder vielleicht ein paar Garnelen. Passt beides ziemlich gut zum Menü. Das vegane Büffet besteht aus folgenden Leckereien:
Orangen-Salat
mit roter Bete, Zwiebeln, Oliven, frischer Minze und Zimt
Weizen-Bohnen-Salat
mit Granatapfel und Pinienkernen
Eingelegte Perlzwiebeln
mit Zimt und Kurkuma
Süßkartoffelpüree
mit Sojasahne
Rote Linsen Nocken
mit feinem Bulgur
Klassisches Hummus
mit extra viel Tahin
Walnusssauce
mit Zitrone
Angebratene Champignons
mit Petersilien-Creme
Schokomousse
aus Aquafaba
Das Ganze ist wirklich imposant bunt und vielseitig. Dabei aber sehr gut vorzubereiten und wirklich ohne Stress umzusetzen. Am Tag vorher habe diese Sachen vorbereitet:
- den Weizen-Salat gemacht (siehe Rezept unten)
- rote Bete im Ganzen für den Orangen-Salat gekocht (ca. 40 Minuten lang)
- alle Saucen gemacht: Hummus, Walnuss-Sauce & Petersiliencreme (dazu müsst ihr einfach nur ein Bund Petersilie mit ca. 200 ml Olivenöl pürieren) plus die Salatsauce. Die ist für die Vorspeise und den Weizensalat im Hauptgang gleich, darum am besten gleich ein großes Glas vorbereiten. Es ist ein einfaches Dressing aus Olivenöl, Apfelessig, ein paar Spritzern Zitronensaft, Ahornsirup, etwas süßem Senf plus Salz und Pfeffer.
- Kurkuma-Zimt-Zwiebeln vorbereitet: Hierfür bereits eingelegte Perlzwiebeln mit etwas Flüssigkeit in ein Vorratsglas füllen (so viele, wie ihr für eure Gäste braucht) und 1 TL Zimt und 1 TL Kurkuma dazugeben, einmal kräftig schütteln. Fertig!
Vielfältig und übersichtlich in der Vorbereitung
Entsprechend wenig ist dann noch am Tag selbst zu tun. Das Aufwändigste sind die Linsen-Nocken, da das Formen etwas Zeit in Anspruch nimmt. Die „Veggie-Köfte“ habe ich nicht schon am Vortag gemacht, weil sie noch leicht warm am besten schmecken (und man kann sie nur sehr schlecht erwärmen, ohne dass sie auseinander fallen).
Das Süßkartoffel-Püree geht schnell von der Hand: Ihr müsst die Bataten schälen (für vier am besten 5 mittelgroße Exemplare) und ca. 20 Minuten kochen bis sie weich sind. Dann könnt ihr sie stampfen. Nun nicht den Fehler machen als Nicht-Veganer*in da mal eben etwas Butter und Milch drangeben zu wollen! Ich habe etwas Sojasahne benutzt sowie Salz und Pfeffer. Das war’s!
Kurz bevor es ans Essen geht, bratet ihr noch die Pilze an. Ich habe eine Packung braune Bio-Champignons genommen und ohne Öl angebraten, auf einen Teller gegeben und die Petersiliencreme darauf geträufelt. Pfeffer und Salz dazu, fertig!
Hier kommen die Rezepte für euch:
Orangen-Zwiebel-Salat
- 3 Orangen
- 2 gekochte, rote Bete
- 6 schwarze, entkernte Oliven
- 1 rote Zwiebel
- 3 Stängel Minze, gehackt
- 1/4 TL Zimt
Die Orangen schälen und filetieren. Die rote Bete, die Oliven und die Zwiebel in dünne Scheiben schneiden. Die rote Bete auf einem großen Teller auslegen, die restlichen Zutaten darauf verteilen, die Hälfte der Salatsauce (Zubereitung s.o.) darauf geben, mit der Minze garnieren und den Zimt darüber stäuben.
Weizen-Bohnen-Salat mit Granatapfel und Pinienkernen
- 1 Dose Tigerbohnen (oder Augenbohnen)
- 200 g gekochten Weizen (gibt’s im Kochbeutel)
- Kerne eines Granatapfels
- 1 Packung Pinienkerne
- 3 EL Petersiliencreme (Zubereitung s.o.)
- 3 Stängel Minze, gehackt
Die Bohnen abgießen und mit dem Weizen in eine große Salatschüssel geben. Den Granatapfel vorsichtig halbieren und in eine große Schüssel mit Wasser geben, dann die Kerne unter Wasser rauspulen, so spritzt ihr nicht die ganze Küche voll. Dann das Wasser abgießen und Kerne und Haut trennen. Die Kerne mit in die Schüssel geben. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten bis sie goldbraun sind. Zusammen mit der Petersiliencreme und der Minze in die Schüssel geben. Die Hälfte der Salatsauce (Zubereitung s.o.) dazu geben und gut vermischen.
Walnuss-Sauce
- 100 g Walnusskerne
- 2 Scheiben Vollkorntoast
- 1 Knoblauchzehe
- Saft 1/2 Zitrone
- 5 EL Olivenöl
Die Nüsse in einer Pfanne ohne Fett rösten und im Blitzhacker mahlen. Das Brot mit etwas kaltem Wasser einweichen, gleich wieder ausdrücken und zu den gemahlenen Nüssen in ein hohes Gefäß geben. Alle restlichen Zutaten hinzugeben und mit dem Pürierstab pürieren. Wenn ihr das Gefühl habt, die Sauce ist zu sämig, gebt noch etwas mehr Öl hinzu. Salzen und pfeffern.
Hummus
- 1 Dose Kichererbsen
- 1 Knoblauchzehe
- 5 EL Tahin
- 1/2 TL Kreuzkümmel
- 5-6 EL Olivenöl
- 3 EL Zitronensaft
Die Kichererbsen abgießen und das Aquafaba auffangen (das braucht ihr fürs Dessert). Dann alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und pürieren. Ist es euch nicht cremig genug, gebt noch etwas Öl hinzu. Salzen und pfeffern.
Rote Linsen-Nocken
- 120 g rote Linsen
- 100 g sehr feiner Bulgur (köftelik bulgur)
- 1 Zwiebel
- 3 EL Tomatenmark
- 1 TL edelsüßes Paprikapulver
- 1/2 TL Kreuzkümmel
- 2 EL Petersiliencreme (Zubereitung s.o.)
- Saft 1/2 Zitrone
Linsen in einem Topf mit 350 ml Wasser geben und aufkochen. Bei geringer Hitze für ca. 20 Minuten. Dann vom Herd nehmen, den Bulgur dazu geben und für weitere 20 Minuten quellen lassen.
Die Zwiebel fein hacken, anbraten und zur Linsen-Bulgur-Masse geben. Die restlichen Zutaten ebenfalls hinzufügen. Alles gut durchmengen und je einen Esslöffel in die Hand nehmen und daraus kleine Nocken formen.
Als veganes Dessert gibt es Schoko-Mousse aus Aquafaba, also dem Kichererbsenwasser, das ihr beim Hummus machen aufgefangen habt.
Mehr Ideen für vegane Weihnachtsmenüs findet ihr bei uns auf Instagram in unserem Guide zum Thema.
Was gibt es bei euch an den Feiertagen? Überlegt ihr, ob ihr vegan kocht? Erzählt gerne in den Kommentaren, was ihr zu diesem veganen Menü denkt und was ihr für Weihnachten plant.
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