Heute geht es hier mal nicht um ein Lebensmittel, sondern ums Essen im Allgemeinen. Oder besser gesagt um Hunger. Denn der spielt auch beim Thema Achtsamkeit eine große Rolle. Habt ihr euch damit schon einmal auseinandergesetzt? Ich finde den Denkansatz spannend und drösele für euch mal einen kleinen Aspekt auf: den Unterschied zwischen Kopfhunger und Bauchhunger.
Fakten
Bauchhunger bezeichnet den körperlichen Hunger.
Kopfhunger kann aus verschiedenen Gründen entstehen.
Wer achtsam is(s)t, kann sein Essvehalten reflektieren.
Das Wort Bauchhunger bezeichnet in diesem Zusammenhang das körperliche Bedürfnis nach Nahrung und Nährstoffen. Im Körper greifen verschiedene Mechanismen ineinander. Zum Beispiel signalisiert ein leerer Magen dem Gehirn „Hunger“, aber auch der Blutzucker hat ein Wörtchen mitzureden. Sinkt er, kommen aus dem Blut die entsprechenden Zeichen. Insgesamt reguliert ein dichtes Netz aus Botenstoffen und Signalen den körperlichen Hunger.
Als Kopfhunger könnte man die Lust auf Essen bezeichnen. Dieser Hunger entsteht aus verschiedenen Grünen: Wir sehen oder riechen etwas Leckeres. Wir essen „immer“ beim Fernsehen oder Autofahren. Es ist also nicht so, dass wir die Nährstoffe wirklich brauchen, trotzdem spüren wir Hunger.
Als dritte Hungerart könnte ich noch den Herzhunger nennen, der von ganz anderen Bedürfnisse gesteuert wird, aber ich denke das führt hier zu weit. Experten unterscheiden insgesamt sogar sieben Hungerarten. Wenn ihr das genauer wissen wollt, lest doch zum Einstieg den Artikel Achtsam Essen - Haltung oder Methode.
Woher kommt der Hunger?
Kopfhunger und Bauchunger sind also Begriffe aus der Achtsamkeit. Wer achtsam isst, reflektiert sein Essverhalten. Und kann es gegebenenfalls ändern. Das funktioniert, indem wir zwischen Reiz und Reaktion das Reflektieren schalten. Also ein kleines Stoppschild einbauen und sich zum Beispiel fragen: Ist das jetzt Bauchhunger oder Kopfhunger?
Für dieses kurze Stoppen gibt es verschiedene kleine Merksätze, von denen ich den „ALI“ am liebsten mag. Allein schon wegen der charmanten Abkürzung. Hinter ALI stecken die Begriffe „Atmen – Lächeln – Innehalten“. Wenn es also stressig wird, können wir einen tiefen Atemzug nehmen, den Mund zu einem Lächeln formen und kurz innehalten. Ein Atemzug tief in den Bauch entspannt unwillkürlich. Das Lächeln vermittelt dem Körper allein durch die hochgezogenen Mundwinkel Entspannung. Könnt ihr gerne ausprobieren, falls ihr das grade beim Lesen nicht automatisch getan habt. Die Methode funktioniert natürlich nicht nur in Bezug auf Essen, sondern auch in anderen Situationen, in denen ihr erst reagieren wollt, nachdem ihr kurz gestoppt habt.
Für den Alltag
Das klingt jetzt alles ganz schön durchdacht, oder? Und sehr sinnvoll, findet ihr nicht auch? Andererseits könnte es auch ziemlich anstrengend werden, vor jedem Essen erstmal zu überlegen, ob das jetzt wirklich richtig ist. Und so ist das ja auch gar nicht gedacht.
Was mir gut tut ist, dem eigenen Essverhalten gegenüber ein wenig achtsam zu sein. So komme ich bestimmten Gewohnheiten auf die Spur und kann mich bewusst dagegen, aber eben auch dafür entscheiden. Es muss eben nicht immer Salat statt Pommes sein und ich darf mein Essen richtig genießen. Beim achtsamen Essen geht es unter anderem darum zu erkennen, was jetzt im Moment das Richtige ist.
Noch mehr zum Thema im was-wir-essen-Blog
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