Ich habe was Neues im Supermarkt entdeckt! Nein, ich meine kein neues Lebensmittel, sondern eine neue Kennzeichnung: den Nutri-Score. Die Kennzeichnung soll die Auswahl von ernährungsphysiologisch günstigeren Lebensmitteln erleichtern. Dazu wird sie auf die Vorderseite von Lebensmittelverpackungen gedruckt.

Tatsächlich habe ich schon vom Nutri-Score gehört und Infos dazu gelesen, aber jetzt habe ich ihn auch im Supermarkt entdeckt. Beim Einkauf von Fischstäbchen sehe ich, dass die eine Packung mit einem grünen B gekennzeichnet ist, die daneben trägt ein dunkelgrünes A. Ich versuche mich zu erinnern. Was bedeutet das nochmal?

Beim Nutri-Score werden bestimmte Nähr- und Inhaltsstoffe, darunter einige von denen, die wir bereits aus der Nährwerttabelle kennen, gegeneinander aufgerechnet. Eher ungünstige Nähr- und Inhaltsstoffe, wie z. B. der Gehalt an Kalorien, Zucker oder Salz, verschlechtern die Wertung eher, gute, wie der Gehalt an Proteinen, Ballaststoffen sowie Obst und Gemüse, können sie hingegen verbessern. Das Ergebnis wird dann in einem Buchstaben-Farb-Schema dargestellt: von „dunkelgrünem A“ über „gelbem C“ bis „rotem E“. Ganz einfach und auf einen Blick zu erfassen. Je grüner die Kennzeichnung, desto günstiger ist das Lebensmittel bezogen auf seinen Nährwert und desto eher kann es zu einer gesünderen Ernährungsweise beitragen.

Zurück zu den Fischstäbchen. Ich nehme die Sorte mit dem grünen „A“. Vielleicht denkt ihr jetzt: Wie? Fischstäbchen bekommen die Bestnote? Soll ich jetzt nur noch Fischstäbchen essen? Nein, natürlich nicht. Der Nutri-Score betrachtet ausschließlich den Nährwert eines Lebensmittels. Und zwar immer im Vergleich mit ähnlichen Produkten. Also Fischstäbchen mit Fischstäbchen oder auch Fischstäbchen mit anderen Fisch- bzw. Fertiggerichten. Habe ich mich also für eine bestimmte Art Lebensmittel entschieden, die ich essen möchte, zeigt mir der Nutri-Score, welches Produkt den günstigsten Nährwert hat. Einen Vergleich über die Produktgruppe hinaus, also zum Beispiel Fischstäbchen mit Frühstückscerealien, kann der Nutri-Score nicht leisten. Infos zu einzelnen Nährstoffen oder Zutaten gibt es weiterhin in der Nährwerttabelle und dem Zutatenverzeichnis.

Um eine insgesamt ausgewogene und gesunde Ernährung zu gestalten, reicht der Nutri-Score alleine nicht aus. Hierfür bietet zum Beispiel die Lebensmittelpyramide eine zusätzliche Orientierungshilfe.

Inzwischen stehe ich am Regal mit den Milchprodukten. Hier entdecke ich den Nutri-Score auf einem Fruchtjoghurt. Das ist praktisch, denn der Vergleich verschiedener Joghurtsorten mithilfe der Nährwerttabelle ist ja ziemlich mühsam. Diese Arbeit nimmt mir der Nutri-Score ab.

Eine Frage bleibt aber noch: Wenn ich jetzt überlege, entweder einen Becher Joghurt oder einen Becher Pudding zum Nachtisch zu essen, kann ich diese beiden Produkte dann auch miteinander vergleichen? Die Antwort ist „Ja“, denn auch bei Produkten, die Alternativen für bestimmte Verzehrgelegenheiten darstellen, ermöglicht der Nutri-Score einen sinnvollen Nährwertvergleich. Das finde ich ziemlich durchdacht.

Der Nutri-Score ist eine auffällige und leicht verständliche Kennzeichnung auf der Vorderseite eines Lebensmittels. Er erleichtert auf einen Blick die gesündere Wahl bei der Entscheidung zwischen ähnlichen Produkten. Ich werde in Zukunft darauf achten, ob ich die Buchstaben-Farb-Kombi sehe und bin gespannt, ob sie meine schnelle Entscheidung beim Einkaufen beeinflusst.