Soja ist für mich so eine Sache. Einerseits liefern Sojabohnen als Hülsenfrüchte richtig hochwertiges Eiweiß. Andererseits stehen die enthaltenen Sekundären Pflanzenstoffe immer mal wieder in der Kritik. Dazu kommt die aktuelle Klimadiskussion, in der der Soja-Anbau oft kritisiert wird. Große Monokulturen und teils illegale Brandrodungen sind nicht das, was ich mir unter nachhaltiger Landwirtschaft vorstelle. Aber so ganz genau weiß ich das nicht, deshalb habe ich nochmal recherchiert.
Inhaltsstoffe von Soja
Fakten
Sojabohnen zählen zu den Hülsenfrüchten und liefern sehr hochwertiges Eiweiß.
Soja steckt in vielen Lebensmitteln: Sojasoße, Sojamilch, Sojaöl, Tofu und indirekt als Tierfutter in Fleisch, Milch und Eiern.
Weitweit werden pro Jahr mehr als 360 Mio. Tonnen Soja erzeugt.
Fangen wir mit den inneren Werten an: Sojabohnen enthalten reichlich Eiweiß, aber das ist nicht alles. Denn bei pflanzlichem Eiweiß zählt nicht allein die Menge, sondern auch die Zusammensetzung. Und die ist bei Soja besonders gut. Sojaeiweiß kann unser Körper ziemlich einfach verwerten.
Neben Eiweiß enthalten Sojabohnen noch jede Menge andere Inhaltsstoffe. In der Ernährung wird zum Beispiel Sojaöl genutzt. Wissenschaftler diskutieren vor allem über Isoflavone. Das sind Sekundäre Pflanzenstoffe, die dem Hormon Östrogen ähneln. Es gab schon verschiedene Untersuchungen, ob diese Phytoöstrogene positive oder negative Auswirkungen haben können. Letztlich gibt es aber weder für das eine noch für das andere handfeste Beweise. Experten gehen davon aus, dass der Verzehr von Sojaprodukten im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung unbedenklich ist. Das merke ich mir.
Sojaanbau weltweit und in Europa
Was den Sojaanbau angeht, so ist die Lage ziemlich vielschichtig. Die größten Mengen an Soja erzeugen die USA, Argentinien und Brasilien. Dabei wird auch viel gentechnisch verändertes Soja angebaut. Immer mehr Abnehmer wünschen sich aber gentechnikfreie Produkte. Die gibt es sowohl im konventionellen Bereich und besonders im Bioanbau. Zum Beispiel erzeugt China viel Biosoja.
Inzwischen wächst Soja aber auch in Europa und sogar in Deutschland. Damit das noch mehr werden kann, sucht das Projekt 1000 Gärten systematisch nach regional geeigneten Sorten. Dafür pflanzen Hobbygärtner verschiedene Sojasorten an und beobachten sie akribisch. Mir gefällt, dass das Projekt breit angelegt ist und sich letztlich jeder beteiligen kann.
Soja als Tierfutter
Bei meiner Recherche stoße ich immer wieder darauf, dass das allermeiste Soja gar nicht für den menschlichen Verzehr angebaut wird. Rund 80 Prozent der weltweiten Ernte landen im Futtertrog und damit nur indirekt auf unseren Tellern. Als Fleisch, aber auch Milch und Eier. Ich muss sagen, das war mir so nicht klar. In nahezu jedem tierischen Lebensmittel steckt letztlich auch ein bisschen Soja. Kein Wunder, dass weltweit mehr als 360 Millionen Tonnen pro Jahr produziert werden.
Das denke ich über Soja
Ich bin erstmal froh, dass die Wissenschaft nicht vor dem Verzehr von Sojaprodukten warnen muss, denn Soja kommt ja in echt vielen Produkten zum Einsatz: Angefangen bei Tofu über Sojasoße bis hin zu Fleisch- und Milchersatzprodukten. Was Soja als Tierfutter angeht, bin ich ein wenig zwiegespalten, denn ein effektives Futtermittel ist zwar schön, wenn dafür aber Regenwald gerodet werden muss oder es nur noch riesige Monokulturen gibt, gefällt mir das nicht. Daher finde ich die Bestrebungen zu mehr Sojaanbau in unseren Breiten ziemlich gut. Auch im Bioanbau sind die Flächen in der Regel kleiner und die Kontrollen strenger.
Insgesamt ist Soja für mich ein hochwertiges pflanzliches Nahrungsmittel, dass in der einen oder anderen Form auch weiterhin seinen Weg auf meinen Teller finden wird.
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